Kapitel 5

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Der Tag heute, war genau so wie die letzten zwei Monate davor.
Ich wurde gerade zum Abendessen gerufen,also mache ich mich langsam und träge auf den Weg nach unten.

Die Familie meiner besten Freundin war so herzlich und lieb zu mir.
Mias Mum sucht in der letzten Zeit oft ein Gespräch mit mir.
Jedoch sage ich dann,dass ich müde bin oder sowas.
Das stimmte auch...
Die letzten Wochen bin ich die ganze Zeit müde und könnte immer wieder einschlafen,denke ich.
Doch ich liege falsch.

Immer,wenn ich dann versuche tatsächlich einzuschlafen,
bekomme ich es einfach nicht hin...
Und dann,wenn ich nach quälenden Stunden einschlafe,kommt natürlich dieser eine Traum.

Also...Es ist nicht gerade ein erholsamer Schlaf.

Jedenfalls setze ich mich an den Tisch,gegenüber von einer lächelnden Mia.
Lisa,Mia's Mum,übergibt mir meinen Teller mit Spinatlasagne und stellt ihn vor mich.

,,Danke",lächle ich.

Eigentlich habe ich keinen Hunger.
Ich esse schon viel weniger,seid...
Ihr wisst schon.

Doch plötzlich werden meine Gedanken durch Lisa's Stimme unterbrochen.

,,Zoe, du solltest wirklich etwas essen.
Du isst doch kaum mehr.
Du hast bestimmt schon mehrere Kilos abgenommen!
Das sieht man dir doch an.",
seufzt sie.

,,Ich habe einfach nicht sonderlich Appetit.",entgegne ich ihr.

,,Ich habe extra dein Lieblingsessen gekocht.
Wer sollte die Lasagne besser bewerten können als du ?!",lächelt sie.

,,Ist gut,ich esse die Lasagne",erwiedere ich ihr.

Nachdem ich sogar fast den kompletten Teller aufgegessen habe,helfe ich noch beim Abwasch.
Ich wollte gerade aus der Küche gehen,als mich Lisa's Stimme aufhält.

,,Zoe,warte mal bitte einen Moment.
Ich würde gerne mit dir reden."

Zögerlich bleibe ich stehen und drehe mich zu ihr um.
Moment! Täusche ich mich,oder hat sie tatsächlich Tränen in den Augen...?

,,Ähm,okay.
Was ist denn los?"

,,Weißt du...
Ich möchte dich zu nichts drängen und wenn du es nicht möchtest,dann bist du hier weiterhin natürlich, mehr als nur herzlich,willkommen...
Jedoch bist du jetzt schon fast drei Monate hier und es ist vielleicht klar,dass es dir nach dieser eigentlich kurzen Zeit noch nicht besser geht...
Aber ich denke wir wissen beide,dass es dir nicht annähernd besser,sondern noch schlechter geht.

Vielleicht solltest du mal mit deiner Tante reden und dort für ein paar Wochen hinziehen?
Vielleicht kommst du dort endlich auf andere Gedanken.",erzählt sie mit weinerlicher Stimme.

Stimmt das?
Ich meine...Eigentlich möchte ich hier nicht weg.
Aber andererseits.
Was hält mich hier in Texas?
Nichts.

Nichts mehr...

,,Ich weiß es nicht.
Ich mache mir mal Gedanken darüber...",erwiedere ich,nehme sie zögerlich in den Arm,drehe mich um und gehe die Treppe hoch in 'mein' Zimmer.

Ich liege auf dem Bett und denke über ihre Worte nach.
Sie hat eigentlich Recht.
Vielleicht sind hier einfach zu viele Erinnerungen.
Nicht nur schlechte...Aber im Großteil leider schon.
Vielleicht muss ich einfach mal hier raus und wenn ich es mir anders überlege,kann ich ja wieder zurückkommen,oder?

Mum und Dad würden sich sicher freuen,wenn ich bei Tante Ella wäre.
Und vorallem würden sie sich sicher freuen,wenn ich bei meinem Bruder wäre.
Dann wäre ich bei meiner Familie.
Das wäre doch...schön,denke ich.

Ich beschließe morgen weiter darüber nachzudenken und mich jetzt bettfertig zu machen.

Ich steige also unter die Dusche und putze mir darunter gleichzeitig die Zähne.
Ich bin anscheinend Multitasking fähig.
Außerdem geht es einfach schneller.

Fertig geduscht und in einen Micky Mouse Schlafanzug geschlüpft gehe ich ins Bett.
Nachdem ich noch etwas in meinem Buch gelesen habe,schlafe ich schließlich ein.

****
,,Aarrgghhh",
schreie ich auf.

Ein Blick auf meinen Wecker verrät mir,dass es gerade mal 4:36 Uhr ist.
Doch meine Gedanken werden von der Zimmertür unterbrochen.

Eine aufgewühlte Mia kommt herein.

,,Zoe,alles okay?",flüstert sie verwirrt.

Dann kommt sie näher, streicht mir eine Träne von meiner Wange und umarmt mich.
Erst jetzt bemerke ich,dass ich weine.
Ich erwiedere die Umarmung.

,,Der Traum,richtig ?",flüstert sie in meine Haare.

Ich nicke bloß und das bemerkt sie auch.

,,Leg dich wieder hin,okay?
Ich lege mich zu dir.",spricht sie.

,,Ich möchte nicht mehr schlafen...Abgesehen davon,könnte ich jetzt nicht mehr schlafen.Aber ist schon okay,du kannst ruhig schlafen gehen.",versuche ich sie anzulächeln.

,,Ach was,wer braucht schon Schlaf...
Warte ich mache uns schnell Kakao und wir reden einfach.
Ist ganz egal.Wir könnten auch einen Film schauen oder so...",lächelt mir meine beste Freundin zu und unterdrückt sich ein Gähnen.

,,Danke,Mia...Für alles.
Ich hab dich lieb.",sage ich und umarme sie nochmal.

,,Ach Mäuschen,ich hab dich auch lieb und das ist doch wohl selbstverständlich!

Aber warte ich hole den Kakao.
Ach so,wir haben auch diese leckeren Cookies,die wir immer in den Kakao tunken...Soll ich die auch holen?
Ach was frage ich überhaupt,natürlich bringe ich die Cookies mit !",lacht sie und zwinkert dabei.

Ich lache leise mit und beobachte,wie sie leise nach unten in die Küche schleicht,da es ja immernoch sehr früh ist.

Womit habe ich eine so tolle Freundin überhaupt verdient?

Kapitel 5

Ich hoffe,es war einigermaßen gut lesbar🤔🙄

Danke fürs Lesen 🤗















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