Kapitel 14

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Die Monate vergingen und ich hörte nichts mehr von Samu. Auf eine Art und Weise war ich glücklich, aber irgendwie auch nicht. Jace und Mia haben beschlossen beste Freunde zu bleiben und es als einmalig anzusehen. Manchmal frage ich mich, wann ich beiden mal eine Kopfnuss geben kann. Sie lieben sich und kommen nicht zusammen, anders als bei mir. Die Liebe kommt nur von einer Seite und der andere weiß nichts davon. Ich blieb die meiste Zeit in meinem Zimmer, wenn ich nicht zu irgendwelchen Feiern musste oder bei etwas helfen soll. Jace und Mia hatten schon bemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt, aber ich sage nichts. Ich will es einfach vergessen. Ich will ihn einfach vergessen, was sich aber als schwierig herausstellte. Ich möchte wieder mein altes langweiliges Leben, aber es geht nicht. Samu hat mein Leben verändert. Ich sage öfters wenn mir was nicht passt und ich bin offener geworden. Meine Eltern finden es nicht gut, aber auch nicht schlecht. Die beiden waren schon immer ein großes Geheimnis für mich.

An einem kalten November Abend sitzen meine Eltern und ich vor dem Kamin. Ich lese ein Buch, mein Vater seine Zeitung und meine Mutter zeichnet. Im Hintergrund läuft das Radio. Ich gehe von aus, der Moderator ist ein alter Miesepeter. Wie ich drauf komme? Keine Ahnung. "Bevor wir zu unserem nächsten Song kommen, eine Nachricht, welche die ganze Welt bewegt. Samu Haber der Frontmann von Sunrise Avenue hat sich mit seiner Freundin Vivianne Raudsepp verlobt. Alle warten gespannt auf den Termin der Hochzeit und möglicherweise auf baldigen Nachwuchs." Nun spielte er Thousand Years  von Christina Perrie. Ich spüre wie mein Herz sich bei dieser Nachricht zusammen zieht. Ich könnte anfangen zu weinen, aber das kann ich nicht vor meinen Eltern machen. Ich sehe nur tief ins Buch "Schön, dass er endlich den Antrag gemacht hat" meinte meine Mutter und lächelte "Ja wirklich. Er ist ein guter Mann" meinte mein Vater. Ich sagte nichts und sah schweigend in mein Buch. "Valerie alles ok?" fragt meine Mutter. Ich nicke stumm. Innerlich hab ich nie aufgegeben, aber jetzt...jetzt ist die Chance auf ein mögliches Happyend mit Samu kaputt "Mir geht's nicht so gut. Ich geh in mein Zimmer" meine ich ruhig und stehe auf "Gute Nacht mein Schatz" meinte mein Vater "Nacht" ich gehe hoch in mein Zimmer und sperre mich ein. Ich fing stumm an zu weinen und spüre wie mir die Tränen die Wange runterliefen. Ich warf mein Buch in eine Ecke und legte mich in mein Bett. Ich verstecke mein Gesicht und weine.

1. Advent wie ich diese Zeit hasse. Wieder sollten alle zu uns kommen. Ich mache mich gerade fertig. Mein strahlen und mein lächeln habe ich seit der Verlobung von Samu verloren. Ich mache mir ein paar Wellen in die Haare und sehe mich für einen Moment an. Dann schminke ich mich leicht und streiche mein weinrotes Kleid glatt. Ich ziehe mir passende Stiefelette an mit leichten Absatz. Ich setze mein gespieltes lächeln auf. Es war wieder genauso wie am Anfang, bevor dieses Konzert passiert ist. Ich habe meine Gefühle unterdrückt. Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich raus komme und runter gehe. Ich helfe noch beim Tisch decken. Meine Mutter war am kochen und alles roch wirklich gut. Irgendwann klingelt es an der Tür. Alle Gäste kamen: Richard mit seinen Eltern, meine Großeltern, meine besten Freunde. Ja sie sind dabei. Ich habe meinen Eltern von beiden erzählt. Ich habe ihnen versprochen, dass sie sich sehr gut benehmen und da haben sie es akzeptiert, dass ist aber schon ein Monat her. Sie mögen Jace und Mia wirklich gerne, worüber ich wirklich glücklich war. Es kamen noch einige aus meiner Familie. Wir waren 12, aber trotzdem blieben zwei Teller übrig. Plötzlich klingelt es an der Tür und zwei kamen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Es waren Samu und Vivianne die Hand in Hand ins Wohnzimmer kamen. Ich schluckte und spürte einen Klos im Hals. Mia und Jace wissen inzwischen was passiert ist und sie unterstützen mich in jeder Situation, wenn es mir nicht gut geht. Alle begrüßen ihn herzlich, bis er vor mir stand. Unsere Blicke kreuzen sich, seiner sah entschuldigend aus und warm, meiner dagegen war kalt. Ich behielt mein gefälschtes lächeln "Guten Abend Herr Haber" meine ich monoton. Er sah mich verwirrt an "Ja...Guten Abend Miss McFarland" er wollte meinen Handrücken küssen, aber ich zog meine Hand weg. Er seufzte und ließ leicht seinen Kopf hängen. Er ging zur Seite und ich begrüßte noch seine Freundin. Ich verstehe langsam warum sie seine verlobte ist und nicht ich. Sie ist Modell, hat die perfekte Größe und einen perfekten Körper. Ich dagegen sehe aus wie ein hässliches und dickes Mädchen. Wir setzen uns alle und essen. Samu versuchte immer wieder Blickkontakt mit mir aufzunehmen, aber das lasse ich sicher nicht zu. Mia sah mich besorgt an und ich sah sie an und lächelte sie echt an. Nach dem Essen unterhalten sich alle, als plötzlich ein klimpern zu hören war. Ich sehe auf und sehe Richard an. Er stand auf und hatte sein Glas in der Hand und tippte ein paar mal mit einem Messer gegen, damit jeder ihn hören konnte und mitbekam was er wollte. Er sah mich an und lächelte. "Ich möchte ein paar Worte sagen" das kann ja heiter werden. Ich spürte wie Mia mich antippte "Ist das Richard? Er sieht doch mega gut aus" flüstert sie in mein Ohr "Dann hol ihn dir doch" konterte ich. Sie grinst leicht "Ich will ihn dir ja nicht wegnehmen" ich merkte erst jetzt, was sie vor hatte. Ich sah zu Samu, der mich anstarrte und sich anspannte. Als Vivianne seine Wange küsste, beruhigte er sich wieder. Ich seufzte innerlich und sah zu Richard. "Einmal möchte ich mich bei ihnen für die herzliche Einladung bedanken. Wir sind alle zu einer großen Familie zusammen gewachsen und dies ist ein wunderschönes Gefühl, wo sie mir alle sicher zustimmen können" so ein Schleimer. Alle lächeln und nicken, außer ich und Samu "Nun zu dir Valerie McFarland" ich sah ihn verwirrte an. Meine Eltern gaben mir ein Zeichen aufzustehen und zu ihm zu gehen. Ich stehe langsam auf und gehe zu ihm. Bei jedem Schritt bekam ich etwas Angst davor, was er jetzt vor hat. Alle sahen mich an und dies gefiel mir nicht. Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen. Er kniet sich vor mich. Nicht schon wieder.

"Ich weiß, dass ich es schon mal getan habe, aber ich werde weiter um dich kämpfen. Du bist der wichtigste Mensch für mich und ich verspreche dir für dich immer da zu sein. In guten wie in schlechten Zeiten, in Krankheit und Gesundheit. Ich weiß, dass es nicht immer gut lief zwischen uns und ich weiß, dass wir kein Paar sind" zum Glück "Trotzdem spüre ich diese Verbundenheit zwischen uns" welche Verbundenheit? "Deshalb Frage ich dich vor allen hier. Willst du meine Frau werden?" ich sehe ihn an, wie er eine Schachtel raus holt, die selbe Schachtel mit dem selben Ring. Alle starren mich an und ich schlucke. Nein ich will nicht. Ich will dich nicht heiraten, wie oft denn noch. Schrie ich innerlich "Ja..." sagte ich leise. Er strahlte mich an und steckte mir den Ring an den Finger. Er stand auf und küsste mich. Seine Lippen waren rau und etwas grob, nicht so schön wie die von Samu. Ich erwiderte, hatte aber die Augen auf und sah Samu an, der mich fassungslos anstarrte... 

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