Noch immer schwebte mir Jaydens Gesichtsausdruck im Kopf herum. Keine Ahnung was geschehen war, doch sein Blick war so kalt und emotionslos gewesen, wie ich ihn bisher noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Es war nun über eine Woche vergangen, seit ich Jayden auf dem Flur begenet war und seit zwei Tagen trainierte ich wieder gemeinsam mit den anderen Seals. Zwar spürte ich teilweise noch meine angeschlagenen Rippen, doch auch das würde vorbei gehen. Was ich auf jeden Fall genoss, war die Stube nur für mich zu haben. Kein nerviges Scharchen in der Nacht, kein dummes Gesicht, dass ich mir am Tag geben muss. Es war herrlich! Auch blockierte keiner mehr im morgen das kleine Bad, sodass ich mich in Ruhe fertig machen konnte und sogar mehr Schlaf bekam.
An diesem Morgen wurde ich jedoch von einem heftigen Klopfen der Tür und einer lauten Stimme geweckt. "In 3 Minuten antreten zum Morgenappell!". Immer diese nervige Stimme!
Der sogenannte Morgenappell geschah bei uns lang nicht mehr so oft, wie in der Anfangszeit in der Navy, doch ab und an wurde dann doch geschaut, ob wir unsere Stube ordentlich hielten und unser Schrank korrekt eingeräumt war. Mit einem tiefen Seufzen erhob ich mich aus dem warmen, gemütlichen Bett und zog mir meine Uniform an. Sorgen machen musste ich mir nicht, immerhin war meine Stube ordentlich und alles, was niemand anderes finden sollte, war so versteckt, dass es auch bei gründlicher Suche unentdeckt blieb. Selbst Jayden hatte die pikanten Unterlagen nicht entdeckt, auch wenn er ab und zu mal durch meine Sachen gewühlt hatte.
Wir alle versammelten uns vor der Kaserne und stellten uns in einer Reihe auf, um vor Jayden zu salutieren - auch wenn er das meiner Meinung nicht wirklich verdient hatte. Doch einer konnte nicht wirklich still stehen, wie man es von uns erwartete. Meinen Blick lies ich in Richtung der Bewegung schweifen und entdeckte JG, der sichtlich mit der Enge seiner Uniformshose zu kämpfen hatte. Ich musste mir ziemlich auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen und auch den anderen schien es schwerzufallen. Der einzige, der nichts davon mitbekam, war Jayden, der JG den Rücken zugekehrt hatte. Cole war der erste, der sich nicht mehr beherrschen konnte und begann laut loszuprusten. Ab diesem Zeitpunkt konnten auch wir anderen uns nicht mehr zurück halten. Jayden blickte verwirrt zwischen uns hin und her, wobei ich die Erste war, die die Sprache wiederfand. "Gay-Jees kleiner Kamerad hat das stillgestanden wohl persönlich genommen". Auch Jayden hatte sich nun umgedreht, um den Seal zu betrachten und konnte sich auf meinen Kommentar hin ein Grinsen nicht verkneifen. "Bei so einer Schönheit am Morgen!" kam es von Gay-Jee, weswegen ich die Augen verdrehte. "Genug!", unterbrach uns Jaydens Stimme "Ich will euch nach dem Frühstück auf dem Übungsplatz sehen. Abtreten!"Das Frühstück war dank Spencer relativ friedlich verlaufen. Zwar machte JG Anstalten weiterhin sein Glück bei mir zu versuchen, doch ohne meinen morgendlichen Kaffee war ich beinahe versucht gewesen, ihm mit dem Brotmesser die Zunge abzuschneiden, jedoch rettete Spencer mich davor, indem er JG verjagte und sich zu mir gesellte. Es war schon seltsam. Jayden war zwar der Befehlshaber dieses Trupps, doch schien jeder vor Spencer mindestens genauso viel Respekt zu haben. Ich verbrachte also das Frühstück damit, mir Geschichten über Spencers Kinder anzuhören, was mir komischerweise gefiehl, obwohl ich Kinder an sich nicht wirklich leiden konnte. Dazu kam wohl aber auch, dass meine Sucht nach Koffein nach dem zweiten Kaffe gestillt war.
Meine gute Laune verflog jedoch, als wir auf dem Übungsplatz ankamen und Waffen der verschiedensten Arten auf dem Boden lagen. Normalerweise hatte jeder Soldat der US Navy eine Standartausrüstung an Waffen, doch die Seals gebrauchten weit mehr Waffen, sodass es wichtig war, alle möglichen Arten von Waffen innerhalb kürzester Zeit auseinander und wieder zusammen bauen zu können. Und genau das würden wir heute üben. Jedoch war es fast schon langweilig, sich einfach nur hinzusetzten und Waffen auseinander zu nehmen, würde das ja eher an einen gemütlichen Nachmittag mit Kinderbasteln erinnern. Nein es machte doch viel mehr Spaß im Ganzkörperstütz über den Boden zu robben. Dachte sich zumindest Jayden. Wir stellten uns in zwei Reihen auf, wobei ich das Schlusslicht bildete. Dann absolvierte jeder den Pacour einmal, während Jayden die Zeit stoppte und sich Notitzen zu jedem machte. Auch ich absolvierte den Pacour einmal. Als ich mich nach meiner Runde aufrichtete und zu Jayden sah, war ich mir sicher, dass ich eine gute Zeit hingelegt hatte. Natürlich konnte ich es nicht genau sagen, da es sich doch immer langsamer anfühlte, wenn man etwas selbst machen musste, als wenn man nur anderen dabei zusah. Trotzdem war ich mir doch sicher, dass ich eine gute Zeit hingelegt hatte und sicher auch schneller, als der ein oder andere gewesen war, aber Jayden sah nicht zufrieden aus. "Du warst langsamer, als eine altersschwache Nacktschnecke! Du wärst schneller tot, als du gucken könntest!". Er seufzte: "Nochmal!". Ich sah ihn wütend an. Das machte er doch absichtlich, um mich vor den anderen bloßzustellen! Ich warf ihm einen bösen Blick zu und lief wieder zum Anfang. Natürlich sahen alle Jungs grinsend zu. "Es gibt nichts besseres, als eine hübsche Frau auf Knien vor dir", meinte JG, weswegen Jayden, der neben ihm stand, ihm gegen den Hinterkopf schlug ."Au!", beschwerte sich dieser lautstark. Ich verdrehte die Augen und ging wieder in den Ganzkörperstütz.
"Los!", gab Jayden mir das Zeichen, dass ich starten konnte. Die erste Waffe war das Sturmgewehr HKG36, hauptsächlich wurde es von der deutschen Bundeswehr genutzt, fand ihren Einsatz aber auch in 19 anderen Ländern. Dank des Glasfaser verstärkten Kunststoffes war es eine relativ leichte Waffe. Ich konzentrierte mich darauf, meine Körperspannung zu halten und gleichzeitig die G36 in ihre Einzelteile zu zerlegen, als Jayden meine Konzentration störte "Sag mal Lyssa: Irgendwie wirkst du auf mich, als hättest du noch nie was mit einem Kerl gehabt, bist du etwa noch Jungfrau?" Blitzschnell flog mein Blick von der Waffe vor mir zu dem Soldat, der neben mir stand. Sein Glück, dass im Lauf der Waffe keine Monition war, ansonsten hätte ich für nichts garantieren können. Wütend schnaubend konzentrierte ich mich wieder auf die Waffe, wohlwissend dass Jayden mich dumm grinsend beobachtete. Nachdem ich das erste Sturmgewehr wieder zusammen gebaut hatte, kroch ich weiter zum zweiten Punkt. Vor mir sah ich nun das ChayTac M200 Intervention. Dieses zählt zu den leistungsstärkstens Antipersonenscharfschützengewehren, da es eine Reichweite von bis zu zweieinhalb Kilometern erreichen kann. Hauptsächlich wurde es in der USA, Türkei und Polen verwendet. Ich begann das Gewehr auseinander zu nehmen, als erneut Jaydens nervige Stimme ertönte: "Im Jahre 1962 wurden die ersten beiden Seal Teams aufgestellt. Wo waren sie stationiert und von wem wurde die Aufstellung angeordnet?"Augenrollend konzentrierte ich mich weiter auf das Gewehr in meinen Händen und antwortete ihm leicht gereizt, wohl wissend, dass er mich scheitern sehen wollte: "Seal Team 1 hier in Cornado und Seal Team 2 in Little Greek in Virginia und ausgerufen wurde das Ganze vom Präsidenten John F. Kennedy". Auch die zweite Waffe baute ich relativ schnell wieder zusammen und kam zur dritten, einem Colt M4, einem weiteren Sturmgewehr, das von den Vereinigten Staaten genutzt wurde. " Stell dir vor, du und ein äußerst hässlicher Mann- zum Beispiel Jay Gee hier- wärt die letzten Menschen auf dem Planeten nach einem Atomkrieg. Würdest du dich mit dieser Person fortpflanzen, um das Überleben der Menschheit zu sichern?" ertönte erneut diese scheiß nervige Stimme. "Ich würde eher Selbstmord begehen, als mich mit irgendeinem von euch kleinen, widerlichen Schlümpfen fortzupflanzen!"
Jayden lachte: "Spielt die Vergangenheit für dich in einer Beziehung eine Rolle?". Kurz stoppte ich. Was war das denn für eine Frage? Eine Sekunde lang sah ich zu ihm. Er beobachtete mich, doch hatte seine Stirn in Falten gelegt. Woruf wollte er hinaus? Wieder konzentrierte ich mich auf das Sturmgewehr. Ich wollte mich unbedingt beweisen und Jayden zeigen, dass ich besser war, als jeder andere hier. "Warum so tiefgründig Leutnant?", spottete ich und machte mich auf den Weg zur vierten und letzten Waffe, dem Barett M82, ein Scharfschützengewehr, das seinen Einsatzt hauptsächlich in den USA fand, aber auch in Deutschland, Tcheschien, Indien und Malaysia verwendet wurde. Hauptsätzlich wurde es gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt, außerdem hielt es den Rekord für einen tödlichen Schluss aus der weitesten Entfernung von etwas über 2,8 Kilometern.
Innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Gewehr auseinander genommen und um ehrlich zu sein genoss ich es, mal nicht von meinem Leutnant vollgetextet zu werden .
Aber ich hatte mich zu früh gefreut
"Was war deine interessanteste Erfahrung mit Drogen?". Ich verdrehte die Augen, haha was ein Scherzbold er doch war! Drogen galten als Ausschlusskriterium, nicht nur bei den Seals. "Ich werde dich darüber informieren, wenn ich an den Punkt komme, mir was reinzuziehen um deine Hackfresse zu ertragen". Bevor Jayden darauf antworten konnte, hatte ich das Barett zusammen gebaut und war aufgestanden. "Ich war noch nicht fertig", ermahnte Jayden mich, doch ich sah ihn nur herausfordernd an. " Ich aber!"
Ich drehte ihm den Rücken zu und lief in Richtung Stuben . Das einzige, was ich noch hören konnte war JG's enttäuschte Stimme: "Das nächste Mal stelle ich die Fragen! Du hast die wichtigsten vergessen! Körbchengröße, was sie anturnt,....wir brauchen Fakten!"》》》《《《
🥳Here we go again🥳
Ja wir wissen, wir haben euch viel zu lange warten lassen!
We are sorry!👾
Aber wir haben euch nie vergessen! Natürlich geht es weiter, wenn auch etwas langsam, aber unsere Liste der Ideen wächst und wächst und es gibt noch soooo viel, was unser Seal Team zusammen erleben wird und noch zahlreiche Aufgaben stehen ihnen bevor!🤯
Ich hoffe ihr bleibt gespannt und lasst uns doch mal wissen, was ihr von dem neuen Kapitel haltet :)Eure TheWritingDuo2k16❤
DU LIEST GERADE
DISCREPANCE - Which One Do You Choose?
Action"Was ist dein verdammtes Problem!?", schrie er mir entgegen und kaum eine Sekunde später landete seine Faust neben meinem Gesicht, die Wand brach unter der Wucht seines Schlags. Ich hatte ihn bis jetzt noch nie so wütend gesehen. "Das würdest du ni...