What should I do:

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Ein letzter Atemzug. Das letzte Mal hebten sich meine Lungenflügel und senkten sich anschließend wieder. Das alles geschah in binnen weniger Sekunden und eher unregelmäßig.

Mir wurde heiß und ich spielte nervös mit dem Saum meines gestreiften T-Shirts. Innerlich redete mir meine Stimme Mut zu und das alles gut werden würde oder zumindest dieses Mal. Mein Atem stockte und ich blickte auf. Sah ihr in die Augen.

'I think I'm gay, I like boys', brachte ich schließLoch erstaunlich selbstsicher heraus.

Ihre Augen weiteten sich und dann lächelte sie mich an. Ihr schlanken Arme legten sich um mich und hielten mich.

'It's okay Reece. I'm fine and proud of you for telling me. Love you so much my son', flüsterte sie mit ihrer angenehmen Stimme in mein Ohr.

Ich lächelte leicht und genoss ihre Umarmung.

'Thanks mum', wisperte ich glücklich und auch erleichterte darüber.

Auch wenn ich es mir schon gedacht hatte, trotzdem war die Angst da gewesen. Wer hätte sie nicht?

Meine Mum freute sich ehrlich für mich und Schein stolz, dass ich es ihr gesagt hatte. Sie hatte sogar Tränen in den Augen. Sie orderte einen Kellner her und bestellte einen Kaffee für uns beide. Dankend lächelte ich sie an.

Leider hatte es nicht jeder so leicht, es seiner Familie zu sagen. Viele versteckte es Jahre oder sogar ihr ganzes Leben. Einfach weil die Eltern es nicht akzeptieren würden und noch einer veralteten Denkweise drinnen steckten. Ich wünschte allen die Akzeptanz meiner Mutter bzw. meiner Familie.

Man sollte sich nicht verstellen müssen oder vorgeben jemand anders zu sein. Niemand hatte das verdient auf dieser Welt. Erst jetzt fiel mir auf wie ungerecht das eigentlich war.

Meine Mum beobachtete mich aufmerksam und lächelte die ganze Zeit. Ich trank meinen Kaffee und atmete tief durch. Sie wuschelte mir durch die Haare und ich warf ihr einen gespielt genervten Blick zu. Lindsey lachte kurz und bezahlte anschließend bei dem Jungen Kellner, welcher mich aufmerksam musterte.

Wir verließen das Café und ich verabschiedete mich von meiner Mum.

'Thanks Reece for your honesty', meinte sie und umarmte mich erneut.

Ich lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Dann machte ich mich auf den Weg zurück um in meinem Hotelzimmer zu packen. Morgen würden wir nicht mehr in London sein sondern in einem anderen Teil von England. Ich freute mich schon aber hatte auch Angst.

George hatte seit dem ich ihm 'alles' gesagt hatte seitdem nicht mehr mit mir geredet. Man könnte sagen, er hatte sich zurückgezogen und ihn kaum zu Gesicht bekommen. Auch wenn er gesagt hatte, dass alles okay sei, war es das anscheinend nicht.

Vielleicht zerbrach ich mir meinen Kopf auch zu sehr darüber und interpretierte zu viel hinein. Aber ich zweifelte daran, dass ich es falsch deutete. Auch wenn ich ehrlich gesagt darauf ein wenig gehofft hatte, dass es wie in einem dieser Filme läuft und er es doch noch realisiert. Hat er aber nicht und jetzt sehe ich ihn nicht mehr. Ich glaube das er mir ehrlich aus dem Weg geht und den Kontakt zu mir vermeidet.

Meine Füße trugen mich über den Asphalt und ich bekam kaum die an mir vorbei rasenden Autos mit. Der Gehsteig war relativ leer und nur vereinzelte Menschen ließen sich auf der Straße blicken. Obwohl das Wetter nicht mal sonderlich schlecht war. Die Sonne strahlte zwar nicht aber es war nicht kalt und gut aushaltbar.

Ich schnaufte, weil ich ziemlich schnell ging obwohl es nicht unbedingt meine Absicht war. Als ich bei dem Hotel war, öffnete ich hektisch die Tür und begab mich in die Lobby. Der Aufzug sprang gerade auf und schnell beschleunigte ich meine Schritte um mich reinspringen zu können.

Er fuhr zwei Stationen nach oben und ich stieg anschließend aus. Dann big ich links ab und beschleunigte meinen Gang um einiges, als ich hellblondierte Haare entdeckte. Hektisch fischte ich meine Karte aus der Tasche und stürmte förmlich in mein Zimmer.

Dort ließ ich mich auf meinem Bett nieder und begann darauf meine Sachen zusammenzusuchen. Mehr oder weniger säuberlich legte ich sie zusammen und packte sie in meinen Koffer. Dieser füllte sich schnell mit allem Möglichen.

Ben schrieb eine Nachricht, dass wir noch eine halbe Stunde hatten. Das störte mich nicht wirklich, weil ich sowieso schon fast fertig war.

Es klopfte unerwartet an meiner Tür und ich öffnete sie einen Spalt, um ausmachen zu können, wer sich auf der Schwelle befand. Erst war ich nervös, weil ich ein bisschen Angst hatte, dass es Zak sein könnte. Gleichzeitig war ich auch nervös, weil es sich auf um George handeln könnte.  Ich warf einen Blick nach draußen und sah einen Dunkelhaarigen Jungen vor mir, der komplett in schwarz gekleidet war. Erst kam Wut in mir auf, dafür dass er sich wie der letzte Idiot Verhalten hatte. Blake.

Verwirrt sah ich ihn an und wortlos trat er in mein Zimmer, ohne um Erlaubnis zu bitten. Er setzte sich auf mein Bett und vergrub seinen Kopf in den Händen. Er wirkte fertig und erschöpft. Vielleicht machte er sich Vorwürfe? Jedenfalls sah ich ihn genau an, dass es ihm nicht gut ging.

Er wirkte wie ein Häufchen Elend. Meine Wut auf ihn verflog augenblicklich. Lautlos ließ ich mich neben ihm nieder und legte meinen Arm um ihn. Sein Kopf befand sich auf meiner Schulter und ich vernahm ein Schluchzen. Unsicher strich ich ihm über den Rücken.

'Blake what's wrong?', fragte ich still in den Raum ohne eine Antwort zu bekommen.

Er schluchzte kläglich und es ging mir durch Knochen und Mark. Mitleidig sah ich ihn von der Seite an, wie er gebrochen an mir lehnte.

'Blake do you want to talk about it?', versuchte ihm zu helfen auch wenn er immer noch nicht wirklich sprach.

Er setzte sich gerade hin, immer noch mit gesenktem Kopf. Ich hörte wie er fast lautlos Luft holte und seine Lunge dabei rasselte.

'Do you remember when I told you that I messed up?', meinte er plötzlich und sah auf.

Ich nickte bestätigend und sah ihm abwartend in die Augen. Dann warf ich ihm einen aufmunternden Blick zu, damit er keinen Rückzieher machte, weil der gebrochene Junge gerade dabei sich mir zu öffnen.

'Okay so I'm going to tell you everything .  I need to talk with someone and you're still my best friend. I NEED YOUR HELP!!!', fing er leise an und sah mir fest in die Augen.

Wieder nickte ich und wartete.

Aufmerksam hörte ich zu.

Dann erzählte mir Blake tatsächlich alles.

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Wie findet ihr die Reaktion von Reece's mum?

Ein spätes Update, aber ich wollte noch unbedingt etwas hochladen. Danke  für über  700 Reads ^^.

Y

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Minute by Minute (Reece Bibby)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt