Ich wache auf und die ersten Sonnenstrahlen kitzeln über meinen Körper. Ich spüre die Wärme an meinen Brüsten, den Oberarmen und meinen Knöcheln. Mein Blick wandert durch das Zimmer, ich streife mir eine Strähne aus dem zerzausten Vogelnest, welches ich meine Haare nenne. Ein Windstoß sucht sich durch ein gekipptes Fenster einen Weg zu mir, wirft den Vorhang zur Seite und stellt meine Härchen für einen Augenblick auf, bis mich wieder wohlige Wärme umschmeichelt.
Ich drehe mich verschlafen um und schaue in das Gesicht von Mr. Norton. Er sieht selbst im Schlaf müde aus, ich denke der vergangene Tag hat selbst ihn geschafft. Und trotzdem hat er sich noch um mich gekümmert, sich um mich gesorgt, sagt meine innere Stimme. Langsam schäle ich mich aus der Decke und versuche langsam mit tapsigen Füßen, die keine Lust haben sich zu bewegen und lieber noch schlafen mögen, aus dem Bett aufzustehen. Doch etwas zieht mich am Hals zurück, mir bleibt für den Bruchteil einer Sekunde die Luft weg und ich falle zurück auf die feine Baumwolle. Mir schießt das Halsband direkt wieder in den Kopf. Hat der Idiot mir das im Schlaf nach dem Baden wieder angelegt?!, meldet sich meine innere Stimme.
"Guten morgen, Anna", sagt eine Stimme direkt in mein Ohr.
"Guten morgen, Sir", sage ich ohne zu zögern. Gestern hat er so viel für mich getan, da kann ich ihm auch einen Gefallen tun, sagt mir mein inneres Ich.
"Wir gehen jetzt Frühstücken, Eleyna. Wir haben jetzt keine Zeit dich zu benutzen, das musst du dir erst verdienen. Heute steht viel Training an."
Und mit diesen Worten ist meine Unterwürfigkeit aus freien Stücken wieder komplett zerstört. Nachdem ich meine Fassung wieder habe, steht er auf und deutet mir mit ihm mitzukommen. Wir gehen in das imposante Esszimmer, welches neben dem Wohnzimmer im Herzen des Gebäudes liegt. Er setzt sich an das Kopfende des langen Tisches, der den Raum dominiert und schaut mich an.
"Ich mag einen Tee haben, Eleyna. Einen Löffel schwarzen Tee, lass ihn vier Minuten ziehen. Die Blätter wieder entfernen, dann einen Würfel Zucker und einen kleinen Schuss Milch. Erst den Tee, dann die Milch, vergiss das nicht Eleyna! Und merk es dir genau, ich möchte mich die kommenden Tage nicht wiederholen müssen", sagt Mr. Norton, als wäre es das alltäglichste der Welt mich wie seine Haussklavin zu benutzen. Ich habe keine lust zu widersprechen denn auch ich habe einen riesigen Hunger. Die Küche muss ganz in der Nähe sein, also mache ich mich auf die suche und nach wenigen Minuten habe ich sie auch schon gefunden. Etwas klimpert, als ich sehe was oder eher wer es ist muss ich lächel."Guten Morgen Anna, ich hoffe du hast gut geschlafen. Wünscht Mr. Norten seinen Tee?", es ist Mrs. Brown. Ihre barmherzige Gestalt lässt mich sofort zur Ruhe kommen und heimischer fühlen.
"Ja, nur habe ich keine Ahnung wo ich die Dinge dazu finde.", sage ich lieb und aufrichtig.
"Ich werde es dir einmal vormachen und dir zeigen wo die Sachen zufinden sind einverstanden?", während sie das sagt kommt sie einige Meter auf mich zu und trägt dabei einen weichen Gesichtsausdruck.
"Danke Mrs. Brown", daraufhin folge ich ihr durch die noble Küche und lasse mir zeigen wo alles steht. Wir bereiten zusammen Mr. Nortens Tee. Sie spricht dabei davon wie lange sie schon für Mr. Norten arbeitet und was für ein guter Mann er doch eigentlich ist und ihr es Leid täte, dass ich ihn so kennenlernen musste. Als wir fertig sind gibt sie mir den Tee in die Hand und fragt mich was ich denn gerne zum Frühstück hätte.
"Ich hätte gerne Müsli, etwas Obst und wenn es geht ein Glas frischen Oragensaft", sie blickt mich liebevoll an und nickt mir zu um mir damit zu deuten das ich nun wieder zurück zu Mr. Norten soll. Das tue ich dann auch und nach wenigen Minuten bin ich wieder bei ihm.
"Ich sehe du hast es geschafft Anna, ich dachte du bräuchtest länger. Aber wahrscheinlich hat dir Mrs. Brown geholfen. Es ist wohl kaum Zufall, dass du meine Lieblingstasse in den Händen hältst."
"Ja Mr. Norton. Habe ich einen Fehler gemacht?"
"Nein, aber nächstes Mal erwarte ich, dass du es selbst hinbekommst. Das traue ich dir zu Anna", sagt er und lächelt mich an.
Mrs. Brown kommt mit unserem Frühstück. Wir sitzen da, essen noch eine ganze Weile, verdauen. Ich denke nach und starre auf mein Obst, während Mr. Norton Zeitung ließt. Plötzlich schlägt er die Seiten geräuschvoll zusammen, legt sie neben seinen Teller und schaut mich an.
"Wie doch die Zeit vergeht, jetzt hätte ich doch fast dein Training vernachlässigt."
"Mein Training Mr. Norton?", frage ich mit Unschuld und Besorgnis auf den Lippen.
"Es geht um Gehorsam Anna, du musst lernen mir zu gehorchen, auch wenn es dir auf den ersten Blick unsinning oder demütigend erscheint, wenn du weißt, dass es dir Schmerzen bereiten wird, oder es sich alles in dir sträubt. Du wirst gehorchen müssen, weil es im Endeffekt das Beste für dich ist. Ich weiß das wird Zeit brauchen, aber ich bin ja in dieser schweren Zeit für dich da, um dir beizustehen."
Ich schlucke schwer und gebe ihm mit bebenden Händen die Leine, die immernoch um meinen Hals hängt. Ich kann nicht fliehen, nicht im Moment und der gestrige Tag und die Flucht aus diesem Etablissement steckt mir noch zu sehr in den Knochen. Wir wollen grade in seine Gemächer um mit dem Training zu beginnen da taucht Mrs. Brown in der Türe auf sie hält einen Umschlag in den Händen und schaut Mr. Norten tief in die Augen."Mr. Norten das lag vor ihrer Haustüre", sie ignoriert die Leine in seinen Händen, als wäre es das Normalste der Welt und ich möchte im Boden versinken. Dann kommt sie näher und reicht ihm den Umschlag, augenblicklich lässt dieser die Leine los. Er schaut sich den Inhalt des Umschlags an und und die plötzliche Stille wandelt sich in unwohlsein, etwas stimmt nicht. Er schaut sich den Inhalt schon eine ganze Weile an sein Blick ist voller zorn und Abneigung.
"Elena", er scheint Mrs. Brown zu meinen.
"Hast du jemanden beim Öffnen der Türe gesehen oder ist dir etwas Verdächtiges aufgefallen?", ein verneinendes Nicken ihrer seits und er wirft den Umschlag samt Inhalt auf den Boden, nun kann auch ich sehen was sich darin befindet, denn der Inhalt eher sind es Fotos die dort vor mir auf dem Boden liegen sind offen vor mir verteilt. Ich und Edward wir beide sind auf den Bildern zu sehen doch es sind mehr Fotos von mir auf den ich in allerlei Positionen abgebildet bin.
"Verdammtee Scheißeeeee!!!", schreit Mr. Norten plötzlich und ich zucke zusammen.
"Dieser verdammte Bastard!! Das heißt wohl das es einen kleinen Rivalitätskampf geben wird. und dieser Bastard kann unsere Geschäftsbeziehung streichen", sein Knurren ist gefährlich und seine Augen voll Feuer und Hass. Er lässt mich im Raum zurück und ich stehe da verwirrt, ängstlich allein... Ich weiß nicht was ich tun soll also versuche ich Mr. Norten aufzufinden, ich laufe durch Gänge und Räume als ich fast die Hoffnung aufgeben will erinnere ich mich an sein Büro, dort habe ich noch nicht nachgesehen also mache ich mich auf den Weg dort hin. Ich verirre mich fast doch schließlich finde ich es. Mein Glück ist dort und sitzt an seinem Schreibtisch und starrt auf seinen Laptop, als er mich bemerkt legt er diesen bei Seite steht auf und ist blitzschnell vor mir. Er packt mich am Kragen.
"Du gehörst mir! Nur mir alleine Eleyna!!", ich kann die Wut und die Anspannung förmlich riechen, und sein Griff ist beinahe verzweifelt. Ich will ihn trösten, ich will das er wieder dieser starke Mann ist.
"Ich gehöre nur dir Edward.. Dir alleine", er lockert seinen Griff und zieht mich hinter sich her. Er setzt sich auf seinen Stuhl und hebt mich fast zeitgleich auf seinen Schoß. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und lausche seinen Herztönen. Das ist falsch Anna, es ist der perfekte Zeitpunkt über die Flucht nachzudenken. Meine Innere Stimme hat recht, oder ? Ich weiß einfach nicht mehr was ich glauben und was ich tun soll. Meine Gefühle sind völlig durcheinander.
"Versuch jetzt nicht darüber nachzudenken, du wirst später, wenn du dich entspannt hast, bestimmt eine gute Lösung für dieses kleine Problem finden", sage ich und drücke meinen Kopf fester an ihn.
Als Antwort packt er mich, wirft meinen vor Überraschung erstarrten Körper vor sich auf den Tisch und drückt meinen Kopf mit voller Kraft auf das polierte Holz. Mit der anderen Hand schiebt er mein Schlafkleid hoch, zieht sich die Hose hinunter und beginnt mich brutal zu nehmen. Einen Augenblick bin ich sicher, dass ich mehr als nur wund daraus hervorgehen werde, dann bekomme ich keinen klaren Gedanken mehr zu fassen. Denn seine Stöße und sein harter Griff an Meinem körper wird immer heftiger................
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Under the Trees
Mystery / ThrillerStockholm Syndrom. Nach dem Umzug in die schottische Provinz, bricht für Eleyna Willson ein neuer Lebensabschnitt an. Sie trauert ihre Vergangenheit nicht hinter her und erhofft sich ein guten Neustart mit einem neuen Umfeld und der weiten Landscha...