Kapitel 24.

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Sie meinte, Schreie zu hören, sie selbst schrie auch. Sie erkannte, dass auf dem Fahrersitz ein Mann saß und vor ihr, auf dem Beifahrersitz eine Frau. Das Quietschen der Leitplankewar ohrenbetäubend. Und dann, auf einmal, war alles vorbei. Die Schreie, das Quietschen, die erneute Angst, all das verschwand von einem Moment auf den anderen. Langsam öffnete Jane ihre Augen und das erste, was sie sehen konnte, war Johns hübsche Gesicht. Er schaute sie beunruhigt an.
" Ist alles in Ordnung bei dir?"
Jane richtete sich auf und fasste sich an den Kopf. Ihr Kopf tat weh, sie war verwirrt, doch jetzt wusste sie, wie die Person ungefähr ausgesehen haben, mit denen sie im Auto gesessen hatte.
" Ja, mir geht's gut." Sie blickte an John vorbei, zum Computer, wo noch immer dieselben Bilder zu sehen waren. "Da war ich. Das war mein Unfall. Ich, ich hatte gerade so etwas wie einen Erinnerungsblitz."
"Erzähl!", drängte John und setzte sich neben Jane.
"Ich habe mich daran erinnert, wie das Auto an die Leitplanke geknallt war. Dieses furchtbares Geräusch ist noch immer in meinen Ohren..." Jane brach ab. John sah sie fragend an. Sie hätte etwas im Spiegel gesehen, das ein Teil vom Garten zeigte. Sie stand mühevoll auf.
" Jane, was ist los?"
Sie antwortete nicht und hielt nur den Zeigefinger vor ihre gespitzten Lippen. Behutsam ging sie zum Fenster und schob die Gardienen ein Stück zur Seite. Sie sah hinunter in den Garten. Erst bemerkte sie nichts eigenartiges, aber dann erkannte sie eine Bewegung. Eine Weile passierte nichts, doch dann, plötzlich, raste etwas auf sie zu. Blitzschnell ging sie in die Hocke. Einen Augenschlag darauf durchbrach ein Stein die Scheibe. Die Splitter rieselten auf Jane hinab, verletzten sie jedoch nicht, und der Stein rollte bis ans Ende des Zimmers.
Jane und John hielten den Atem an. Beide warEl in einem Schockzustand verfallen und blieben wie angewurzelt in ihren Positionen. Würde der Mann noch einen Angriff starten? Was würde er dann tun? Würde er Jane oder John beim nächsten Mal verletzten?
Janes Blick fiel auf den Stein. Er war weiß angemalt und auf der Seite, die ein wenig kantig und zu Jane gerichtet war, war ein fettes, schwarzes Kreuz. Das Mädchen schluckte. Dies sollte eine Drohung an sie sein. Nur was hatte sie getan? Jane hatte nichts getan. Gleichgültig, um was es ging, sie war unschuldig. Sie bewegte sich, wobei die Scherben des Fensters von ihr rutschten. Vorsichtig und trotzdem schnell krabbelte sie zum Spiegel, nahm ihn ab und sah mit seiner Hilfe in den Garten, der in dunkele Schatten getaucht war. Wieder war nichts und niemand im Garten aufzufinden. Sie legte den Spiegel hin und drehte sich zu John um. Seine Augen waten weit aufgerissen und sein Mund formte ein "O".
"Holen wir deine Eltern?", fragte Jane und im Bruchteil einer halben Sekunde nickte John.  

Das Mädchen Ohne ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt