Kapitel 12 - Freunde

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"Das ist kompletter Schwachsinn, Yuri. Bitte tu das nicht."

Doch ich sah in seinen Augen, dass er sich schon entschieden hatte.
Er stand auf, küsste meinen Kopf zum Abschied und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
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Die nächste Zeit verbrachte ich noch Zuhause, da ich zu schwach für die Schule war.
Otabek versuchte mir den Stoff der letzten 3 Monate beizubringen, was so semi-gut funktionierte.

Rose besuchte mich auch, jedoch heimlich damit meine Mutter es nicht mitbekam.
Zusammen mit Vanessa verbrachten wir viel Zeit damit Serien durch zu suchten um mich damit abzulenken.

Auch ohne dass ich ein Wort sagte wussten sie was los war.
Seit meiner Entlassung hatte Yuri sich kein einziges Mal mehr gemeldet.
Das war jetzt auch schon zwei Wochen her.

Otabek haben wir über die letzten Ereignisse aufgeklärt.
Zuerst hielt er uns für verrückt, doch als wir es ihm beweisten konnte er nichts mehr tun außer uns zu glauben.

Ich, die endlich ihre Kräfte hatte und sie auch nutzen konnte, spielte dauernd mit ihnen herum.
Diese Telekinese machte mir das Leben viel einfacher, ich musste kaum noch aufstehen.

Doch wirklich glücklich war ich nicht.
Yuri reagierte weder auf meine Anrufe noch auf meine Nachrichten und es schmerzte.
Ich wusste nicht was er tat oder wie es ihm ging.
Ob er wieder vernünftig zur Schule ging oder wieder auf dem Eis war.

Das einzige was ich wusste war, dass er ein mal am Tag Otabek anrief um zu fragen wie es mir geht.

Morgen stand mein erster Tag in der Schule an.
Ich freute mich, denn ich wusste ich könnte Yuri wiedersehen, sehen wie es ihm ging.

Dass wir nicht miteinander redeten verfolgte mich.
Ich musste das klären, ihm sagen wie unnötig seine Entscheidung war.

Als der Morgen kam, sprang ich regelrecht aus dem Bett und rüttelte Vanessa wach.
Schnell zog ich mich an, packte meine Sachen und lief die Treppen runter.

"Bist du sicher, dass du schon bereit bist zur Schule zu gehen? Ich mache mir Sorgen."

"Ja, ich bin sowas von bereit Mama. Ich kann nicht mehr nur rumgammeln, das hab ich die letzten Monate schon getan." sagte ich scherzhaft und kassierte einen strengen Blick dafür.

Vanessa und ich frühstückten zuende und verabschiedeten uns.
"Meinst du Yuri wird mit dir reden?"

Nachdenklich sah ich in den wolkenlosen Himmel.
"Er muss."

Wir fuhren mit dem Fahrrad und waren keine 20 Minuten später schon da.
Aufgeregt ließ ich meinen Blick über die Menschenmenge schweifen um ihn vielleicht jetzt schon zu sehen, doch keine Spur.

"Als ich ihm gesagt hab dass heute dein erster Tag wieder zur Schule ist, beschloss er nicht zu kommen."
Otabek schüttelte fassungslos den Kopf.
"Tut mir leid Blümchen."

Enttäuscht und wütend kramte ich mein Handy aus der Tasche.
"Das kann er doch nicht machen?"

Ich rief ihn an, aber natürlich ignorierte er es.
Ich schrieb ihm duzende Nachrichten, doch auch auf die gab es keine Antwort.
Doch mir kam gerade eine Idee.

"Otabek, hat Yuri heute Training?"

Otabek überlegte kurz, nickte dann zustimmend.
"Ja, wir haben heute wieder zusammen Training."

Sofort musste ich grinsen.
"Na dann begleite ich dich eben, damit rechnet er hoffentlich nicht."

Die Schulstunden zogen sich in die Länge, doch irgendwann war es überstanden und ich begleitete Otabek zur Eishalle.

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt