nine

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Kurze Zeit später verlassen Brian und ich das Geschäft mit unseren Besorgungen in Tüten verpackt. Ich spüre Tropfen auf meinem Gesicht und blicke hoch in den Himmel. Die Wolken haben sich zugezogen und verdunkelt. Es sieht stark nach einem Gewitter aus. "Das war doch erfolgreich, müssen wir zwei unbedingt nochmal machen", grinst mich Brian von der Seite an. Ich will ihm gerade antworten, da erwischt uns der Platzregen eiskalt. Blitzschnell streife ich mir meine kapuzenlose Jacke von den Schultern und hänge sie mir schützend über den Kopf. Brian lacht lauthals los und ich vernehme aus dem Augenwinkel, wie er einen Regenschirm aus seiner Jackentasche zaubert.

 Dankend stelle ich mich bei ihm unter und hänge mir meine Jacke locker über die Schultern. "Hättest du doch gleich sagen können", seufze ich ein wenig genervt und schüttle den Kopf. Brian schenkt mir ein freches Grinsen und wir werden von dem Klingeln seines Handys in unserem Gespräch unterbrochen. Ohne mich vorzuwarnen, drückt er mir nun seinen Regenschirm in die Hand und nimmt den Anruf an. "Hey Cole!", freut er sich über die Person am anderen Ende der Leitung. Nachdenklich betrachte ich Brian und seine wechselnden Gesichtsausdrücke. Der Name seines Gesprächspartners kommt mir so bekannt vor.

"Na klar, immer doch! Ist D auch mit am Start?", fragt er und erweckt meine Aufmerksamkeit. Vielleicht ist dies eine Anspielung auf Dylan. Doch das weitere Gespräch gibt mir keine weiteren Hinweise und ist auch schon kurze Zeit später beendet. Ohne ein weiteres Wort an mich zu richten, packt mich Brian an der Hand und zieht mich wie wild geworden hinter sich her. "Hey!", beschwere ich mich über den überraschenden Tempowechsel und habe Mühe, mit ihm mitzuhalten. "Was ist denn mit dir los?", frage ich ihn verwirrt und entdecke schon sein parkendes Auto am Straßenrand. "Willst du mich etwa wieder entführen?", spiele ich auf unsere allererste Begegnung an. Brian kann sich ein Lachen nicht verkneifen und schüttelt wortlos den Kopf. Dann nimmt er mir geschickt den Regenschirm ab und hält mir gleichzeitig die Beifahrertür auf. "Vertrau mir einfach", erklärt er ruhig und ich entdecke ein kleines verschwörerisches Grinsen auf seinen Lippen. "Das kann ja mal was werden", lache ich leicht nervös und unaufgeschlossen.

Zwanzig Minuten später neigt sich die Autofahrt auch schon ihrem Ende zu. Wir steuern geradewegs auf ein Bowlingcenter zu. So langsam setzen sich die Puzzleteile zusammen, aber ich will gerne von  Brian hören, worauf ich mich hier gerade einlasse. "Also?" Brian befreit sich bereits vom Anschnallgurt und gluckst freudig. "Wonach sieht's denn aus?", stellt er mir eine Gegenfrage und steigt blitzschnell aus dem Wagen aus. Verwundert blicke ich ihm kurz hinterher, bis ich mich dann auch noch dazu entscheide, es ihm gleichzutun.

Ich eile Brian hinterher und erkenne bald, dass er auf eine Gruppe junger Leute am Eingang des bunten Gebäudes zulief. Unter ihnen erkenne ich Dylan und damit haben sich auch ein Großteil meiner Fragen geklärt. Damit steigt jedoch meine Nervosität ins Unermessliche. "Hey Freunde!", grüßt Brian fröhlich die Runde und wirft seine Arme euphorisch in die Luft. Das sind dann wohl die Freunde von Dylan und Brian. Ich laufe gleich auf meinen Freund zu und gebe ihm einen kurzen Begrüßungskuss, wofür ich gleich neugierige Blicke zu spüren bekomme. "Hey Schatz, was ist das hier?", flüstere ich ihm leise zu und werfe einige Blicke durch die Runde. Es sind auf jeden Fall mehrere Paare unter den Freunden. Dylan legt seinen Arm liebevoll um meine Taille und lächelt mich sanft an.

"Naja, ein paar Freunde aus dem College sind zufällig in der Stadt und haben Brian und mich zum Bowling eingeladen", erklärt er mir. Die Antwort hilft mir aber nicht ganz weiter. "Und was mache ich dann hier, Babe?", hake ich also weiter nach. Lachend zuckt er mit seinen Schultern. "Das wollte ich dich eigentlich auch fragen", meint er locker und kratzt sich am Hinterkopf. "Dann wird das wohl allein auf den Mist von Brian gewachsen sein", lache ich nervös, bevor gleich darauf Dylan das Wort ergreift. "Leute, ich möchte euch jemanden vorstellen. Das ist meine Freundin Mary." Alle Blicke treffen mich gleichzeitig und ich bringe ein schüchternes Grinsen hervor. "Danke für die spontane Einladung." Ich schenke Brian ein grinsendes Kopfschütteln und streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Gosh bist du niedlich!", kommentiert eine groß gewachsene Brünette und tritt einen Schritt auf mich zu. "Ich bin Madeleine, Freundin von Thomas hier", stellt sie sich und ihren Freund vor und reicht mir höflich die Hand. Ihr Freund tut es ihr gleich und kurz darauf stellen sich auch Niclas, Cole, Clara und Jasmine bei mir vor.

"So da, jetzt jeder jeden Namen kennt, würde ich vorschlagen, dass wir die Bude hier stürmen?", grinst Brian schelmisch und zeigt mit dem Daumen auf das Bowlingcenter. Die Gruppe stimmt ihm jubelnd zu und wir machen uns gemeinsam auf den Weg rein. Das Gebäude sieht von Innen viel moderner aus, als von Außen. Überall finden sich Akzente mit Neonbeleuchtung, ein großer Tresen und die hochmoderne Spielbahn. Brian und Cole kümmern sich um unsere Schuhe, weshalb wir anderen uns schon auf den Weg zu der uns zugeteilten Bahn machen. Zufrieden halte ich Dylans Hand und bin glücklich, dass der Zufall mich hier hingebracht hat. "Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass das Ganze heute etwas spontaner abgelaufen ist", hakt Dylan vorsichtig nach und ich schüttle bestimmt den Kopf. "Keinesfalls, ich liebe Überraschungen", quieke ich und ergattere mir gleich einen Sitzplatz auf einem Barhocker. Neben mir sitzt Clara, welche bereits die Karte durchstöberte. Als sie mich bemerkt, rückt sie die Karte lächelnd ein wenig zu mir, weshalb wir auch schon gleich in ein Gespräch verfallen, was wir uns denn für ein Getränk bestellen wollen.

Me and my Millionaire 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt