Kapitel 10 - Dunkelheit

73 6 27
                                    

Yuri schluckte schwer und bildete mit seinem Mund ein kaum merkliches 'sorry'.
Ich sah ihn verwirrt an, wusste nicht was er meinte, wieso er sich entschuldigen sollte, doch ich hatte auch nicht lange Zeit zu überlegen.

Yuri packte meine Hüfte und zog mich zu sich, streichelte meine Wange mit seiner Hand, beugte sich zu mir herunter und küsste mich.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Völlig überrumpelt und wie eingefroren stand ich da, bis ich mich wieder fing und den Kuss erwiderte.
Ich konnte spüren dass er überrascht war, mich aber trotzdem nicht los lassen wollte.
Ich packte Yuris Nacken, zog ihn noch ein Stück zu mir herunter und spielte mit seinen Haaren woraufhin er kaum hörbar stöhnte.

Langsam bemerkte ich was wir taten und ließ Yuri schnell, aber nicht zu schnell wegen meiner Mutter, los.
Er leckte sich über die nun etwas rötlicheren Lippen, ich war wie hypnotisiert.

Schnell blickte ich zu meiner Mutter, die mit dem Rücken zu uns stand und ein paar Gläser aus dem Schrank holte.
War der Kuss umsonst gewesen?!

Ich schaute zu Vanessa die mir mit Gesten erklärte das Mom es mitbekommen hatte.
Ich atmete erleichtert auf als sie "Ihr seid ein süßes Paar." zu uns sagte.

Sie schien uns zu glauben.
Wir setzten uns auf die Couch und Rose und Vanessa liefen die Treppen so lautlos wie möglich nach oben.

Yuri legte wieder seinen Arm um mich wie ein paar Stunden zuvor und ich kuschelte mich an ihn.
Meine Mutter setzte sich gegenüber in den Sessel.
"Wie habt ihr euch denn kennen gelernt?"

Yuri und ich schauten uns ratlos an.
Ich beschloss das Wort zu ergreifen.
"Durch Otabek. Er hat mich in die Eishalle mitgenommen und Yuri ist auch Schlittschuhläufer. Sogar ein sehr berühmter. Naja dann hab ich Fotos für meine Sammlung von ihm gemacht. Irgendwann sind wir uns nochmal, als wäre es Schicksal, auf einer Brücke begegnet und kamen uns näher."

Nach dem Wort 'Brücke' zog mich Yuri noch ein Stück näher an sich ran.
Ich schaute ihn fragend an, bekam ein dankbares Lächeln als Antwort.
Vermutlich weil ich ihn damals nicht in Ruhe gelassen habe und er jetzt Gott sei dank noch lebt.

"Das ist ja schön. Kann ich diese Fotos mal sehen?"

"Äh nein, noch nicht. Ich habe sie noch nicht ausgedruckt."

Sie verzog enttäuscht das Gesicht.
"Zeig sie mir sobald sie da sind."

Ich lächelte. "Klar, mach ich."
Sie hat schon immer viel Interesse für meine Fotos gezeigt und unterstützte mich wo sie nur kann.

"Und Yuri, was machst du wenn du mal nicht eislaufen bist?"

Dämonen jagen schoss es mir sarkastisch durch den Kopf.

"Eigentlich mache ich kaum was anderes, abgesehen von Schule und Ina zu treffen." antwortete er und gab mir einen Kuss auf den Kopf, wodurch ich wieder rot wurde.

Das mit dem Treffen stimmte mittlerweile sogar, wir sahen uns fast jeden Tag. Wenn auch nicht zum einfachen treffen sondern immer mit Action verbunden, aber trotzdem.

Plötzlich wurde ihr Blick nachdenklicher und sie fing an Yuri zu mustern.
Konnte sie ihn doch spüren?

"Sag mal, sind wir uns schonmal irgendwo begegnet?"

Yuri überlegte kurz.
Plötzlich verkrampfte sich sein ganzer Körper und er bohrte seine Finger in meinen Arm.
Fragen schaute ich ihn an, er jedoch Blickte auf den Tisch vor uns, bevor er sich wieder sammelte und zu meiner Mutter sah.

An unexpected journey [Yuri On Ice FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt