Kapitel 16 - Elizabeth Clarke

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"Yuri hat sich geopfert um mich zu retten. Wieso hat er das getan?!"
Ich begann wieder Gegenstände durch meinem Zimmer zu werfen.

"Weil er dich geliebt hat."
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Die Zeit nach Yuris Tod möchte ich gar nicht beschreiben.
Ich sprach mit Yuris Eltern, nachdem Rose für mich nachforschte ob sie von wussten dass Yuri ein Halbdämon ist.

Ich erkläre ihnen alles was passiert war.
Dass ich ihn geliebt habe.
Dass Mick kam und ihn uns weg genommen hat.
Ich erwartete dass sie mir die Schuld geben würden, aber sie taten das Gegenteil.

Sie sagten ich könne immer zu ihnen wenn ich was bräuchte und dass sie dankbar wären dass ich für Yuri da war.
Sie zogen raus aus der Stadt, verkauften das Haus jedoch nicht weil sie es nicht verkraften konnten sein Zimmer leer zu räumen.

Alles im Haus war leer, nur Yuris Zimmer und das Gästezimmer waren noch eingerichtet.
Die meiste Zeit verbrachte ich in Yuris Zimmer, ging so gut wie nie nach Hause.

Zur Schule ging ich auch nicht mehr.
Oft kamen Otabek Vanessa und Rose zu Besuch, meistens weil sie Angst hatten dass ich nicht mehr aß.
Seit Yuris Tod hatte ich zehn Kilo abgenommen.
Mir war nicht mehr nach Essen.

Wenn keiner zu Besuch war saß ich einfach nur da.
Ich tat gar nichts.

Ab und zu las ich seine Songs und erinnerte mich daran wie seine Stimme klang wenn er sang.
Wie er lachte, wie rau seine Stimme war wenn er gerade aufwachte.
Dachte an seine Berührungen, seine Küsse.
Dachte an ihn wie er seine Kür lief.

Wir hatten kaum romantische Zeit miteinander verbracht, jedoch klammerte ich mich daran als wären es Jahre gewesen.
Als hätte ich nicht existiert bevor Yuri in mein Leben getreten ist.

Irgendwann konnte ich nicht mehr weinen, es gab keine Tränen mehr die ich hätte vergießen können.

Ich spürte auch keinen körperlichen Schmerz mehr, ich war übersäht mit blauen Flecken weil es mich nicht mehr interessierte was mit mir passiert.

Rose zwang mich zum Training.
Zum einen um irgendwas zu tun und zum anderen weil ich es ihrem Zirkel versprochen hatte.
Sie drängten mich nicht, gaben mir Zeit mich einzufinden und zu trainieren um stärker zu werden.

Und das wurde ich auch.
Ich begann mit auf die Jagt zu gehen, die ersten Wesen zu töten.

Ich baute meine Kräfte für etwas auf dass mir der Zirkel versprochen hatte.
Ich durfte Mick foltern um heraus zu finden wieso er mich so unbedingt töten wollte.

Ich verzehrte mich danach sein schmerzverzerrtes Gesicht zu sehen, ihn schreien zu hören wenn ich ihm mit einem Messer über die Haut glitt.

Rose sagte oft, es wirkte als wär Yuri mein Parabatai gewesen, denn ich benahm mich als wäre etwas in mir gestorben.

Und es war auch so, da war ich mir sicher.
Endlich kam der Tag auf den ich so lange gewartet hatte.

"Süße, bist du dir sicher dass du das tun willst? Ich verstehe deinen Schmerz aber das wird dich verändern." sagte Magnus ruhig.

"Ich will Vergeltung. Ich bin mir fast sicher dass ich sie nicht bekommen werde, weil es mir Yuri nicht wieder bringen wird. Aber Mick hat das hier mehr als verdient."

Ich öffnete die schwere Eisentür und knipste das Licht an.
Mick, den ich zuletzt vor fünf Monaten sah als er Yuri aufgespießt hatte, hing angekettet von der Decke.

"Oh hallo Ina. Ich hab dich schon erwartet." murmelte Mick schwach und versuchte wieder sein dreckiges Lachen aufzusetzen, war aber zu schwach.

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt