Kapitel 7

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Ich stand heute recht früh auf. Es war ein warmer Samstag. Ich hatte wohl über Nacht die Decke von mich getreten. Es war wirklich warm. Mein Nachthemd klebte schon förmlich an meiner Haut und dieses Gefühl war nicht gerade schön. Ich stand langsam auf, als Richard in mein Zimmer stürmte und ich laut aufschrie "Richard verdammt was machst du hier?!" schrie ich ihn an und wickelte die Decke um meinen Körper. Es war so warm, aber ich wollte nicht, dass er mich so sieht. "Ich ähm..." er wurde total rot im Gesicht und kratzte sich an den Hinterkopf "Ich dachte du wärst schon fertig..." stammelte er nur und musterte mich. Dieses Drecksschwein schaut mich von oben bis unten an, als wäre ich seine Beute, auf die er sich gleich stürzen würde. "Mein lieber Richard" wie ich es hasse so zu reden "Ich weiß deine bedenken zu schätzen, aber ich würde mich freuen, wenn du nächste mal anklopfen würdest. Ich möchte ungern vor dir nackt sein. Das musst du verstehen nicht war?" ich hasse mich dafür. Am liebsten hätte ich ihm eine Backpfeife gegeben und ihn aus meinem Zimmer geworfen, aber wie meine Mutter immer sagt. Eine richtige Dame schlägt niemanden und bliebt immer höflich, egal was passiert Ich könnte mich so sehr über meine Familie aufregen, aber ich muss jetzt meine ganze Kraft nutzen um einen Tag mit Richard zu überleben. "Verzeiht. Ich warte am Frühstückstisch auf dich" oh der Herr wartet nicht vor der Tür. Ich könnte mir vorstellen in Wahrheit stalkt er mich und beobachtet mich durch Schlüsselloch, wenn ich mich fertig mache. Ich nickte und er ging dann die Treppe runter zum Essensraum. Ich atmete tief durch und ging durch meine Haare die komplett zerstört waren. Ich machte die Tür zu und ließ die Decke fallen. Mir war so warm. Ich spürte schon, dass ich an stellen schwitzte wo ich nie gedacht habe, dass man dort schwitzen kann.

Nach 30 Minuten kam ich schön herausgeputzt herunter zu meinen Eltern, zu den Eltern von Richard und Richard. Dieser stand sofort auf und schob mir den Stuhl zur Seite. Ich bedankte mich höflich und lächelte ihn an. Meine Mutter nickte mir kurz zu und ich erwiderte das nicken und lächelte. Manchmal wünschte ich, es wäre alles ein Traum und ich wache jeden Moment auf. Von mir aus kann mich jemand hauen oder kneifen, Hauptsache ich wache endlich auf. Beim Essen wurde kaum geredet, worüber ich ganz froh war. Die Eltern von Richard saßen mir gegenüber und lächelten mich freundlich an. Wenn sie nicht die Eltern von Richard wären, wären das für mich die perfekten Schwiegereltern. Sie sind freundlich und ehrlich. Ich kann mich mit ihnen normal unterhalten auf eine normale Art und Weise, auch wenn es meine Oma nicht so gut fand und meine Eltern auch nicht wirklich. Trotzdem hatte die Mutter von Richard eine hohe leicht quietschige Stimme, die dezent anstrengend ist. Sein Vater dagegen hat eine ich sag mal normale Stimme und Tonlage. Natürlich kann jeder normal anders sehen, aber für mich war das so.

Nach einem stillen Frühstück sollten Richard und ich uns beschäftigen, während meine und seine Eltern alles für die heutige Party vorbereiten. Ich glaube Richard und ich haben zwei komplett unterschiedliche Sehweisen zum Thema Beschäftigung. Auch wenn er ein sehr gutes Benehmen hat, denkt er dabei sicher an Sex oder an seine komplett uninteressanten Geschichten, die er sich alle zu 100% ausgedachte hat. Er ist ein schlechter Lügner, dass weiß ich, seid ich 10 bin. "Richard wäre es für dich in Ordnung, dass ich mich etwas in mein Zimmer zurück ziehe? Ich muss noch etwas vorbereiten und schon mal alles für heute Abend rausuchen" meinte ich und lächelte ihn an. "Ich kann doch mitkommen" meinte er und lächelte. Nein kann er nicht! "Es soll doch eine Überraschung werden" er akzeptierte nach einigem hin und her und half den Erwachsenen dann doch bei den Vorbereitungen. Ich verzog mich in mein Zimmer und schloss ab. Ich ließ den Schlüssel drin, dass niemand reingucken konnte. Dann nahm ich mein Handy und öffnete die Whatsapp Gruppe von Mia, Jace und mir. >>Hey Leute, Ich hätte jetzt ein sturmfreies Zimmer bis heute Abend. Habt ihr Lust vorbei zu kommen?<< ich ging solange ich wartete an meinen Kleiderschrank und öffnete diesen und suchte schon mal ein Kleid für heute Abend. Ich entschloss mich für ein hellblaues mit einem schwarzen Band, was mir um die Taille geht. Es gehörte zu meinen Lieblingskleidern. Kurz darauf hörte ich, wie mein Handy anfing Geräusche zu machen. Ich flitzte zum Bett und öffnete die Nachrichten >>Ich bin in 5 Minuten da << schrieb Jace >>Gib mir 20 Minuten, dann bin ich da. Hab noch eine Überraschung für dich<< meinte Mia. Ich hab keine Ahnung, was es sein sollte. Ich mochte es noch nie, wenn die beiden mir Geschenke kauften. Nach 30 Minuten saßen wir zu dritt auf meinem Bett. Meine liebe Mia hat etwas länger gebraucht, da sie sich gerade frisch die Haare gefärbt hat und sie sich den Rest noch abwaschen musste. Sie hatte jetzt weinrote Haare und das sah super bei ihr aus. "Also du hast dich jetzt von deinen Alten weggeschlichen?" fragte Jace mich frech und grinste mich verschmitzt an. "Frag nicht, Richard ist heute einfach in mein Zimmer gekommen, als ich noch mein Nachthemd anhatte" meinte ich nur kopfschüttelt. Mia versuchte gerade mein Radio in Gang zu bekommen, da sie diesmal eine Band mitgebrachte hatte. "Kopf hoch kleines. Bald wird er dich ohne Nachthemd sehen" lachte Jace und ich schlug ihm fest gegen die Schulter "Erstens werde ich niemals vor Richard nackt stehen und komm nicht damit, dass ich ihn heiraten werde. Das kannst du knicken!" ich sah ihn drohend an. Ich würde ihn mit einem Kissen verhauen, wenn er noch eine blöde Bemerkung machen würde. Er blieb diesmal still. Eigentlich passt das gar nicht zu ihm, aber ich war froh drüber. Ich hatte gerade keine Nerven für seine Dummen Sprüche. Inzwischen hat Mia es geschafft das Radio in Gang zu bekommen. Ich konnte eine tiefe Stimme hören. Die Person sang wirklich gut. Mia tanzte durch den Raum und lachte. Ich sah ihr zu und musste mit lachen "Wer ist das?" fragte ich sie neugierig "Der heißeste Finne der Welt" schwärmte sie. Ich konnte sehen, wie Jace richtig eifersüchtig wurde. Ich sah in an und er mich. Er beruhigte sich Recht schnell wieder. Ich hörte der Stimme dann wieder zu und schloss meine Augen. Ich ging davon aus, dass die Person rauchen würde. Man hörte es leicht raus. Plötzlich hörte ich eine weibliche Stimme. Die überhaupt nicht dahin gehörte."

"Out of my life, out of my mind. Out of the tears, we can't deny. We need to swallow all our pride" Mia sang laut mit. Sie zog mich vom Bett und wir beide tanzten und lachten dabei. Jace sah uns einfach zu und ließ sich nach hinten fallen und lachte weiter "Ihr seid doch komplett bescheuert" Mia und ich sahen uns kurz an und stürzten uns auf ihn.

Nach einiger Zeit waren wir fix und fertig. Leise hörte man die Musik vom angeblich heißesten Finnen. "Kommst du mit mir nächste Woche zu Sunrise Avenue?" fragte mich Mia und sah mich mit großen Augen an "wann soll das denn ein?" fragte ich sie "Am Samstag. Da Konzert fängt um 20 Uhr an" ich war mir nicht sicher ob es eine gute Idee war "Ich weiß nicht. Was ist, wenn jemand bemerkt, dass ich weg bin" sie sah mich an "Deine Eltern gucken doch eh nie nach dir" wo sie recht hat, hat sie recht. "na gut und wann treffen wir uns wo? Ich hab nicht mal Sachen für ein Konzert" sie quiekte laut und Jace hält ihr dann den Mund zu "es muss nicht jeder wissen, dass wir hier sind" sie beruhigte sich wieder "Ich bring dir Sachen mit und ich bin gegen 18 Uhr bei dir" ich nickte und freute mich richtig darauf. Wir klärten noch ein paar Sachen und dann mussten beide gehen. Sie kletterten aus dem Fenster und Jace nahm sie auf seinem Motorrad mit. Ich winkte ihnen noch zu, bevor sie verschwanden. Ich zog mich um und machte mein Radio aus. Mia hatte die CD da gelassen, damit ich mich auf die Musik einstimmen konnte. Ich konnte es jetzt schon kaum erwarten, dass es endlich los geht. Ich gehe nächste Woche auf mein erstes Konzert!!!

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