Mission 5

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"Aufstehen Schlafmütze!", rissen mich Jaydens Worte aus meinem Traum über Schokotorte. Mürrisch öffnete ich mein rechtes Auge und blickte zu dem Digitalwecker, der neben meinem Bett stand. Die leuchtend gelben Ziffern zeigten gerade mal 5.10 Uhr. Ich stöhnte genervt und drehte ihm den Rücken zu. " Nerv nicht", murrte ich nur und veruchte den Traum über die köstliche Schokotorte zurück zu bekommen, doch ohne Erfolg, denn erneut war es Jaydens nervige stimme die erklang. "Heute werden Sie Ihren ersten Einsatz bestreiten, also bewegen Sie Ihren Hintern aus dem Bett und machen Sie sich fertig!"
Ich schnaubte, doch ergab mich schließlich und stand auf. In dem Moment, in dem ich mein Schlafshirt über den Kopf zog, öffnete Jayden die Tür, um das Zimmer zu verlassen und Jg tauchte im Flur auf. "Heiß!", ertönte direkt seine Stimme. Ich verdrehte die Augen und auch von Jayden war ein genervtes Stöhnen zu hören. Zum Glück trug ich immer einen Sport BH. Bei diesen Flachpfeifen konnte man ja nie wissen. Jg's Blick lag noch immer auf meinen Brüsten. "Kümmer dich lieber mal um deinen kleinen Kameraden" Jayden schüttelte fast schon fassungslos den Kopf und schubste Jg vorwärts, der noch immer dastand und mich angaffte. "In 5 Minuten im Besprechungsraum 3!"Mit einem kurzen Blick zu mir verließ Jayden schließlich das Zimmer und zog Jg , jedoch nur unter Protest, mit sich. Ich schüttelte den Kopf und zog mich fertig an, band mir die Haare zusammen und verließ schließlich ebenfalls das Zimmer.
Im Besprechungsraum angekommen, waren bereits alle versammelt. Komisch immerhin hatte Jayden diesen Einsatz vorher mit keinem Ton angesprochen.

Anscheinend handelte es sich nur um einen kleinen Routineeinsatz, weswegen ich, trotz meiner noch nicht vollständigen Ausbildung mit operieren durfte. Ich saß neben Spencer in einem schwarzen Geländewagen in einer Seitengasse und beobachtete die vorbei fahrenden Autos. Wow. Ich hätte mir einen Einsatz der Navy Seals doch deutlich spannender vorgestellt. Unsere einzige Aufgabe bestand darin, Jayden zu informieren, wenn sich das Zielfahrzeug näherte.
Bereits seit 2h saßen wir einfach da und warteten. Das Funkgerät, dass mittig am Armaturenbrett angebracht war meldete sich "Montgomery, Positionswechsel auf 10 Uhr Ihrer jetzigen Position", krächzte Coles Stimme. Ich warf einen Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite und entdeckte einen Second Hand Laden, der Ware vor dem Laden stehen hatte. Spencer reichte mir einen kleinen Mikrokopfhörer und schon machte ich mich unauffällig auf den Weg zur gewünschte Position. Ich tat auf interessiert, als ich durch die Second Hand Kleidung stöberte, doch meine Aufmerksamkeit lag in Wirklichkeit auf der Straße. Ich wollte gerade Meldung abgeben, da das angegebene Auto meinen Blick passierte, als ich von Hinten umschlungen und mitgezerrt wurde. Ich wehrte mich nach Leibeskräften, doch die drei maskierten Männer waren im Endeffekt doch schwerer als ich. Ein paar gezielte Schläge an Kehle und in Weichteile konnte ich zwar landen, doch weit nicht genug, um mich zu befreien. Mein Herz raste, mein Hirn arbeitete. Kurz bevor ich einen Sack über den Kopf gezogen bekam sah ich zur gegenüberliegenden Straßenseite und erblickte auch Spencer, der gefesselt am Boden lag. Ich spürte einen harten Schlag auf den Hinterkopf, ehe alles um mich herum schwarz wurde.
Ein Routineeinsatz also.

Das nächste mal, dass ich die Augen aufschlug, geschah nur unter Aufwendung meiner gesamten Selbstbeherrschung, doch um mich herum war es tiefschwarz, trotzdem  pochte mein Schädel schmerzhaft und auch das Aufrichten tat mehr weh als gedacht.  Meine Hände waren hinter meinem Rücken stramm zusammen gebunden. Erst nach dem Aufrichten wurde mir bewusst, dass meine Sichtlosigkeit ihren Ursprung in dem Sack fand, der mir über den Kopf gestülpt war. Kurzum gesagt: ich war komplett orientierungslos. Direkt schoss mir in den Kopf, was wohl mit den anderen passiert war? Hatten sie nur Spencer und mich überrumpelt, oder auch alle anderen? War einer von ihnen hier? Wo waren sie? Ganz intuitiv versuchte ich mit meinen Händen etwas zu ertasten, doch das einzige was ich zu fassen bekam, war der Boden: kalt und hart. Eindeutig Metall.  Ich schnalzte mit der Zunge und es war eindeutig ein nachschallen zu hören. Anscheinend war hier sonst nicht viel. Verdammt wo war ich?

Ein Geräusch in meinem Rücken  ließ meinen Kopf herumfahren.  Eine schlechte Entscheidung, denn augenblicklich zuckte ein stechender Schmerz durch meinen Kopf.  Schwere Schritte näherten sich mir, umkreisten mich und blieben vor mir stehen.
Grob wurde der Sack von meinem Kopf gezogen und automatisch presste ich die Lieder aufeinander, bevor das grelle Licht mich blendete. Vorsichtig blinzelte ich, bis sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Kurz blickte ich mich um. Ich saß mitten in einem leeren Container.  Wo? Keine Ahnung.  Mein Blick wanderte zu den schwarzen Schuhen,  die mitten in meinem Blickfeld prangten.  Langsam sah ich auf, bis ich beim bedeckten Gesicht meines Entführers angekommen war. Er musste fast 2 Meter groß sein, oder ich täuschte mich, weil ich am Boden saß, jedoch war er sehr groß. Trotzig sah ich zu ihm auf. Er beugte sich zu mir herab. "Na kleine Maus?  Lust zu spielen?"
Mit seiner großen Pranke umfasste er mein Kinn schmerzhaft. Allein von seinem Griff würde ich sicher blaue Flecken zurück behalten. "Ich geb dir jetzt die Chance mit Informationen über dein Team rauszurücken, ansonsten muss ich dir leider weh tun" Ich blickte dem Typ in die Augen und ein Lachen verließ meine Kehle. Darauf folgte ein Schlag,  der meinen Kopf zur Seite fliegen ließ. Ein Brennen zog sich über meine Wange, doch es war mir relativ egal. "Wir haben noch einen deiner Männer gefangen. Was wohl dessen Kinder dazu sagen, ohne Vater aufwachsen zu müssen?" Der Typ lachte auf, es klang grotesk
"Wir werden ihn schon zum reden bringen und wenn wir dafür seine Kinder vor seinen Augen umbringen müssen. Wir bekommen was wir wollen. Du hast die Wahl.  Rede und rette euch beide oder schweige und bereue."
Fest hielt ich dem bedrohlichen Blick stand. Ich hatte die Sekunden seiner rührenden Ansprache dazu genutzt um meine Hände halbwegs aus dem Knoten zu befreien. Schnell schlang ich die Arme um seinen  Nacken,  und brachte ihn mit den Füßen zu Fall.  Schnell setzte ich mit dem Knie in seine Weichteile nach. Zwar war ich kleiner und schwächer als der Typ,  aber dafür auch wesentlich wendiger und schneller, was mir in diesem Kampf ein Vorteil war. Mit dem Arm an seiner Kehle, begann ich ihm die Luft abzudrücken.  Zwar schlug er um sich; jedoch traf er mich nicht. Ich spürte wie er schwächer wurde - sicher war er nur noch Sekunden von der Bewusstlosigkeit entfernt. Da traf mich etwas hartes am Kopf.  Ich erwischte den zweiten Kerl noch einmal genau in die Eiern, als er nachsetzte und es erneut um mich herum dunkel wurde.

Diese verdammten Arschlöcher!

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DISCREPANCE - Which One Do You Choose?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt