Kapitel 10.

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Jane stochelte in ihrem Abendessen herum. Am morgen hatte sie gedacht, dass sie ihre Verwirrung im Griff hatte, doch jetzt musste sie zugeben, dass diese Verwirrung sie belagert hatte. Die Nachrichten hatten Janes keine Klarheit gebracht, nein, ganz im Gegenteil. Diese Nachrichten und die dazu gehörigen Bilder des Unglücksortes hatten sie noch mehr verunsichert und noch mehr Fragen aufkommen lassen. "Mäuslein, schmeckt dir das Essen nicht?", fragte Max und lenkte Janes Blick auf sich.
Jane schaute im ausdruckslos an, denn ihre Gedanken ließen sie nicht in die Wirklichkeit zurückkommen.
" Nein, nein.",stotterte das Mädchen, als sie sich gefangen hatte, "Es schmeckt fantastisch. "
"Geht es dir gut, Spatz?", fragte Jessica.
Die Eltern sahen das Mädchen besorgt an.
"Mir geht's relativ gut, aber bitte, bitte hört auf mir komische Spitznamen zu geben!"
Max lachte, Jessica grinste und Jane konnte sich nicht denken, was so lustig war. Also aß sie ohne auch nur etwas zu bemerken weiter und im Nu war sie wieder in ihren Gedanken versunken.

Sie lag in ihrem Bett in ihrem verdunkelten Zimme und starrte zur Decke. An diesem Tag war niemand im Garten gewesen, das heißt; kein neues Foto, kein verrückter Mann, keine Lebensangst und doch hatte sie ein mulmiges Gefühl im Magen. Aber nicht nur das komische Gefühl ließ Jane wach bleiben, auch die Fragen, die in ihrem Kopf umher schwirrten, ließen sie nicht schlafen. Es waren so viele, unterschiedliche Fragen, dass Jane sie gar nicht alle aufzählen konnte. Sie brauchte einige Zeit um es zu schaffen auch nur ihre Augen zuzumachen zu können und es dauerte noch dreimal so lang, bis Jane endlich einschlief.

Das Mädchen Ohne ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt