Verliebtheit und Unklarheiten

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Storm bleibt ganz entgegen ihrer Vorstellung noch eine volle Woche im Krankenhaus. Über die Besuche ihrer Familie freut sie sich und auch Paytah erträgt sie einigermaßen. Aber jedes Mal, wenn Maunloa's schwarzen Haare und sein breites Lächeln in der Tür erscheinen, sinkt ihr Herz. Warum tut er ihr das an?

Sie hat verstanden, dass er sie gut leiden kann, vielleicht sogar mehr. Aber warum verhält er sich so? Als verheirateter Mann?

Jedes Mal wenn er kommt, wünscht sie sich einzig und allein, ihn schnell wieder los zu werden. Sie will diesen Schmerz nicht spüren. Nicht fühlen, wie weh es tut, etwas zu begehren, was sie nicht haben kann. So langsam dämmert ihr, was in Paytah all die Jahre vorgegangen sein muss. Paytah ...

Der ist auch irgendwie ganz komisch geworden. Er nervt sie gar nicht mehr so sehr mit seiner Verliebtheit wie sonst. Storm wundert sich.

>>Nein! Raus hier! Aber ein bisschen plötzlich!<<

Maunloa seufzt unglücklich. Es ist bestimmt schon das hundertste Mal, das er versucht hat Storm um ihre Hilfe zu bitten. Was ist nur verkehrt mit ihr? Sonst hilft in einem Stamm doch auch immer jeder. Warum sie nicht? Was hat sie nur gegen ihn? Wieso schon wieder eine Absage? Enttäuscht verschwindet er aus ihrem Zimmer.

>>Und?<<, Dorisa im Flur kann es gar nicht erwarten. Hat Loa vielleicht dieses Mal endlich Erfolg gehabt? Doch ein Blick in sein müdes Gesicht lässt ihre Hoffnungen sinken. Sie seufzt enttäuscht.

>>Du weißt, was das bedeutet. Nicht wahr?<<

Maunloa nickt. Ihm ist zum Heulen zumute. Storm ist so unnahbar wie eine arktisch zugefrorene Kratzbürste im Winter. Und das, wo er sich so wahnsinnig in sie verliebt hat! Er kann sich egal wie rum er es dreht keinen Reim auf ihr Verhalten machen. Schließlich hat er damals im Wald genau gespürt, dass sie dasselbe für ihn empfindet. Kraftlos lässt er sich auf einen Stuhl sinken und vergräbt sein hübsches Gesicht in den Händen. Dorisa legt ihm in beruhigender Absicht eine Hand auf die Schulter. Auch sie will alles andere, als das was sich abzeichnet. Es würde ihr schwer fallen jetzt wieder zu gehen. Jetzt, wo sie fast alle Elemente zusammen haben.

Jetzt, wo sie immer mehr für Paytah empfindet.

Jetzt, wo sie es ihm nicht einmal gesagt oder gezeigt hat, denn er ist ja mit Storm zusammen.

Mutlos fahren die beiden nachhause zu Grams, um mit ihr zu beratschlagen.

Paytah Greene ist gerade im Wald des Parks bei der Arbeit. Doch mit den Gedanken ist er nicht bei der Sache. Immer wieder muss er an Dorisa denken. In der letzten Woche hat er alberner Weise so oft wie möglich versucht Grams ganz zufällig zu besuchen. Jetzt in der stillen Einsamkeit des Waldes wird ihm selbst klar, dass er das nur getan hat, um sie zu sehen. Um mit ihr zu sprechen, um sie heimlich mit den Augen zu verschlingen. Überrumpelt von seinen Gefühlen lässt er sich auf den Waldboden nieder. Das hat er nicht erwartet! Nicht nachdem er so lange Zeit ergebnislos um Storm's Liebe gekämpft hat. Sie wäre bestimmt total sauer auf ihn, wenn sie davon erführe. Was soll er nur tun?

Er starrt ahnungslos auf den Waldboden vor sich und beobachtet ein paar Ameisen. Er beneidet sie um ihr schweres, arbeitsreiches aber immerhin einfaches Leben. Sie müssen sich nicht mit solchen Sachen auseinander setzen ... oder etwa doch?

Wie schon so oft zuvor versucht er sich den Moment nahe zu holen, als er Dorisa zum ersten Mal gesehen hat. Hält wie ein Ertrinkender an dem Gefühl fest, als er ihr zum ersten Mal in die Augen geschaut hat. Es ist ...

so wundervoll gewesen! Sein Herz schlägt kräftiger, als er an ihr Lachen und ihre Stimme denkt. Sie ist so liebenswert, so weich. Ganz anders als die feurige Storm. Sehr anders. Aber auf angenehme Weise halt. Paytah's Hände zittern, als er sich wieder aufrichtet. Er verbietet sich selbst weitere Gedanken zu Dorisa. Das hat doch eh alles keinen Sinn! Er ist wütend. Da hat er nach all den Jahren endlich mal eine andere Frau im Kopf, als Storm und dann gleich schon wieder so ein Fehlgriff. Warum kann ich nicht endlich eine finden, die mich auch will? Oder eine die wenigstens keinen Freund oder Mann hat, grinst er sarkastisch in sich hinein. Seine Wut entzündet das vorbereitete kleine Feuer in einer Mulde. Paytah greift nach seiner Axt und fährt mit der Arbeit fort.

Maunloa & StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt