Losing control:

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*seine Hand entfernte sich von meinem Rücken*

George griff sachte nach meiner Hand und unerwartete schnell näherten sich unsere Lippen. Sein voller Mund kam immer näher. Mein Atem beschleunigte sich rasant und ich drohte fast zu ersticken. Mir wurde heiß und plötzlich wusste ich nicht wohin mit meinen Händen. Das Herz in meiner Brust veranstaltete ein Wettrennen gegen mich selber.

Aufeinmal wusste ich nicht mehr meinen Namen oder sonst etwas. Ich schloss meine Augenlider und wartete ab ...

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George warf mir immer noch einen nichtssagenden Blick zu. Traurig sah ich zu Boden und wollte ihm nie wieder in die Augen sehen. In meinem Kopf hatte ich mir alles immer anders ausgemalt.

Ich bereute meine Worte und wünschte mir eine Zeitmaschine um alles rückgängig zu machen.

'Look Reece... thank you for your honesty and I'm okay with you being gay. I totally support you ... but I ... I don't like boys. So I... I couldn't... love you. Okay I love you but as a friend. I'm sorry Reece...', antwortete er und klang traurig dabei, vermutlich weil er seinen besten Freund nicht verletzten wollte.

Sein Blick war auf die Wand gegenüber gerichtet. In meinem Hals hatte sich ein Kloß gebildet, der mich daran hinderte zu sprechen.

Die Tränen konnte ich nicht wegblinzeln. Sie liefen über meine Wangen und ich versuche verzweifelt sie wegzuwischen. Der Blonde sollte sie nicht sehen, weil ich es ihm nicht unnötig schwer machen wollte. Auch wenn er mir gerade das Herz gebrochen hatte.

Irgendwie hatte ich es im Inneren schon gewusst und trotzdem war ich ins Messer gelaufen. Mir war es so schwer gefallen und jetzt hatte ich der Person, für die ich starke Gefühle entwickelt hatte alles gestanden.
Doch er empfand nichts für mich.

'I'm so sorry Reece. Stop crying. I'm not mad at you and I didn't want to break your heart. Sorry', brachte George heraus und klang ziemlich verzweifelt.

Ich konnte gar nichts antworten und vergrub mein Gesicht im Kissen. Leise schluchzte ich und spürte wie sich das Salzwasser in meine Haut einbrannte. Meine Tränen hörten nicht mehr auf zu fließen. Es fühlte sich an, als ob mein Leben endete.

Wie ein Untergang. Ein schwarzer Abgrund, den ich hinunter fiel. Wimmernd lag ich mit dem Kopf in mein Kissen gedrückt. Es war George gegenüber unfair. Das wusste ich. Aber ich konnte den Schmerz nicht einfach verstecken? Wie sollte das möglich sein?

'Gotta go Reece. Pretty sure that you want to be alone... sorry again', merkte er an und verschwand kurze Zeit später.

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Blake war kein Ansprechpartner mehr und ich hatte sonst niemanden mehr. Meine früheren Freunde waren nicht die richtigen Personen dafür und mit Noora konnte ich keinen Kontakt mehr haben.

Irgendwie fühlte ich mich verlassen und alleine. Auf dem Bett kauerte ich mich zusammen. Die Beine eng an meinen Körper gezogen. Stumm liefen sie herunter und mein Kissen war mittlerweile ziemlich nass, was mich aber nicht störte.

Vermutlich hatte ich meine Freundschaft mit George zerstört und hatte jetzt niemanden mehr. Wieso war ich nur so verdammt dumm? Ich war eine Ruine.

Der Blonde würde nie so für mich empfinden wie ich es tat. Wie konnte ich nur einen Moment darauf gehofft haben? Ehrlich davon ausgegangen sein. Ich konnte niemandem die Schuld dafür geben. Ganz alleine ich trug diese.

Minute by Minute (Reece Bibby)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt