Im Garten im Schutz der Zedern legt sie ihre Kleidung ab. Dann brechen die Wut und die Verzweiflung aus ihrer erstickenden Brust heraus. Sie schreit auf, als ihre wahre Natur sich enthüllt.
In jener Nacht zerstört ein verheerendes Feuer riesige Waldteile in Kalifornien und macht etliche Menschen heimatlos. In Ohio wütet ein Tornado über Feld und Waldflächen. Dieser Umstand hätte etliche Menschen hungrig gemacht, weil er große Teile der abzusehenden Ernte zerstört hat. Die Menschen in Ohio würden dieses Jahr auf die Hilfe der anderen Staaten angewiesen sein.
Es ist schon spät und dunkel, als Storm aus dem Himmel fällt. Mit erschrockenem Aufschrei landet sie mitten im kalten Wood Lake Creek. Dem Fluss, der sich nur fünfhundert Meter von ihrer Haustür entfernt durch die Landschaft schlängelt. Als sie sich prustend aufrichtet, ärgert sie sich immer noch darüber, dass sie nie „genau" an der Stelle landen kann, die sie sich wünscht.
Als sie sich umsieht erkennt sie im matten Mondlicht ein Liebespaar auf der nah gelegenen Wiese am Ufer. Hastig und leicht beschämt verschränkt sie die Arme vor der nackten Brust. Sie kneift die Augen zusammen, um die beiden, die sie inzwischen neugierig mustern und verstohlen kichern besser erkennen zu können. Aber erst als der Sommerwind nachhilft und ein paar dunkle Wolken um den Mond herum verschwinden, erkennt sie ihre Freundin Hannah. Hannah Clearsky ist wie sie vom Stamm der Tipotaki. Seit einem Jahr schon bandelt sie mit Yuma Hawks von den Sioux an.
>>Storm?<< Hannah richtet sich auf, als sie ihre nackte Freundin im Wasser erkennt.
>>Hannah?<< Storm versucht sich vor Yuma's neugierigen Blicken im Wasser zu verstecken. Der junge Mann grinst verschmitzt. Er fragt nicht, warum Storm mitten in der Nacht nackt vom Himmel fällt. Er weiß, dass sein Volk jede Menge Geheimnisse hat und manchmal ist es besser nichts zu Wissen. Nach einem letzten schelmischen Grinsen in Storm's Richtung dreht er sich Gentelmanlike um, so dass Storm nur noch seinen kräftigen Rücken sieht.
>>Klingt jetzt sicher etwas blöd ...<<, fängt Storm verlegen an. Hannah sagt nichts, fixiert ihre Freundin aber freundlich lächelnd. Sie weiß Bescheid! Sie kennt Storm und kann ihr nicht böse sein.
>>... aber hast du vielleicht was Anzuziehen?<<
Hannah und Yuma lachen zugleich los. Doch schließlich steht Hannah auf und wickelt ihre triefnasse Freundin in die Picknick-Decke ein, auf der sie und Yuma kurz zuvor noch gesessen haben. Yuma sieht Hannah deswegen anklagend an, aber beide schweigen. Nach einem kurzen Dank läuft Storm in die Decke gehüllt leichtfüßig davon.
Yuma und Hannah, die zwei Verliebten lässt sie nur allzu gerne allein zurück. Sie kann es nicht ertragen gerade jetzt etwas von Liebe zu sehen! Außerdem braucht sie dringend eine warme Dusche und einen Tee! Und vor allem ... etwas anzuziehen, grinst sie über sich selbst.
Als sie ihr Haus betritt, fühlt es sich zum ersten Mal seit langer Zeit kalt und leer an. Eine Sache, die sie hasst! Sie ist nicht gerne allein. Und es ist auch ungewohnt für sie. Normalerweise ist zumindest Paytah immer anwesend. Obwohl sie sich mit ihm gestritten hat, fehlt er ihr auf einmal. Er hat immer Wärme in ihr Haus gebracht. Jahrelang schon ist er wie selbstverständlich ein und ausgegangen. Es hat Zeiten gegeben, da war es für Storm normal, dass er da war. Sie sind zwar kein Paar, aber er war da! Gestört hat sie Paytah's Anwesenheit nur, wenn sie dann mal einen Freund gehabt hat. Aber Dank Paytah hat das ja nie allzu lange gehalten.
Und jetzt?
Paytah hat sie verletzt!
Und sie ihn!
Schon wieder!
Immer wieder hat Paytah Storm's Glück zu verhindern gewusst. Wenn er nicht wäre, hätte ich schon längst verheiratet sein und Kinder haben können, denkt Storm wütend. Das bringt ihr Mitleid für ihren Freund wieder auf den Nullpunkt.
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Maunloa & Storm
FantasyStorm kann den Blick nicht von seinem wunderschönen Gesicht nehmen. Ihr Herz schlägt in wilder Erregung immer heftiger. »Du?«, seine Stimme klingt heiser, rauh. Verwundert. Einfach einmalig schön!, resümiert Storm verträumt. Sie ist nicht in der L...