Kapitel 3 - Gewitter

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"Wenn du jemals wieder an diesen Punkt kommst oder einfach reden willst schreib mir."

Er zerknüllte den Zettel und stopfte ihn in seine Hosentasche.
"Wird nicht passieren.
Und wir sind jetzt auch keine Freunde oder sowas, lass mich in Zukunft einfach in Frieden."
Murmelte er noch und verließ das Café.

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Ich verstand ihn wirklich nicht.
Erst öffnete er sich und wollte nicht dass ich ihn allein lasse und jetzt machte er solche Ansagen.

Aber was hatte ich erwartet?
Ich kannte ihn sowieso kaum.

Aus dem Augenwinkel nahm ich ein junges Mädchen wahr, etwa in meinem Alter mit langen braunen Haaren die ihr fast bis zur Hüfte reichten und braune Augen die sich durch meine bohrten.

Wieso starrte sie mich so an?
Selbst als ich hinsah schreckte sie nicht weg.
Manche Leute wissen nicht was Höflichkeit bedeutet schätze ich.

Ich trank noch meinen Kakao zuende und bezahlte Seelenruhig, was hatte ich denn sonst noch vor?

Plötzlich durchfuhr mich ein kleiner Schock.
Hatte ich meine Schlüssel dabei?
Ich kramte in meiner Tasche doch er war nirgends zu finden, verdammt.

Ich versuchte Vanessa zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.
Selbst Nachtaktive schliefen wohl irgendwann schätze ich.
Wir hatten auch schon 3 Uhr Morgens.

Was waren meine Optionen?
Ich beschloss zunächst das Café zu verlassen und dann weiter zu überlegen.

Als ich die Tür aufzog und die frische Luft mir ins Gesicht strömte bekam ich Gänsehaut.
Ich zog schnell meine Jacke an.

Meine Augen hatten sich noch nicht wirklich an die Dunkelheit gewöhnt, ich konnte jedoch trotzdem erkennen dass jemand an der Mauer gegenüber lehnte.

"Yuri? Bist du das? Was machst du noch hier?" Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu.

Er drückte sich von der Wand ab und kam ebenfalls auf mich zu.
"Ich konnte schlecht gehen ohne sicherzustellen dass dir nichts passiert. Es ist gefährlich um diese Uhrzeit."

Ich konnte nicht anders als zu Lächeln.
Irgendwo in ihm steckte eine sehr liebevolle Seite.

Als er meinen freundlichen Blick wahrnahm fühlte er sich wohl ertappt.
"Kann mir aber eigentlich egal sein."

"Könnte es, ist es dir aber nicht."
Ich stupste ihn an die Schulter.

Als mir wieder einfiel dass ich ja meinen Schlüssel vergessen hatte, verzog ich das Gesicht.

Yuri hebte eine Augenbraue.
"Stimmt was nicht?"

"Ich.. hab meinen Schlüssel Zuhause vergessen und meine Schwester schläft schon.
Meine Mutter würde mir den Kopf abreißen wenn sie wüsste dass ich noch unterwegs bin."

Yuri blickte nachdenklich durch die Gegend, bis ihm scheinbar was einfiel.
Jedoch schien er nicht wirklich begeistert von seiner Idee zu sein.

"Ich kann dich schlecht hier allein lassen. Komm mit."
Er packte mich am Handgelenk und zog mich hinter sich her.

"Yuri!? Wohin gehen wir?"
Ich war mir nicht ganz sicher ob ich seinen Plan gut finden würde, aber ich vertraute ihm irgendwie.

"Wir... gehen zu mir, da kannst du schlafen."

Meine Augen weiteten sich.
"Zu dir? Und deine Eltern? Was denken die dann?"

"Sind nicht da." Brummte er nur.

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt