Abwarten

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Ich öffne die Augen. Verdammt ich bin eingeschlafen, schreit meine innere Stimme. Ich richte mich auf und strecke mich, schnipse gekonnt das Biest, genannt inneres Bewusstsein, bei Seite. Grade will ich ins Badezimmer um mich fertig aber auch nicht fertig zu machen. Wozu die Mühe wenn ich doch weiß das ich das Zimmer gar das Gebäude nicht verlassen werde? Grade will ich mich durch den Türspalt zwängen, weil ich keine Lust habe Diese gänzlich zu öffnen, als ein kurzes Klopfen mich aus meinen trägen Gedanken reißt. Ich rechne mit seinem markanten Gesicht, in das ich liebend gerne rein schlagen würde, doch es ist nur einer seiner so vielen Handlanger. Ein junges hübsches Wesen das auf mich zu schwebt; Sie ist vll. nicht einmal mehr als zwei Jahre älter als ich. Irgendwie erinnert sie mich an eine alte Schulfreundin aus Kindheitstagen.

Was wünschen sie zu essen Madame, meine innere Stimme rollt sich vor lachen. Ich und eine Madame. Sie fragt in einem so liebeswürdigen Ton das mir gleich schlecht wird. Um respektlos zu sein reicht es mir zu wissen, dass sie wissen das ich nicht seine Geliebte, nicht seine Frau, oder gar Freundin bin, sondern einfach sein verschlepptes Opfer.

Ich wünsche mir meine Freiheit, dazu bitte ein Auto", antworte ich gespielt über freundlich. Sie grinst was mich irritiert.

Nun ich könnte dir auch einfach etwas zu essen machen, mit gefülltem Magen lässt es sich einfacher Pläne schmieden.
Schulterzuckend nicke ich immer noch leicht irritiert. Eine gefühlte Ewigkeit vergeht, bis sie das Zimmer erneut mit frischem Saft betritt und mir gleich einen gefüllten Teller Pancakes und frischem Obst überreicht.

"Essen sie auf Madame, sie werden gleich das Gespräch mit ihrem Psychologen führen, dieser wartet machen sie sich also fertig."

Ich beachte ihre Worte nicht und schlinge alles in mich hinein als könnte es die unendliche leere füllen, gleich einem massereichen Stern am Ende seines Lebens, explodiert und seine äußeren Schichten abwirft der Rest kollabiert und wird auf winzigstem Raum zusammengepresst, dort entsteht ein schwarzes Loch das kein Licht mehr entkommen lässt und alles verschlingt. Ich stehe also auf und ziehe mich mechanisch an, eine Jeans und eine äußerst schöne Bluse. Ich begebe mich also wieder zu meinem guten alten Hutmacher, mein Unterbewusstsein klatscht sich amüsiert in die Hände. Ich gehe in den Raum der mir durch eine sonst abgeschlossene Türe eröffnet wird. Ich bewege mich langsam, sehr langsam um alles Geschehen das sich grade vor mir abspielt in Ruhe beobachten zu können. Als sei ich nicht anwesend lausche ich dem Flüstern zweier Herren, wo der eine mir mehr, der andere weniger bekannt ist.

"Hallo Eleyna höre ich zwei raue, tiefe Stimmen gleichzeitig sagen", ich nicke beiden zu und sehe den einen größeren auf mich zu kommen. Er reißt mich in eine dominante Umarmung. Grade zu alles schreit, dass ich alleine ihm gehöre und ich ja tun soll was mir jetzt befohlen wird.

"Du wirst jetzt mit ihm mitgehen und verdammt, tue einmal was man dir sagt, es geht hier um dein Wohlergehen.", ich nicke wieder und kriege einen wütenden Blick, nein gar ein Blick der töten könnte.

"Ja..ja ich werde es probieren", stammle ich vor mich hin. Daraufhin gehe ich auf meinen Schlüssel, meinen Ausweg meine Chance zu.

"Freut mich dich zu sehen Anna oder soll ich Alice sagen", ein Grinsen seiner Wenigkeit hascht ihm über die Lippen. Norten schaut leicht irritiert, wendet sich dann aber gleich wieder seinem Smartphone zu. Im Zimmer angekommen zückt er einen Schreiblock und einen Kugelschreiber.

"Erzählen sie mir wie es ihn ergangen ist, was sie aus der Ruhe bringt oder ähnliches."

Ich rücke näher an ihn heran und mustere ihn ein wenig, meine innere Stimme rastet derweil aus. Wie es mir ergangen ist du scheiß Psycho Heini, ich bin gefangen und werde von einem Schönling mit Komplexen vergewaltigt, ja verdammt mir geht's super!

"Mir geht es gleich, es hat sich nichts verändert sage ich ruhig",ich bin verdammt stolz ihm nicht mit den Fäusten, die ich geballt habe, ins Gesicht zu hauen.

"Was fehlt ihnen Anna, was könnte man ihn Gutes tuen?"

"Ich würde gerne etwas für mich sein, aber nicht in diesem Zimmer, es engt mich ein und ich kann keinen klaren Gedanken fassen."

"Sie wissen Das sie nicht das Gebäude, gar die Wohnlichkeiten verlassen dürfen die ihnen gestellt worden." Er will grade weiter sprechen, als ich ihm ins Wort falle und nun unmittelbar vor ihm sitze. Die Bluse hat einen wunderschönes Dekolletee , dass ihm spätestens jetzt aufgefallen ist und er nervös herum schaut.

"Nun mein sehr geehrter Hutmacher, ich bin mir durchaus im Klaren über die genannten Reglungen", flüstere ich mache eine Pause und spiele mit meinem Haar.

"Ich dachte sie könnten mit mir etwas spazieren.. natürlich nur in der unmittelbaren Nähe, ich werde so anständig und tugendhaft sein wie ich es nur kann" Während ich das sage öffne ich einen weiteren Knopf meiner Bluse und komme seinem Gesicht gefährlich nahe. Ich sehe eine Schweißperle seiner Stirn entgleiten nun bin ich mit meinen Lippen an seinem Ohr.

"Es sei denn sie wünschen etwas anderes", sein Puls geht schnell und seine Augen liegen auf meinem Hals, ich gleite zerstörerisch langsam auf meinen Sitz zurück.

"Ich ahm.hm, Anna wissen sie was es für ein Überredundsgeschick es bedarf Mr. Norten davon zu überzeugen das zuzulassen? Ich streiche meine Haare zur Seite und lege einen Finger auf meinem Mund den ich langsam über diesen streiche, um in einen zuckersüßen Ton zu sagen:

"Ich bin mir sicher mein verehrter Herr Hutmacher, dass sie das schaffen werden. Ich bin überzeugt, dass es uns beiden sehr gefallen wird." Ich streiche ihm über sein Bein, so dass es ihm sichtlich schwer fällt sich zu kontrollieren.

"Ich werde mein Bestmögliches versuchen haucht er mit dünner Stimme, doch sagen sie mir Anna wie kann ich mir sicher sein das sie nicht versuchen werden zu flüchten." Ich muss nun mein Bestes geben diese Scharade am laufen zu halten und beuge mich nun zu ihm hinüber. Meine Augen schauen in seine meine Lippen beben vor Aufregung und Hoffnung ich lege sie auf die seinen und lasse meinen Gefühlen freien lauf, als ich mich von ihm löse flüstere ich ihm noch zu:

"Wie könnte ich es wagen, was wäre mein einziger Halt wenn ich ihn und somit auch sie verlassen würde", wie auf Knopfdruck schaue ich verzweifelt und traurig

"Ich würde es nicht wagen, ich brauche nur eine ungestörte Zone wo ich mich ganz ihnen widmen kann, und sie sich ganz mir..", es herrscht kurz Stille dann scheint er entschlossen und erhebt sich.

"Ich werde jetzt mit ihm sprechen und ihm erzählen es sei psychisch von großen Nutzen für sie und für meine Arbeit diese Räumlichkeiten einmal zu verlassen um gegenseitiges Vertrauen zu schaffen." Er erhebt sich und der arme Tölpel marschiert auf die Türe zu. Meine innere Stimme schreit, mein Bewusstsein tanzt und jubelt über den lang ersehnten Weg zu flüchten und frei zu sein. Aber äußerlich sitze ich da und grinse nur vor mich her, in den Gedanken versunken vll. war es zu früh und dumm es gleich bei der zweiten Sitzung aufs Ganze gehen zu lassen, doch ich will hier raus und gleich dieses Gebäude verlassen. Nur wenige Sekunden noch und ich wäre frei nur noch einen Augenblick und ich wäre wieder ich! Die Türe öffnet sich nach wenigen Minuten und er tritt ein, bewegt seine Lippen und er sagt.....

Under the TreesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt