Kapitel 20 - Ein anderer Blickwinkel

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"Danke." Sie schlang die Arme um mich und drückte mich fest an sich.
"Ich glaub ich helfe dir öfter." sagte sie scherzhaft.
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Nachdem ich die Tür ins Schloss fallen hörte sprintete ich die Treppen nach oben.
Ein bisschen außer Puste kam ich oben an und überlegte wie ich das jetzt am besten anstellen konnte ohne unnötigen Stress hervorzurufen.

Nachdenklich lehnte ich mich gegen die Wand und kratzte mich am Kopf.
Wo war Yuri? Ich wollte nicht einfach reinplatzen falls er sich umzog oder so, also blieb ich lieber hier und wartete darauf dass er von allein raus kam.

Das mit Yuri war schon verrückt.
Von den Toten auferstanden und alles soll einfach gut sein?
Naja, offensichtlich war nicht alles gut, er erinnert sich an nichts.
Aber damit war zu rechnen.

Das Quitschen von Yuris Zimmertür riss mich aus den Gedanken.
"Was machst du denn noch hier?"
Verwundert zog er eine Augenbraue hoch.

Scheinbar war er gerade duschen, seine Haare tropften und hinterließen dunkle stellen auf dem Teppich.
"Ich muss mit dir reden."

"Okay, komm mit in die Küche. Ich will mir einen Kaffee machen."
Also folgte ich ihm wieder die Treppen hinunter und ließ mich auf einen der Hocker vor seinem Esstisch fallen.
"Willst du auch einen?"
Ich schüttelte den Kopf.

"Also, worüber willst du reden?"
Yuri goss sich das heiße Getränk in eine der einzigen seiner Tassen die noch übrig geblieben waren ein.
Viktor und Yuuri wollten alles was Yuri gehörte hier lassen, sie konnten es nicht übers Herz bringen es mitzunehmen.

Also blieb diese Tasse mit Potyas Bild drauf auch hier.
Seine Eltern haben sie in Inas Obhut gegeben, da sie sie zu sehr an Yuri erinnerte und sie sie aber auch nicht einfach an irgendwen weg geben wollten.
Ina war dankbar etwas zu haben das Yuri so nahe stand und ihn selbst so liebte wie sie.

"Ina belügt dich."
Das war vielleicht ein wenig zu direkt, aber ich wollte nicht lange um den heißen Brei reden.
Er musste es auf jeden Fall erfahren.

Yuri seufzte schwer aus und setzte sich mir gegenüber.
"Ich weiß."
Überrascht riss ich meine Augen auf.
"Ich dachte du erinnerst dich an nichts?"

"War am Anfang auch so, aber nach und nach kamen sie wieder. Heute morgen wusste ich dann alles wieder."
Nachdenklich starrte er aus dem Fenster.
Die Sonne schien ihm ins Gesicht und er schloss die Augen, versuchte wohl die Wärme zu absorbieren die sie bot.
"Hast du es ihr gesagt?"

"Nein. Ich will darauf warten, dass sie es mir selbst sagt. Ich weiß sie denkt sie beschützt mich so aber trotzdem koche ich vor Wut.
Weil sie es getan hat und weil sie es mir nicht sagen will."

Die letzten Worte schrie er schon fast zwischen zusammen gebissenen Zähnen.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er starrte finster zu seinem halb ausgetrunkenen Kaffee.

"Das ist leider nicht das einzige beunruhigende."
Besorgt blickte Yuri zu mir nach oben.
"Sie hat schon wieder schwarze Magie benutzt. Ich glaube sie denkt ich wäre irgendeine Anfängerin und bemerke sowas nicht, aber ihr Geschenk roch 10 Meter gegen den Wind nach schwarzer Magie. Ich glaube sie wird sich darin verlieren wenn wir nichts tun."

Nachdenklich starrten wir beide nun Löcher in die Luft und sagten kein Wort mehr.
"Wo ist sie hin gegangen?", brach Yuri irgendwann die Stille.

"Mick befreien. Sie will sich unbedingt an ihr Wort halten. Ist aber halb so schlimm, ich habe den Clan bereits informiert. Sie werden sofort die Spur aufnehmen und ihn wieder einsperren, aber es dabei so aussehen lassen als wäre das nicht schon Inszeniert damit Ina keinen 'Ärger' mit Mick bekommt. Sie sind natürlich nicht begeistert von Inas Verhalten aber haben Verständnis für ihre Verzweiflung und finden es irgendwie bemerkenswert dass sie alles für die Menschen die sie liebt tun will dass sie sich an ihr Wort halten will. Treue und Ehrlichkeit sind gerne gesehen bei uns, Glück für sie."

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt