Rumtreiber, Muggel und die anderen Dinge in Hogwarts (Rumtreiber ff)

-acht-

"Herein" dringt eine freundliche Stimme von der anderen Seite durch die Türe. Sirius öffnet sie und tritt hinein. Ich folge ihm und finde mich in einem großen Büro wieder.
Aus einem großen Fenster kann man die Sterne bewundern und von den Wänden sieht man vor lauter Regalen mit Büchern und ewig viel altaussehenden Krimskrams fast nichts mehr.
Sirius stellt sich zu den restlichen Rumtreibern vor eine der Vitrinen. Hinter einem Schreibtisch aus dunklem Holz sitzt ein alter Mann, der mir zwischen den ganzen Sachen erst als zweites aufgefallen ist. Er hat silberne lange Haare und auf seiner Hackennase sitzt eine halbmondförmige Brille, hinter welcher mich freundliche, blaue Augen mustern. Genau das ist die Art von Mensch, die ich als Zauberer bezeichnen würde, war das erste, was mir bei seinem Anblick in den Kopf schoss.
"Elizabeth Johnson" flüstert er schon fast "Schön sie zu sehen" Ich versuche ihn ebenfalls freundlich anzulächeln, aber ich glaube es kommt eher unsicher rüber. "Ich bin Professor Dumbledore, Direktor dieser Schule" erklärt er, was ich mir bereits zusammengereimt habe. "Freut mich sie kennen zu lernen" versuche ich so höflich wie möglich zu sagen.
"Ich will sie gar nicht lange aufhalten. Es war sicher ein aufregender Tag für sie" Aber hallo "Ihre Mitbewohner habe sie, wie ich gehört habe, bereits kennen gelernt" Ich nicke, obwohl es  keine Frage war. "Und die vier Männer kennen sie ebenfalls" erneutes nicken ohne Frage. "Ich bin mir sicher, sie werden eine tolle Zeit hier auf Hogwarts haben. Natürlich können sie nicht alle Fächer belegen. Sie werden lediglich in Kräuterkunde, Astronomie, Runen, Pflege magischer Geschöpfe, Geschichte Zauberei und Zaubertränke unterrichtet. Alles, was sie dafür brauchen befindet sich in ihrem Zimmer auf ihrem Bett, inklusive der Schuluniform. Bei weiteren Fragen stehe ich ihnen immer zur Verfügung. Haben sie jetzt noch etwas, das sie los werden wollen?"
"Mir... mir hat noch niemand wirklich erklärt warum ich hier bin" stelle ich mehr oder weniger meine Frage. "Gefällt es ihnen nicht?" fragt er. "Oh doch, es ist wirklich sehr schön, aber-" "Dann ist ja alles in Ordnung. Sonst noch etwas?" Warum weicht jeder meiner Frage aus?
"Haben sie hier vielleicht eine Telefonzelle?" frage ich stattdessen, als mir einfällt, dass ich unbedingt Liss von allem erzählen muss.
Er lächelt mich amüsiert an. Noch eine Frage: wieso ist eigentlich jeder immer amüsiert, wenn ich etwas sage? "Ich bin mir sicher einer der Herren wird sie in die Eulerei führen" Eulerei? Ich gebe es langsam auf. "Wie wäre es, wenn Mr Potter sie begleiten und Mr Lupin, Mr Black und Mr Pettigrew etwas aus der Küche holen. Ich bin mir sicher sie haben einen großen Hunger" jetzt wo er es anspricht merke ich es auch. Ich habe seit heute früh nichts mehr gegessen.
Die anderen nicken zustimmend. Dann gehen wir aus dem Büro.
"Vergesst den Kuchen nicht" redet James gleich los. "Wir nehmen so viel mit, wie wir können" versichert ihm Peter. "Ughh ich kann nicht mehr warten" schwärmt Sirius. "Wir müssen etwas vom Schokopudding mitnehmen" sagte Remus. Das Essen muss ja wirklich gut sein. Aber so hungrig wie ich bin könnte ich wahrscheinlich alles essen.
Nachdem wir uns aufgeteilt haben kann ich nicht lange warten und frage schließlich: "Warum Eulerei? Euere Post wird doch nicht wirklich mit Eulen gebracht, oder?" eigentlich war das ein Scherz. Aber irgendwie schein ich die Einzige zu sein, die das komisch finden würde. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" frage ich ihn, aber er wirft mir nur einen verwirrten Blick zu. "Mit was denn sonst?" 
"Ihr seid Zauberer und kennt keinen schnelleren Weg euch zu verständigen, als durch Eulen?" das ist noch komischer.
"Was macht ihr denn?" fragt er mich. Tut er nur so, oder weiß er es echt nicht? 
Ich warte eine Weile um sicher zu gehen, dass es kein Scherz ist. "Wir haben Telefone" erkläre ich ihm.
"Was ist-" fängt er an zu fragen, gibt es aber auf "Egal, wir haben auf jeden fall keines dieser Muggel Dinger"
Nach kurzer Zeit bleiben wir vor einer Tür stehen. "Tadaa, hier sind wir" sagt James. Wir treten in eine Art Stall. Auf dem Boden liegt verteilt Streu, unter dem an einigen Stellen der Steinboden herausspitzt. Es ist kalt, weil in den Fenstern keine Gläser sind und durch den ganzen Raum wurden Äste aufgehängt, auf welchen sich dutzende von Eulen sammeln.
"Hier" James reicht mir Stift und Papier. Ich lehne mich an die Wand und schreibe einfach das auf, was mir gerade in den Kopf kommt. Ein doppelseitiges Blatt ist eigentlich schon fast zu wenig. Liss würde es hier unglaublich gut gefallen. Die geheimnisvolle Atmosphäre würde sie lieben.
Als ich fertig bin falte ich das Papier zusammen und packe es in einen Umschlag.
"Such dir eine Eule aus" Ich schaue mich genauer um und suche mir eine braunen Schleiereule aus. James holt sie und bindet meinen Brief an ihrem Bein fest.
"Und die weiß jetzt wo hin damit?" frage ich verwundert. "Jap" antwortet er mir knapp. Ich ziehe ungläubig die Augenbrauen hoch, sage aber nichts.
Wir gehen wieder raus und laufen zurück, an Dumbledores Wasserspeier vorbei, eine lange Brücke entlang und wieder durch gefühlte tausende Flure und Gänge. Ich habe keine Chase mich hier zurecht zu finden
"Mit den Treppen solltest du aufpassen" erklärt er mir cool "Sie ändern gerne die Richtung" natürlich. Was denn sonst.

Vor einem Gemälde bleibt er schließlich stehen "Was jetzt?" frage ich ihn verwirrt. Ich glaube verwirrt ist heute das Adjektiv des Tages.
"Pass auf" flüstert er mir mit einem Grinsen zu. Er räuspert sich und lässt die alte Dame auf dem Gemälde aus ihrem Nickerchen aufschrecken. Daran muss ich mich echt noch gewöhnen.
"Passwort?" fragt sie ein bisschen verschlafen. "Patentibus" antwortet James.
Wir warten eine Sekunde und auf einmal schwingt das Portrait zur Seite und gibt einen Gang frei "Willkommen im Gryffindor Gemeinschaftsraum" er legt seine rechte Hand auf seinen Rücken und führt seine linke von mir zum Gang, ein Zeichen voraus zu gehen.
Ich klettre hinein und finde mich in einem großen Raum wieder. Rote Sofas und Sessel stehen darin und ein einladendes Feuer knistert im Kamin. Darüber hängt ein Gemälde von einem Mann, der sich auf ein Schwert stützt und seine Brust raus streckt.
Vor dem Feure, umrahmt von weiteren Sitzplätzen, auf denen es sich die Rumtreiber bereits gemütlich gemacht haben, steht ein Wohnzimmertisch, auf dem so viel Essen geladen wurde, dass die Tischplatte fast nicht mehr zu erkennen ist. James überlegt nicht lange, nimmt sich einen leeren Teller und schaufelt sich alles darauf, was nur geht.
"Auf ein Erfolgreiches letztes Jahr" sagt Remus "Das wird das beste Jahr von allen" versichert uns Sirius mit einem breiten Grinsen.