Kapitel 6 - Aufklärung

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"Alles was ich jetzt sage wird dir absolut absurd vorkommen.
Ich wollte es dir im vorraus schon mal sagen.
Du musst mir einfach vertrauen.
Tust du das?"

Er wartete wieder auf ein Zeichen, also nickte ich wieder stumm.

"Okay. Also wo fang ich an.."

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"Ich denke du möchtest wissen was es mit meinen Augen und den Tattoos auf sich hat?"

"Natürlich."

"Dafür muss ich einen weiten Sprung in die Vergangenheit machen.
Als meine Mutter mit 20 von zuhause auszog, war sie erstmal ziemlich allein und hilflos in der neuen Stadt.
Sie hatte beschlossen weit weg von allen zu studieren damit sie ihre Ruhe hatte.
Doch wenig später lernte sie meinen Vater kennen, sie waren Nachbarn und er zeigte ihr die Stadt.
So kam eins zum anderen und sie verliebten sich."

Yuri räusperte sich.
"Bist du dir sicher dass du das hören willst? Ich meine wieso sollte dich meine erbämliche Story überhaupt interessieren, ich sollte dir nur den Teil erzählen der relevant für dich ist-"

"Jetzt entspann dich, Yuri.
Deine Geschichte ist nicht erbärmlich. Und sie interessiert mich, egal ob sie mir weiterhilft."
Ich lächelte sanft und streichte ihm über den Oberarm.

Yuri fuhr sich durch die Haare, immernoch unsicher ob er das Richtige tat.
"Okay, aber bitte halte mich danach nicht für verrückt."

"Irgendwann nach ein paar Jahren die sie mit ihm verbracht hatte, wurde sie schwanger mit mir und war glücklich dass sie mit ihrer großen Liebe eine Zukunft aufbauen konnte."

Ich wunderte mich über den Kontrast zwischen Yuris Mutter zu dem Zeitpunkt und Yuris Mutter nachdem er zur Welt kam, aber ich wollte nicht nachfragen.
Bestimmt würde der Verlauf der Geschichte offenbaren wieso sie sich verändert hatte.

"Als sie ihm das erzählen wollte, suchte sie ihn auf der Arbeit auf aber er war nicht da.
Sie sagten ihr er hätte gerade Pause und holt sich etwas zu essen aus dem Laden gegenüber, also machte sie sich auf den Weg um ihn abzufangen.
Doch als sie beim Laden ankam hörte sie seine Stimme nicht weit entfernt, er schien sich mit jemandem zu streiten.
Die Stimmen kamen aus der Seitengasse neben dem Laden also ging sie darauf zu und schaute vorsichtig um die Ecke.
Doch auf das was sie sah war sie nicht vorbereitet.
Mein Vater kämpfte mit jemandem, jedoch auf nicht menschliche Weise.
Ohne sich zu berühren flogen sie durch die Luft und gegen Wände, allein durch die Handbewegungen des anderen.
Irgendwann haute mein Vater seinen Gegner erneut gegen die Wand und riss ihm das Herz raus.
Meine Mutter schrie, wodurch mein Vater seinen Blick auf sie richtete.
Seine Augen hatten nicht mehr das saftige Grün dass sie kannte, sie waren Feuerrot.
Er versuchte ihr zu erklären, dass sie keine Angst zu haben braucht und der Typ mit dem er kämpfte böse war und er es nicht ist.
Dass er nicht endgültig tot ist und dass er sich um ihn kümmern muss und dann nach Hause kommen wird.
In Schock machte sich meine Mutter einfach auf den Weg zurück, ein Wunder dass sie mich nicht verloren hatte.
Aber ich war stark, weil ich eben das Kind meines Vaters bin.
Sie wartete bis er ein paar Stunden später kam und ihr alles erklärte.
Wer er ist, beziehungsweise was er ist."

Yuri schluckte stark, war sichtlich angespannt.
Sein Blick lag auf seinen Händen, mit denen er spielte um mir nicht in die Augen sehen zu müssen.
Er wollte nicht sehen wie ich auf seine verrückte Geschichte reagierte.
Und ja, sie war verrückt, aber ich glaubte ihm.

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt