Nachdem Wanikiya gegangen ist, und -die alte Hexe- ihr etwas zu Trinken gebracht hat, geht es Jalma besser. Körperlich jedenfalls.
Als sie jedoch selbst als der Alte mit der Büffelhornmütze verschwunden ist die unheimlichen Schatten an der Wand sieht, hat sie sich ängstlich zusammengekauert. Ihre erschrockenen Augen folgen jedem einzelnen dieser unheimlichen Wesen. Sie huschen mal hierhin, mal dorthin und scheinen zu raunen und zu flüstern. Jalma's Herz schlägt immer ängstlicher. Ihr Kopf dreht sich immer einen Hauch zu spät zum nächsten Schatten herum. Panik macht sich in ihr breit. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtet sie die Bewegungen, die jetzt mit enormer Geschwindigkeit um sie herum kreisen. Was geschieht hier? Als einer der Schatten knurrend direkt auf sie zusteuert, schreit sie vor Angst schrill auf.
Dann wird ihr schwarz vor Augen.
*
Als sie wieder erwacht, richtet sie sich mit einem ihr unbekannten Gefühl der Kraft auf. Verwundert stellt sie fest, dass sich alles um sie herum so komisch eng anfühlt. Ohne zu wissen, was sie tut, hebt sie die Hand vors Gesicht. Sie dreht sie hin und her, als würde sie sie zum ersten Mal sehen. Dann fällt ihr etwas ein. Sie dreht ihren Kopf so heftig hin und her, dass ihre Rastalocken durch die Luft fliegen.
Wo ist Nahele? Er ist nirgends zu sehen. Und was sind das für komische Dinger auf ihrem Kopf? Doch wohl keine Schlangen von Medusa oder? Misstrauisch nimmt sie eine der Strähnen in die Hand und begutachtet sie mit gerunzelter Stirn. Keine Schlangen!, stellt sie erleichtert fest und wirft das Haar wieder über ihre Schultern.
Wo ist sie überhaupt? Was ist geschehen?
Nachdem sie mit nicht gerade wenig Verärgerung festgestellt hat, das sie immer noch in einem Menschenkörper steckt, während Nahele scheinbar immer noch im Gefängnis der Götter weilt, setzt sie sich entmutigt hin. Sie streicht sich die Rastalocken aus der Stirn und denkt nach.
Was ist nur passiert? Und wann? Gerade erst vielleicht? Oder schon vor Jahrhunderten oder Tausenden? Ihr Zeitgefühl ist ihr völlig abhanden gekommen.
Sie erinnert sich nochmal mit Schrecken daran, wie man sie und Nahele einer Intrige der anderen Götter wegen zum Tribunal gerufen hat. Die anderen sind eifersüchtig auf ihre und Nahele's Liebe gewesen! Allen voran der Donnergott Kahekili. Seine Schuld ist es, dass sie und Nahele getrennt worden sind! Er hat solange Intrigen gegen ihre Liebe gesponnen, bis das Tribunal zu Handeln gezwungen war. Die haben mich doch tatsächlich zu einem ewigen menschlichen Leben auf der Erde verdammt und Nahele ... irgendwo anders hingebracht, stellt sie seufzend fest. Sie streckt sich und versucht das Gefühl der Enge loszuwerden. Diese Haut ist aber auch ... viel zu eng.
Und wo ist sie bloß?
Ein Elementegefängnis, stellt sie betrübt fest, nachdem sie sich eingehend umgesehen hat. Warum oder eher gesagt –wer- hat sie hier nur reingesteckt? Ihr Geist ist noch etwas benommen. Doch nach und nach kommen ihr Bilder.
*
Sie sieht sich im Wald. Einem wunderschönen Wald, nur so nebenbei bemerkt. Und dann sieht sie zwei verliebte Pärchen und ein Kind. Sie beobachtet die Pärchen eine Zeit lang neidisch. Genau das hätte sie mit Nahele auch haben sollen! Wundervolle Zeiten in einer wundervollen Szenerie. Für immer! Aber Kahekili und die anderen Götter haben ihr und ihm einen gründlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Und das sollen Götter sein, seufzt sie von Trauer und Wut erfüllt.
Dann ist sie in Gedanken wieder in diesem romantischen Wald. Sie sieht ein Mädchen, fast noch ein Baby. Erstaunt reißt sie ihre Augen auf, als sich vor ihr Szenen abspielen, wie das kleine Kind Blüten, Blumen und sogar riesige Bäume zaubert.
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Maunloa & Storm
FantasyStorm kann den Blick nicht von seinem wunderschönen Gesicht nehmen. Ihr Herz schlägt in wilder Erregung immer heftiger. »Du?«, seine Stimme klingt heiser, rauh. Verwundert. Einfach einmalig schön!, resümiert Storm verträumt. Sie ist nicht in der L...