Kapitel 35.

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Schon bald wurde der Fieselregen zu einem heftigen Schauer, der nicht so schnell vorbei gehen würde und schon viele Bedingungen verändert hatte.
Der Waldboden war schlammig und rutschig geworden. Die Winde wurden stärker und dadurch war das Rauschen der Blätter lauter geworden. Einige abgelegene Teile des Waldes, die Jane und John noch überqueren mussten, waren überschwemmt vom ganzen Regenwasser. Und sogar wenige Pflanzen, deren Wurzeln nicht mehr gut verankert waren, wurden mitgerissen.
Jane und Johns Schuhe waren nicht nur vollständig mit Schlamm verschmiert, sondern auch nass von Innen. Jane hasste dieses Gefühl von überschwemmten Schuhen und Schlamm, der bis zum Anfang ihrer Hose reichte. Es war nicht nur ekelig, es stank auch auf irgendeiner unangenehmen Art und Weise. Das schlimmste am Gestank war, dass Jane einfach nicht wusste, woher es kam, es war einfach da.
Mühevoll stampften die beiden Freunde durch den hartnäckigen Schlamm, der ihnen auch noch den letzten Nerv kosten würde. Jane war sogar schon so sehr genervt, dass sie das Schweigen mochte und es hassten würde auch nur ein Wort zu sagen.
Sie war sehr konzentriert, mehr als John, denn sie wusste, dass all das schnell peinlich und vor allem dreckig enden konnte. Gerade als sie dachte, dass sie sich auf ihr Gleichgewichtsinn verlassen konnte, blieb ihr Fuß im Schlamm hängen, wobei ihr Körpergewicht schon zu weit vorne war. Verzweifelt versuchte sie ihr Gleichgewicht zu verlagern und ihr Bein kraftvoll nach vorn zu ziehen, aber da beides irgendwie nicht klappen wollte, stieß sie ein hilfloses Piepsen aus und drohte zu fallen. Doch im letzten Moment fing John sie auf.
" Wenn ich bloß nicht gewesen wäre." Er grinste.
Jane kam auf beide Beine und richtete sich auf. Das war gerade noch einmal gut gegangen.
Ihre Augen trafen die von John und sie erstarrte.
Warum musste er nur so unglaublich gut aussehen?, fragte sie sich und wurde rot. Seit wann hatte sie solche Gedanken? Es war ihr peinlich über John nachzudenken, wobei sie wusste, dass sie rot anlief und John soeben in die Augen schaute.
Sie versuchte ein wenig zu Lächeln, aber das brachte sie nicht aus ihrer unangenehmen Situation, besonders nicht, da John zurücklächelte. Sie wurde noch roter und es schien als würde ihre Rötigkeit nicht weggehen. 
Sie versuchte sich zu sammeln, um zumindest ein Wort aus ihrem Munde zu bekommen, doch auch das funktionierte nicht.
Es war einfach nur peinlich.

Das Mädchen Ohne ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt