Kapitel 13 - Wish you were here

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"Ich weiß wieder woher ich deinen Freund kenne."

Kurz war ich verwundert über ihre Worte, dann fiel mir wieder ein dass wir ihr das ja vorgespielt hatten.
"Ah, ja. Und woher?"

"Er war es, der deinem Vater die Hand gebrochen hat, ich bin mir ganz sicher. Er hat deinem Vater das Leben ruiniert."
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Ich wartete keine Sekunde länger, stürmte sofort aus dem Haus.
Den ganzen Weg bis zu Yuri ging ich zu Fuß, ich gab nen scheiß auf Verkehrsmittel, die Geduld fehlte mir.

Nach einer halben Ewigkeit kam ich bei ihm an.
Ich klingelte gefühlte tausend Mal, bis er endlich die Tür öffnete.

"Oh, Ina ich hätte nicht-"

Die Tränen schossen mir aus den Augen doch ich machte keine anstalten sie weg zu wischen, viel zu fokussiert war ich auf den Jungen vor mir.
Dem ich vertraut hatte.

"Ina was ist los?" besorgt folgte mir Yuri ins Wohnzimmer.

"Gestern habe ich es dir erzählt. GESTERN. Du hättest was sagen können."

Immernoch verwirrt versuchte Yuri zu verstehen wovon ich spreche.
"Mein Vater. Du hast ihm die Hand gebrochen."

Erschrocken riss Yuri die Augen auf.
"Ich brauche deine Entschuldigung nicht. Ich will nur wissen wieso."

Ich ging schnell auf ihn zu und schubste ihn mehrmals.
"Wieso hast du nicht gesagt dass du es warst?! Wieso hast du mir nicht gesagt dass du derjenige warst der meine Familie zerstört hat?! Wieso?!"

Ich wandte meine Kraft an und ließ ihn hart gegen die Wand knallen.
"Ina hör zu, es war meine erste Erfahrung mit anderen Dämonen. Ich war gerade 12 und verängstigt. Meine Mutter hatte mich raus geschmissen weil sie mich nicht mehr sehen wollte und ich wurde angegriffen. Zum ersten mal habe ich eigenhändig getötet. Habe mich wie ein Monster gefühlt, mich wie eins verhalten. Das war alles zu traumatisierend und als dein Vater mir seine Hilfe angeboten hat-"

"Da hast du dem einzigen Menschen der dir zu der Zeit helfen konnte, helfen wollte, einfach die Hand gebrochen, versteht sich von selbst." Ich lachte spöttisch.

"Das ist das einzige dass du tust. Du schlägst die Hilfe weg die du bekommst, trittst sie mit Füßen und badest viel lieber in Selbstmitleid."

Yuri entgegnete nichts mehr, wartete wohl ab bis ich mich beruhigen würde.
Doch das tat ich nicht.

"Ich habe dir vertraut. Es geht mir weniger darum dass du es getan hast als dass du es mir nicht gesagt hast als du die Chance dazu hattest. Du hättest ehrlich zu mir sein sollen. Ich habe dir anvertraut was mich am meisten belastet, was mich fast zerstört hat.
Weißt du wie oft ich Nachts geweint habe? Wie lange das so ging? Seit verdammten 6 Jahren. Und selbst heute tue ich es manchmal noch.
Vanessa und ich mussten den ganzen Haushalt machen, waren allein mit einem Säufer tagelang. Mussten jedes Problem alleine lösen.
Ich war diejenige die auf meine Schwester aufgepasst hat.
Ich war diejenige die aufgepasst hat, dass er sich nicht ins Koma säuft.
Ich war diejenige die jedes verdammte mal meine Mutter anlog damit ich sie nicht wieder schreien hören würde, damit sie sich nicht wieder streiten.
Es hat meine Familie komplett zerstört, nie wieder war es so wie vorher.
Und du hast es nicht für nötig gehalten mir zu sagen dass du es warst?!"

Plötzlich fiel mir sein Blick wieder ein als meine Mutter dachte ihn zu erkennen.
"Seit wann weißt du es schon? Du warst schon bei mir Zuhause so komisch. Du weißt es nicht seit Gestern. Du weißt es seit über 3 Monaten."
Mein Blick verfinsterte sich noch mehr, die Tränen hörten nicht auf zu fließen.

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt