Storm besucht Loa täglich im Krankenhaus in Granite Falls. Nach Jalma's und Skyler's ... oder besser gesagt Nahele's Abgang hat er sich selbst einen beidseitigen Beinbruch diagnostiziert.
Dann hat er so laut und ausdauernd nach Dorisa gebrüllt, bis sie mit Kapua auf dem Arm und Paytah an der Hand aus dem Wald gekommen ist. Noch am Boden liegend hat Loa seiner Schwester mit Storm's Hilfe alles erzählt, was geschehen ist.
Paytah, der auch dabei war, konnte nicht Glauben, das der freche, kleine Junge, der ihm und Storm stets so sehr zugesetzt hat jetzt ein Gott sein soll.
Doch all das, auch die Flucht der Götter ist nichts im Hinblick auf Loa's Sorgen! Trotz seiner gebrochenen Beine und Schmerzen denkt er zuerst an seine Nichte und seine Schwester. Er ist misstrauisch. Traut dem Frieden nicht, den Jalma versprochen hat. Er verlangt tatsächlich von Dorisa, dass sie sich mit Kapua freiwillig im Elementegefängnis einsperren lassen soll. Um ihrer und Kapua's eigenen Sicherheit willen.
Storm, die der Göttin intuitiv traut, hat Dorisa ihre Sorgen um ihr Kind genommen. Sie ist sich sehr sicher, dass Jalma im Augenblick ganz andere Interessen hat, als nochmal daran zu denken, mit Kapua's Fähigkeiten Amerika in einen dichten Dschungel zu verwandeln. Maunloa hat gezetert und geflucht, als Storm seine Schwester davon überzeugt hat, das alles okay sei. Er ist da ganz anderer Meinung!
Und so kommt es, dass er trotz der Tatsache, dass die junge Frau täglich dreißig Kilometer zu ihm ins Krankenhaus fährt und ihn besucht immer noch einen Groll auf sie hat.
*
»Und? Hat die Furie endlich angegriffen?«, will er zum ungefähr hundertsten Mal von Storm wissen, als sie ihn zwei Wochen nach dem Ereignis im Keller wieder einmal besucht.
Storm sitzt am Bettrand und sieht zwischen ihren Händen und Loa's Gesicht hin und her. Er ist so ...
abweisend. Es tut ihr weh. Verletzt sie. Sicherlich hat er keine Ahnung davon, dass sie jeden Abend weint, wenn sie seinen Duft in ihrem Bett riecht. Wie sehr sehnt sie sich doch danach, wieder den liebenden, sanften Maunloa an ihrer Seite zu haben! Vielleicht hat sie selbst diesmal einen Fehlgriff getan?
Storm seufzt und schüttelt den Kopf. Loa kreuzt beleidigt, weil er Unrecht hat die Arme vor der Brust und sieht mit düsterer Miene aus dem Fenster. Sie schweigen. Es scheint, als wolle keiner zuerst das Wort ergreifen. Loa nicht, weil er in seinem Stolz verletzt ist und Storm nicht, weil sie unter der Abwesenheit seiner Liebe zu sehr leidet, als das sie überhaupt gewusst hätte, was sie sagen solle.
Loa hat sich seit seiner Einweisung ihr Gegenüber nicht mehr so gezeigt, wie sie ihn kennengelernt hat. Es ist, als wäre seine Liebe verflogen und das schmerzt sie. Schmerzt sie mehr als alles andere auf der Erde. So langsam keimt in ihr der Gedanke auf, dass es wohl auch nichts mehr werden würde. Sie würde sich halt wieder alleine durchschlagen müssen. Das kann sie ja!
Als Maunloa mit seinen Augen forschend über ihr Gesicht fährt, aber nicht lächelt, wird ihr unheimlich zumute. Vielleicht sollte sie lieber gehen? Es hat ja doch keinen Sinn! Schon seit zwei Wochen hat es keinen Sinn gehabt! Vielleicht wäre es in Zukunft auch besser, sie ließe Dorisa, Kapua und Paytah allein ins Krankenhaus fahren. Anscheinend habe ich hier nichts mehr verloren, denkt sie traurig bei sich. Ihr Herz ist schwer, als sie sich langsam erhebt.
Maunloa, der im Bett sitzt ist immer noch verärgert darüber, das Storm ihm damals im Keller so sehr über den Mund gefahren ist. Schließlich haben sie das Ritual für Kapua bis heute nicht vollzogen!
Was, wenn Jalma ihre Wut auf ihn nur im Zaum hält, um einen günstigen Moment abzuwarten? Storm hat seine Nichte mit ihrer Vertrauensseligen Art in Gefahr gebracht! Jalma hat ganz sicher gelogen und würde sich bei der nächstbesten Gelegenheit sofort auf Kapua stürzen. Nur ... warum tut sie es dann nicht?
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Maunloa & Storm
FantasyStorm kann den Blick nicht von seinem wunderschönen Gesicht nehmen. Ihr Herz schlägt in wilder Erregung immer heftiger. »Du?«, seine Stimme klingt heiser, rauh. Verwundert. Einfach einmalig schön!, resümiert Storm verträumt. Sie ist nicht in der L...