Kapitel 32

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HI :)

zwei monate kein update. wow, ich bin so gut. es tut mir echt leid, aber ich hatte abiprüfungen und einfach nicht die zeit und ruhe zum schreiben. jetzt bin ich mit den schriftlichen prüfungen durch und werde versuchen wieder einigermaßen regelmäßig weiter zu schreiben :) 

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Den kurzen Fußweg zum Hotel verbrachten wir schweigend. Meine Gedanken waren laut genug, um mir Kopfschmerzen zu bereiten. Was würde als nächstes passieren? Was empfand ich tatsächlich für Harry? Doch gleichzeitig war ich erleichtert, dass ich ihn gefunden hatte und dass er bereit war, mit zurück nach London zu kommen. Mit unserer Rückkehr würde sich einiges verändern. Ob positiv oder negativ, blieb bis dahin offen. 

"Es gibt nur ein Bett... wenn du lieber ein eigenes Zimmer haben möchtest kann ich das kurz unten klären..." Mit einem schnellen Kopfschütteln brachte ich Harry zum Schweigen. Auf seinem Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln. "Vielleicht solltest du Zayn anrufen.", schlug ich nach einer Weile des Schweigens vor. Etwas überrascht hob Harry die Augenbrauen. "Zayn?" - "Ja, er... er macht sich Sorgen. Ich habe ihm versprochen ihn anzurufen wenn ich dich gefunden habe." Er nickte und griff nach seinem Handy. "Ich mach das schon." Unschlüssig blieb ich in der Mitte des Raumes stehen, während Harry eine Nummer wählte und anschließed sein Handy ans Ohr hielt. Dann fiel mein Blick auf eine weitere Tür. "Ich geh kurz duschen, okay?" Er nickte. "Handtücher sind im Schrank." 

Das warme Wasser tat gut. Es wusch all den Stress von meinem Körper, brachte meine Muskeln zum Entspannen. Ich blieb länger unter der Dusche als gewöhnlich. Zum einen weil es wirklich angenehm war, zum anderen weil ich Harry in Ruhe mit Zayn reden lassen wollte. Erst als ich das Wasser ausstellte und mich in ein Handtuch einwickelte, fiel mir auf, dass ich ein ziemlich Problem hatte. Da ich nicht wirklich auf meinen spontanen Ausflug vorbereitet gewesen war, hatte ich auch nicht sonderlich viel Zeit gehabt, um zu packen. Kleidung erschien mir als nicht allzu wichtig, weshalb ich nun weder frische Sachen zum Wechseln, noch gemütliche Sachen zum Schlafen dabei hatte. 

Für einen kurzen Moment lauschte ich an der Tür, doch im Nebenzimmer herrschte absolutes Schweigen. Das Telefonat war anscheinend zuende. 

Mit pochendem Herzen öffnete ich die Tür. Weshalb war ich so nervös? Harry hatte mich immerhin schon mit weniger Bekleidung als einem Handtuch gesehen. 

Zu jenem Zeitpunkt waren meine Gefühle für ihn allerdings genauso wenig vorhanden wie meine Kleidung. Gefühle. Was in meinem Herzen vor sich ging, hatte meinen Kopf noch immer nicht erreicht. Noch immer wusste ich nicht, was ich wirklich fühlte, was ich wirklich wollte. Noch immer war die Zukunft ein Rätsel. 

Harry stand mit dem Rücken zu mir. Mit einer Hand lehnte er sich an den Fensterrahmen, die andere war tief in seiner Hosentasche versunken. Schweigend sah er hinaus auf das Meer, welches in der Dunkelheit kaum noch zu erkennen war. 

"Hast du Zayn erreicht?" Überrascht drehte Harry sich um, offensichtlich hatte er nicht gehört, dass ich das Bad bereits verlassen hatte. "Ja... ich soll dir liebe Grüße ausrichten und... 'danke' sagen." Ich sah wie seine Augen langsam meinen Körper hinunter wanderten und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Schnell räusperte ich mich, woraufhin er sofort den Blick hob, ebenfalls mit leicht errötetem Gesicht. "Ich war auf das hier nicht wirklich vorbereitet... deshalb hab ich auch nichts anzuziehen." - "Oh..." Harry runzelte die Stirn. "Möchtest du... was von mir haben? Ein T-Shirt oder so?" Dankbar nickte ich. "Das wäre nett." 

Er ging auf die andere Seite des Bettes, sodass sich dieses nun genau zwischen uns befand. Nachdem er sich kurz gebückt und seine Tasche geöffnet hatte, stand er wieder auf und warf mir ein dunkelgrünes Shirt zu. Ich fing es mit einer Hand auf, während ich mit der anderen das Handtuch in Position hielt. "Danke", murmelte ich und ging erneut ins Bad. 

Warum war die Atmosphäre zwischen uns auf einmal so angespannt? Warum waren wir beide so schweigsam und nervös? Seufzend zog ich mir das T-Shirt über den Kopf. Es war mir um einiges zu groß, reichte mir etwas bis zur Mitte der Oberschenkel. Nachdem ich meine Nervosität mit ein paar tiefen Atemzügen einiger Maße gelindert hatte, ging ich zurück ins Zimmer. 

Auch dieses Mal hatte Harry mir den Rücken zugekehrt, allerdings nur um die Vorhänge zuzuziehen. Er trug mittlerweile nur noch eine Boxershorts, was meine ruhigen Atemzüge sofort wieder aus dem Takt brachte. Sobald er sich zu mir umdrehte, hoben sich seine Mundwinkel. "Steht dir.", stellte er fest. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich an mir herunter. "Wenn du das sagst..." - "... dann stimmt es auch." Grinsend ging er an mir vorbei und setzte sich auf eine Seite des Bettes. Dann klopfte er neben sich. Immer noch etwas nervös setzte ich mich zu ihm. 

"Tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin." - "Hör auf dich zu entschuldigen. Du hattest deine Gründe.", entgegnete ich. "Trotzdem war es bescheuert. Und ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst." Obwohl ich noch immer alles andere als glücklich über sein abruptes Verschwinden war, wusste ich, dass ich es ihm nicht lange nachtragen würde. Seufzend breitete ich die Decke über mir aus. "Jetzt gerade bin ich einfach nur froh wieder in deiner Nähe zu sein." Anstatt mir zu antworten, lächelte Harry nur. Ebenfalls lächelnd drehte ich mich auf den Rücken und schloss meine Augen. Doch aus irgendeinem Grund spürte ich seinen Blick auf mir. "Hör auf mich anzugucken.", murmelte ich, konnte es jedoch nicht verhindern erneut zu lächeln. "Tu ich doch gar nicht.", entgegnete er. Sofort öffnete ich meine Augen, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Mit einem breiten Grinsen lag er neben mir und sah mich an. 

"Lügner."

Sein leises Lachen ließ mein Herz schneller schlagen. "Ich kann nicht schlafen, wenn du mich anguckst.", beklagte ich mich. "Dann lass es sein." Überrascht hob ich die Augenbrauen. "Was soll ich sein lassen?" Harry verdrehte die Augen, noch immer umspielte ein Grinsen seine Lippen. "Schlafen." - "Und was soll ich stattdessen tun?" Sein Grinsen verschwand. "Mit mir reden." Langsam und vorsichtig griff er nach meinem Arm. Ich sah ihn nicht an, während er sanft über die Narben auf meinem Handgelenk strich. "Wie geht es dir, Eliza?" Ich zuckte nicht zusammen. Aus seinem Mund klang der Name mittlerweile wie Musik. "Gut." Und in diesem Moment entsprach das der Wahrheit. Doch Harry schien nicht sonderlich überzeugt zu sein. "Keine Albträume mehr?" Ich zuckte mit den Schultern, soweit das im Liegen ging, und wich seinem Blick weiterhin aus. "Selten", flüsterte ich so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob er mich überhaupt verstand. Kurz darauf spürte ich seine Lippen auf meinem Unterarm, genau dort wo meine Haut vermutlich niemals wieder komplett verheilen würde. "Ich hoffe, dass ich aus diesem 'selten' irgendwann ein 'nie' machen kann." Er flüsterte ebenfalls. Und in diesem Moment wusste ich, dass Harry Styles der einzige war, dem dies tatsächlich gelingen könnte. 

"Harry?" - "Hm?" Kurz überlegte ich, wie ich meine Frage am besten formulieren sollte. "Was... was genau sind wir eigentlich?" - "Menschen." Grinsend verdrehte ich die Augen. "Nein, ich meinte... wir beide. Freunde ist vermutlich nicht gerade ein passender Begriff." Eine Weile herrschte Schweigen. Dann seufzte Harry. "Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht inwiefern du... sauer auf mich bist. Ich weiß nicht was du für mich empfindest. Ob du überhaupt etwas für mich empfindest. Was meine Vergangenheit und ehemalige Beziehungen betrifft... da weißt du genauso gut wie ich, dass es nichts positives zu berichten gibt. Und ich möchte dich nicht verletzen. Deshalb weiß ich es wirklich nicht. Aber du hast Recht, Freunde trifft es auch nicht so ganz." - "Ich bin nicht sauer auf dich. Und was ich für dich empfinde.. weiß ich selber nicht so genau." Wieder herrschte für eine Weile Schweigen. Er sah mich an, ich sah ihn an. Schließlich sagte er: "Wir sind Harry und Eliza. Für den Moment sollte das genügen. Und was auch immer aus 'Harry und Eliza' wird, wir werden es zuerst erfahren." 

DARK turns to LIGHTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt