Schmerz

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Meine Beine zittern vor Schmerzen. Warum tut er mir das an? Weil ich sehe, dass sein Leben nicht fehlerlos ist, dass auch er Probleme hat? Da wäre ich bei so einem Sadisten von selbst nie drauf gekommen, lacht meine innere Stimme ihn aus. Doch es ist nur der verzweifelte Versuch mich gegen die Realität zu stemmen. Er behandelt mich als wäre ich ein willenloses Stück Fleisch, als wäre ich ein Gebrauchsgegenstand ohne Gefühle. Er benutzt mich einfach. Mein Geist schreit und bäumt sich innerlich auf, doch mein Körper hintergeht mich. Es fühlt sich wie ein Verrat an, dass ich mich so gedemütigt fühle und im Boden versinken möchte, aber bei jedem weiteren Stoß von ihm immer feuchter werde. Er drückt meinen Kopf immer stärker auf die kühle Tischplatte, auf der mein Kopf vor Schweiß schon anfängt hin und her zu rutschen. In meinen Schläfen pocht das Blut und ich versuche mich ein paar mal aus seinem Griff zu lösen. Doch als Antwort darauf vergräbt er nur seine Hand fest in meinem Haarschopf und hält mich fester.
"Du gehörst mir Anna!", brüllt er fast im ewigen Rhytmus seiner Bewegungen. Meine Augen füllen sich mit Tränen und ich bekomme nur einen abgehackten Schrei hervor.
"Du gehörst mir, vollständig! Alles was ich von dir will gehört mir!"
"Ja", schreie ich und hoffe, dass diese Qual nur aufhört, wenn ich ihm zustimme und ihm gebe was er will. Er nimmt seine Hand kurz von meinem Kopf und ich fahre instinktiv nach oben. Mit einem Krachen landet mein Kopf wieder auf dem Holz und meine Sicht wird für einen Augenblick schwarz, dann verschwommen, bis ich wieder normal sehen kann.
"Bleib wo du bist du nutzlose Sklavin!", schreit er mich an. Ich versuche zu nicken, doch seine Hand, die ich wieder in meinen Haaren befindet fixiert mich an Ort und Stelle.
Wieder zwängt sich nur ein gekeuchtes "Ja" meinen Hals hoch. Das scheint ihm zu genügen, denn sein Griff lässt wieder nach. Doch nur einen Augenblick später höre ich wie Stoff reißt. Der Idiot zerstört mein schönes Schlafkleid denke ich mir. Durch seine Bewegungen und seinen Atem spüre ich plötzlich einen kühlen Hauch auf meinem schweißnassen und nun freigelegten Körper. Ich beginne zu Stöhnen und meine Hände graben sich in die Tischkante um jeden seiner Stöße abzufangen. Er schlägt mir mehrfach auf den Po bis es sich anfühlt, als wären seine Hände aus Brennesseln, dann packt er mit beiden Händen zu. Erst ist es eine Erleichterung, weil jetzt nicht mehr jeder Stoß von ihm schmerzt, doch dann spüre etwas Kaltes erst über mein eines, dann an dem anderen Loch vorbeilaufen. Bevor ich verstehe, dass es seine Spucke ist, hört er auch schon auf mich zu ficken und zieht sein Glied vollständig aus mir hinaus. Ich atme im selben Moment aus, verschlucke mich aber fast an meinem eigenen Atem, als ich seinen Penis an einer anderen Stelle etwas höher spüre. Ich muss husten und fange an zu schreien, doch wer soll mir helfen? Schon merke ich, wie er sein pulsierendes Gemächt langsam gegen und in meinen Po drückt. Meine Finger krallen sich ins Holz und ich habe Angst meine Nägel zu verlieren. Bevor er in mich eindringt hält er auf einmal inne.
"Wenn ich wollte könnte ich mir jetzt deinen Arsch nehmen, aber so weit sind wir noch nicht." Seine Wut scheint wie verflogen, er lässt trotzdem nicht ab von mir und schiebt mir seine Erektion wieder traditionell in meine feuchte Mitte. Mit starken, aber nicht so rhytmischen Bewegungen nimmt er mich wie er will. So merkwürdig es auch klingt, hat mir das Feuer als er wütend war besser gefallen. Er kommt in mir und zieht sich kurz vor meinem eigenen Höhepunkt einfach zurück. Ich dreh mich zu ihm, möchte sehen was er macht und will mich gerade beschweren, doch er packt mich an der Leine, die noch immer an meinem Hals runterhängt und zwingt mich auf die Knie. Bevor ich auch nur protestieren kann, schiebt er mir seinen immernoch halbsteifen Penis in den Mund.
"Mach sauber was du schmutzig gemacht hast meine Sklavin!", sagt er mit gebieterisch Ton. Ich gehorche, doch mehr aus meiner Perplexität, als aus freien Stücken. Ich schmecke mich selbst, während durch die plötzliche Bewegung auf den Boden sein Saft aus mir läuft. Ich fühle mich so gedemütigt und mache mir auch langsam Sorgen um den ganzen ungeschützten Verkehr. Er wird in meinem Mund langsam schlaff. Endlich lässt er von mir ab und sieht von oben auf mich herab.
"Sieh mich an, Anna." Ich tue was er sagt und fange mir eine Ohrfeige ein. Meine Wange brennt, doch ich versuche es auszublenden und schaue weiter in seine undurchdringlichen Augen.
"Das hast du sehr gut gemacht meine Sklavin", sagt er mit seiner sanften Stimme. Es ist wie Balsam auf meiner Seele und doch frage ich zögernd: "Wofür dann die Ohrfeige Mr. Norton?"
"Ich wollte sehen, ob dich das aus der Bahn wirft, aber du hast es hingenommen, wie meine devote Sklavin. Deshalb hast du es so gut gemacht. Er bückt sich leicht runter und fährt mir mit der Hand, die mich zuvor so malträtiert hat, über immer noch schmerzende Wange.
"Sehr gut", fügt er fast flüsternd hinzu. Er gebietet mir aufzustehen. Reflexartig ziehe ich mein zerissenes Kleid zusammen, doch er nimmt behutsam meine Hände in die seinen und zieht sie wieder auseinander.
"Zieh das aus und mach dich im Bad etwas frisch. Neue Kleidung liegt dort auch schon bereit für dich, zieh diese an, such dir nicht erst was aus deinen Sachen zusammen. Über soetwas musst du dir keine Gedanken mehr machen, das nehme ich dir ab", sagt er und wendet sich von mir ab. Ich frage mich wirklich, ob er denkt, dass er mir damit einen Gefallen tut.
Ich verlasse mit schmerzenden Schritt das Bürozimmer und suche das nächste Bad. Tatsächlich liegt dort bereits ein Bündel mit neuer Kleidung. Ich gehe duschen, doch das Shampoo brennt beim Aufschäumen unangenehm an mehreren Stellen. Trotzdem genieße ich das warme Wasser, dass über meinen Körper läuft und das Gefühl von Sauberkeit, dass sich wieder langsam in mir ausbreitet. Plötzlich höre ich viele verschiedene Schritte, die draußen im Flur auf und ab laufen. Erst jetzt fällt mir auf, wie ruhig und leise es doch in diesem Anwesen trotz der zahlreichen Angestellten bis jetzt war. Die äußere Unruhe überträgt sich langsam auch auf mich. Meine innere Stimme klopft die ganze Zeit und will wissen, was da draußen passiert. Ich beeile mich mit dem Duschen, trockne mich schnell ab und werfe mir die Kleidung über. Als ich sehe, was Mr. Norton mir hat zurechtlegen lassen, steigt Ärger in mir hoch. Da hätte er auch lassen können, sagt meine innere Stimme. Ich verdrehe die Augen, überlege kurz, mache mich dann aber auf um zu sehen was passiert ist. Mrs. Brown steht schon vor meiner Tür und schaut mich forschend an.
"Ist hier alles in Ordnung?", frage ich sie unsicher.
"Natürlich ist es das meine Liebe", sagt sie in einem beruhigenden Tonfall. Ein Mann in schwarzen Anzug rennt an uns vorbei.
"Und warum ist hier dann so eine Hektik, Mrs. Brown?, frage ich etwas verunsichert.
"Einer der Bodyguards wurde vor ihrem Schlafzimmer gefunden. Eigentlich sollte er dort wache halten, aber er wurde niedergeschlagen. Doch haben sie keine Angst, das wird sich schneller aufklären als sie denken", sagt sie mit immer noch ruhig und langsam. Aber egal wie schonend sie auch versucht mir die Informationen beizubringen, so steigt in mir Panik auf. Was ist da passiert? Will mich jemand entführen? Von meinem Entführer entführen? Oder schlimmer? Langsam kann ich die Gräuel, die mich hier erwartet abwägen, aber wer weiß ob das woanders noch schlimmer wäre. Meine Gedanken überschlagen sich, doch da sehe ich, wie Mr. Norton im Gang steht und mich anblickt.

Under the TreesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt