Mein Wecker klingelt früh. Heute ist es soweit. Ich soll heiraten, aber ich weiß was heute passieren wird. Während alle gespannt auf das Ja-Wort warten werden, werden Samu und ich nein sagen und zeigen allen unsere wahren Gefühle. Ich bin schrecklich nervös. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl. Wegen mir wird Vivi traurig sein und verletzt. Sie ist in Wahrheit nicht so schlimm. Sie hatte manchmal, auf den Wunsch meiner Eltern, etwas Zeit mit ihr verbracht und ich wusste warum Samu sie heiraten wollte. Sie ist so ein guter Mensch und kann niemanden etwas antun. Bei den Gedanken wird mir ganz schlecht. Ich atmet tief durch und schließe für einen Moment die Augen. Plötzlich klopft es an die Tür und meine Mutter kommt rein "guten Morgen Engelchen. Heute ist dein großer Tag" ich sehe sie an und schlucke. Eins habe ich aber in dieser gesamten Zeit gelernt. Ich muss mich auch gegen meine Mutter wehren und manchmal hasse ich sie einfach dafür, was sie mir angetan hat.
Kurz nachdem sie kam, kamen noch ein paar Leute mehr "Mom wer ist das?" frage ich etwas verwirrt "Das sind deine Stylisten für heute und deine neue Friseurin" ich blinzle für einen Moment "Meine neue...was? Ich dachte..." weiter kam ich nicht, da sie mich ins Bad schubste "Los Kindchen. Duschen! Wir haben nicht viel Zeit und wir wollen doch nicht, dass alle zulange warten." ich seufze und nicke einfach. Sich gegen die eigene Mutter zu stellen ist schwieriger als Gedacht.
Ich dusche und wickle ein Handtuch um mich und komme langsam raus und hoffe doch kurz etwas Ruhe in meinem Zimmer zu haben, aber da habe ich falsch Gedacht. Kaum war ich draußen, stürzten sich alle auf mich drauf. Jeder machte seine Arbeit. Ich könnte schreien, aber ich unterdrücke es "Dein Kleid ziehen wir zum Schluss an. Jace und Mia werden auch gerade fertig gemacht..." die armen dachte ich mir nur und hörte auf meiner Mutter zuzuhören. Meine Traumhochzeit sollte nie so werden. Ich wollte eine einfache Hochzeit mit den engsten Freunden und Verwandten und das ich auch entscheiden kann und nicht nur meine Elter und besonders meine Mutter.
Sie ziehen an meinen Haaren, malen mein Gesicht an und quetschen mich in etwas rein, was ich nicht bin. Ich fühle mich wie eine Puppe, die sie anmalen. Irgendwann kommt mein Kleid. Das ist das einzige was von den Sachen übrig geblieben ist, worin ich mich wohlfühle. Ich ziehe mir das Kleid an und sehe mich dann im Spiegel an. Mir laufen Tränen die Wange runter. Ich sehe nicht hässlich aus, aber diese Frau in dem Spiegel war nicht ich. Meine Mutter holt schnell ein Tuch. "Du kannst später weinen. Jetzt ruiniere dieses Kunstwerk nicht" meint sie streng und ich verkneife mir weitere Tränen. Ich atmet tief durch. Kurz danach kommen Jace und Mia. Sie sahen nicht ganz so missglückt an. Sie sehen mich verwirrt an und ich senke kurz den Kopf. Jace war der erste, der es schafft etwas zu sagen "wow das ist...einzigartig" meine Mutter lächelt stolz "endlich hast du die richtige Wahl getroffen. Ich bin so stolz auf dich" ich nicke nur "Danke Mom"
Als alle fertig waren, ging es zum Auto. Ich steige mit Jace und Mia hinten ein und meine Eltern sitzen vorne. Das Brautauto war klassisch und schön. Es war schwarz und sah aus wie eine Limousine. Vorne wurde ein weißer Strauß befestigt. Wir fahren zur Location wo bereits alle drin waren. Meine Mutter ging mit Jace und Mia bereits in den Raum, während ich mit meinem Vater hinter der Tür warte. Wenig später kommt Vivi mit ihrem Vater. Sie beiße die Zähne zusammen um nicht zu weinen. Sie hatte alles. Sie sah perfekt aus und sie konnte ihre Wünsche äußern. Sie geht lächelnd auf mich zu und umarmt mich "Du siehst unglaublich aus" ich umarme sie kurz "Kein vergleich zu dir" sage ich leise und verkneife mir dabei die Tränen. Plötzlich konnte man von drinnen Musik hören. Es wurde ernst. Das einzige was mich gerade hier hält sind meine beiden Freunde und Samu. Gleich werde ich ihn endlich wieder sehen mit seinen schönen blonden Haaren, diesen blauen Augen. Einfach ein Traum. Vivi ging mit ihrem Vater vor und alle Augen waren auf sie gerichtet. Die ersten beginnen zu weinen. Ich versuche stark zu sein und gehe mit meinen Vater rein. Vivi war inzwischen bei Samu und beide gaben sich kurz einen Kuss. Ich senkte den Kopf leicht, um es mir nicht anzusehen. Ich lege als ich vorne bin meine Hand in die von Richard. Er hat bereits geweint ohne das wirklich was passiert ist. Ich schlucke und setze mich. Ich sitze genau neben Samu und ich spüre seinen Blick auf mir. Ich sehe kurz zu ihm und er lächelt mich sanft an. Ich konnte nicht anders und musste zurück lächeln. Gleich ist dieser Albtraum vorbei.
Nachdem dieser gefühlt ewiglange Vortrag von diesem Kerl vor mir vorbei war, kam es zu der wichtigsten Frage überhaupt. Diese Frage auf die ich ewig gewartet habe. "Wollen Sie, Samu Haber die anwesende Vivianne Raudsepp zu ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen?" für einen Moment ist es still. Kurz darauf kam seine Antwort "Ja...ich will" ich schließe die Augen und ich merke wie mir schwindelig wird. Mein Herz schmerzt schrecklich und ich war enttäuscht. Er hat versprochen nein zu sagen. Er hat gesagt er liebt nur mich und jetzt? Ich weiß nicht was ich gerade fühlen soll. Ich habe das ja sagen von Vivianne nicht mitbekommen. Jetzt waren Richard und ich dran. Wieder muss ich schlucken und öffne die Augen. Wäre das ganze Make up nicht in meinem Gesicht, würde man sehen wie blass ich geworden bin. Ich muss an die Flugkarte denken, die mir Samu zugeschickt hat, als klar war, dass wir nach Finnland ziehen werden. Ich hätte soviel aufgegeben und er belügt mich "ja ich will" höre ich Richard plötzlich sagen. Er reißt mich komplett aus meinen Gedanken. Ich sehe zu ihm und er lächelt mich an. Ich schaue Samu nicht mehr an, egal was passiert. "und wollen sie Valerie McFarland, den hier anwesenden Richard Anderson zum Manne nehmen?" ich schlucke. Alle starren mich an und warten auf dieses kleine Wort mit den zwei Buchstaben "ich..." sage ich unsicher und sehe kurz zu Samu, der mich entschuldigend ansieht. Jetzt wusste ich was ich fühle. Ich bin wütend und enttäuscht. "nein..ich kann nicht"
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Diamonds
Teen FictionEs ist ihr Leben, was von außen aussieht wie perfekte. Ihre Eltern sind reich, sie haben alles was man sich wünschen kann, nur gibt es ein Problem. Valerie fühlt sich in dieser Welt nicht wohl. Sie zwingt sich zur Perfektion nur um ihren Eltern zu g...