Kapitel 17

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Erschrocken wache ich auf.

Ich hatte ihn wieder. Diesen Traum. Es ist schon länger her, dass ich von dem Tod meines Dads träumte. Vermutlich hat das Geburtstagsgeschenk von meinen Eltern alte Gefühle aufgewühlt. Offensichtlich bin ich gestern Abend noch an dem Tisch im Wohnzimmer eingeschlafen. Ziemlich ungemütlich...

Ich sollte mich etwas frisch machen. Nachdem ich mir die nötigen Utensilien aus meinem Koffer geholt habe, gehe ich in das Badezimmer. Meinem Spiegelbild zu Folge, sehe ich wirklich furchtbar aus. Meine bereits dunkelbraunen Augen sehen durch die tiefliegenden Augenringe nun noch dunkler aus. Meine sonst rosé scheinenden Lippen sind nun mehr als trocken und scheinen fast farblos zu sein. Mir ist es nie aufgefallen und ich gebe es mir selbst ungern zu, aber meine Wangen stehen ziemlich stark hervor. Wenn ich mich so ansehe, fällt mir wirklich auf, dass ich tatsächlich abgenommen haben muss.

Ein letztes Mal sehe ich mir selbst dabei zu, wie mir einzelne Tränen über die Wangen laufen. Ich sehe mir mein Spiegelbild an und schaue mir in meine leeren Augen und gleichzeitig fällt mir wieder einmal auf, wie kaputt meine Welt eigentlich ist. Das ist das letzte Mal, dass ich weine, ab morgen werde ich nicht mehr weinen. Nicht mehr aufgrund meiner Vergangenheit. Diese Tränen, schaut sie euch an, werden die letzten sein, die jemals wieder meine Wangen hinuntergleiten werden. Es reicht. Und jetzt schließe ich meine Augen, lehne mich über das Waschbecken und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und gehe mir mit meinen Händen mehrmals über mein Gesicht, so als ob all die schlechten Gedanken und Gefühle in mir, einfach so mit dem, von meinem Gesicht abprallenden Wasser, davonfließen würden.

Daraufhin putze ich mir die Zähne und gehe duschen.

Nachdem ich diese Prozedur ausgiebig und wirklich lange durchgeführt habe und mir demzufolge die jeweiligen Handtücher um den Körper und um die Haare gewickelt habe, mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Der nächste Flug nach Kalifornien, zu meiner Tante, geht heute Abend um 21:00 Uhr, bis dahin werden eine graue Jogginghose und ein weißes T-Shirt wohl reichen. Jetzt noch rosafarbene Kuschelsocken und mir geht es, den Umständen entsprechend, gut. Gerade, als ich mich dazu aufraffen konnte, meine Koffer zu packen, klingelte es an der Tür.

Das letzte mal, als ich dieses Geräusch hörte, erwarteten mich die Polizisten vor der Tür.

Verwirrt gehe ich auf die große, weiße, Haustür zu und drücke den Hebel leicht runter und öffne sie. Mrs. Jones, eine Nachbarin von uns. Ich ging damals oft mit ihrem Hund spazieren, wenn sie nicht zu Hause war.

Happy EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt