Trotz meiner Auseinandersetzung mit Jayden, war die Stimmung während des Marsches ausgelassen gewesen. Die Jungs hatten ein Lied nach dem anderen angestimmt, wobei lediglich ein kleiner Teil Lieder waren, die tatsächlich vom Militär zum Maschieren genutzt wurde. So ausgelassen und gut gelaunt hatte ich die Jungs das letzte Mal in der Kneipe gesehen, wobei daran offensichtlich eher die große Menge Bier war, die an diesem Abend geflossen war. Und doch war ich froh, als wir die Kasernentore erreichten und der Moment, indem ich den 10 kg schweren Rucksack ablegen könnte, in greifbare Nähe rückte. Doch bevor wir den Hauptplatz erreichten, stoppten die Soldaten und brachen in schallendes Gelächter aus. Da ich weiter hinten gelaufen war und ich die kleinste war erblickte ich erst einen Moment später, was das Gelächter ausgelöst hatte. Die dunkle Statue, die den Vorplatz der Kaserne zierte, war in weiße Unterwäsche gehüllt worden. Wohl bemerkt meine Unterwäsche!
Ich schloss für einen Bruchteil die Augen und biss die Zähne zusammen um nichts unüberlegtes zu tun oder zu sagen. Fieberhaft überlegte ich, wie ich reagieren sollte, weshalb ich, als ich die Augen wieder öffnete mich darum bemühte eine gleichgültige Miene an den Tag zu legen. Einen Moment später merkte ich einen Blick auf mir und ich sah, dass es Jayden war, der mich, mit seinen im hellen Licht fast hellgrau aussehenden Augen, musterte, als ich den Kopf in seine Richtung neigte.Ich hielt seinen Blick einen Moment, der eindeutig neugierig auf meine Reaktion wartete und wendete mich schließlich ab. Ich lief ungerührt an den Jungs vorbei in Richtung Hauptplatz. Erst, als ich fast an ihnen vorbei war, drehte ich mich im gehen leicht zu ihnen. "Traurig, dass ihr anscheinend schon so notgeil seid, dass ihr einer Statue Frauenunterwäsche anzieht um euch aufzugeilen. Aber kann ich verstehen, wenn ihr sonst nicht zum Schuss kommt....." Ich lief weiter, um den Rucksack schnell loswerden zu können. Ich würde mir dann wohl neue Unterwäsche kaufen müssen....
Sobald die Tür zu meiner Stube zufiel, lehnte ich mich dagegen, um tief Luft zu holen. Ich hatte von den Streichen gehört, die vor allem die erste Zeit als offizielles Seal-Team-Mitglied prägten, doch hatten sich alle Informationen, die ich darüber gelesen hatte immer auf körperliche Maßregelungen bezogen, wie beispielsweise das Waterboarding, das Jayden noch am Morgen verhindert hatte. Dabei hatte ich mehrmals gelesen, dass 'Frischlinge', wie Jayden mich immer nannte, öfters damit geärgert wurden. Warum Jayden das also bei mir verhindert hatte konnte ich mir nicht vorstellen, ob aus persönlichen Gründen, oder weil er wirklich dachte, dass ich schwächer war?
Es brachte einfach nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen und es war höchste Zeit, den schweiß des heutigen Tages loszuwerden. Ich öffnete meinen Schrank, um mir meinen Bikini anzuziehen, wobei mir auffiel, dass die Jungs wirklich alles an Unterwäsche mitgenommen hatten. Alles. Wütend schnaubte ich. Wenn ich hatte, was ich wollte, würde ich jeden einzelnen persönlich fertig machen, das war klar. Wobei nicht Spencer und wo wir dabei waren auch nicht JG, der konnte immerhin nichts dafür, dass er so minderbemittelt war. Doch der Rest sollte sich warm anziehen!
Ich suchte ein knappes Top raus, dass ich mir über meine Unterwäsche zog und lief zu den Duschen. Für die Uhrzeit war es komischerweise ruhig. Wahrscheinlich standen alle Soldaten um die Statue, sabberten vor sich her und holten sich einen runter.Das heiße Wasser lief mir über die Schultern den Rücken nach unten und entspannte langsam meine verkrampften Muskeln. Genüsslich schloss ich die Augen, ließ meinen Kopf nach hinten fallen und genoss das Gefühl der Wärme in meinem Gesicht. Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass eine Dusche so entspannend sein konnte, doch gerade war sie genau das was ich jetzt brauchte. Tief durchatmend stand ich einfach da und bewegte mich keinen Millimeter. Sicher sah ich ganz schön blöd aus, wie ich da noch immer mit meinem Top bedeckt in der Dusche stand, aber ich würde keinem die Genugtuung zugestehen, das ich Nackt oder in dem rosa Herzchen - BH duschte, den ich noch am Körper trug.
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DISCREPANCE - Which One Do You Choose?
Action"Was ist dein verdammtes Problem!?", schrie er mir entgegen und kaum eine Sekunde später landete seine Faust neben meinem Gesicht, die Wand brach unter der Wucht seines Schlags. Ich hatte ihn bis jetzt noch nie so wütend gesehen. "Das würdest du ni...