Storm's Fall

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Als Storm die Augen aufschlägt wird ihr klar, dass sie ihren Kunden zwar tatsächlich absagen muss, dass es mit dem Reisen aber nichts werden würde. Ihre Augen tränen, ihr Hals brennt und ihre Nase ist verstopft. Sie ist krank! Darüber ärgert sie sich maßlos. So sehr sogar, dass sie nach der Letzten Absage direkt an ihrem Küchentisch weinend zusammenbricht. Sie schluchzt hemmungslos. Was ist nur verkehrt mit ihrem Leben?

Vor ein paar Tagen noch ist alles in Ordnung gewesen. Sie war glücklich! Doch seit sie das erste Mal in Maunloa's Augen geblickt hat, ist ihr gesamtes Leben ein Chaos. Und nun das! Sie hat sich so sehr darauf gefreut, von allem etwas Abstand zu nehmen und zu verreisen und zu Schreiben.

Noch während ihr die Tränen übers Gesicht laufen, klopft es an ihre Tür. Sie schnäuzt sich und wischt sich die Tränen weg. Paytah, mutmaßt sie nicht minder genervt. Aber da ihre Stimmung eh auf dem Tiefpunkt ist, könnte er genauso gut hereinkommen und ihrer miesen Stimmung Gesellschaft leisten.

Sie öffnet die Tür.

Voller Schreck und noch total verheult schaut sie in Maunloa's Augen. Schnell schlägt sie die Tür wieder zu. Es klopft erneut.

Was soll sie tun?

Ihr Herz schlägt bis zum Hals. Was fällt dem eigentlich ein, so früh morgens so verdammt gut auszusehen? Frechheit! Sie kann sich ja schon vorstellen, wie sie auf ihn wirken muss. Verheult und verquollen und dazu auch noch ungeduscht und in Kuschelklamotten, die ihrer Figur nicht gerade schmeicheln.

Maunloa steht verdattert vor Storm's Tür und klopft nochmal an. Hat sie ihm tatsächlich gerade die Tür vor der Nase zugeschlagen? Was ist nur los mit dieser Frau?

Gut! Sie hat wohl eine Erkältung und ist noch nicht dazu gekommen, sich zurecht zu machen ... aber das ist doch nun wirklich kein Grund? ... oder vielleicht doch? Gibt es hier vielleicht andere Stammesregeln, als zuhause? Sollte er vielleicht Dorisa vorschicken? Hm ... nein! Sie ist ja sowieso gegen ihn und sein Vorhaben. Warum also sollte ausgerechnet sie ihm helfen?

Er klopft nochmal. Er muss einfach mit Storm sprechen! Er muss!

>>Geh weg!<<, Storm's Stimme klingt dünn, müde, erschöpft. Sie hat in ihrem Zustand keine Lust auf Besuch und auf ihn schon gar nicht! Auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünscht, als ihm Stundenlang in die Augen zu schauen. So würde sie sich ihm nicht präsentieren.

Maunloa steht noch kurz ratlos auf der Veranda herum. -„Geh weg", hat sie gesagt. Ist das jetzt ernst gemeint? Oder meint sie vielleicht -„Bemüh dich intensiver um mich!". Er ist sich nicht sicher. Vielleicht braucht sie auch morgens noch etwas Zeit? Die würde er ihr lassen! Er würde in einer Stunde nochmal kommen, vielleicht ist sie dann besser gelaunt.

Storm traut ihren Augen kaum, als sie verstohlen aus dem Fenster sieht und beobachten muss, wie Loa sich von ihrem Haus entfernt. Das hat sie doch nicht wirklich ernst gemeint! Oder vielleicht doch? Sie ist verwirrt und weiß es selbst nicht so Recht. Aber wieso hört er auf sie? Das ist sie nun so ganz und gar nicht gewohnt. Na ja! Vielleicht besser so. Ich sollte ihn eh nicht wiedersehen, zu kompliziert!, sagt sie sich selbst zur Aufmunterung. Dann steigt sie die Treppen hoch mit dem festen Vorhaben sich zumindest für sich selbst etwas herzurichten.

Als sie unter der Dusche steht, fühlt sie sich schnell besser. Das warme Wasser tut gut und sie hat das Gefühl, als würde es sie nicht nur äußerlich reinigen, sondern auch von innen heraus. Als sie das Wasser ausstellt wird ihr kurz schwindelig. Sie achtet nicht darauf und fährt mit ihrer Tätigkeit fort.

Maunloa & StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt