Sie liegt in meinen Armen und schaut mich mich an. Es sind seine grauen Augen mit seinen schwarzen Wimpern. Sie liegt in meinen Armen und für einen Moment habe ich es vergessen. Für einen Moment habe ich vergessen, dass mir der Krieg alles genommen hat. Meine Freunde, meine Familie und die Liebe meines Lebens. Aber jetzt liegt sie in meinem Arm und schaut ihm so ähnlich. Als hätte sie mir jemand als Wiedergutmachung gegeben.
Die Türe öffnet sich und Remus betritt mit Sam den Raum. "Ist sie das?" fragt Sam und klingt so gar nicht nach sich selbst. Wahrscheinlich hätte ich liebend gerne ein ironisches 'Ne, ich habe meine Tochter in die Abstellkammer geschmissen und lieber ein fremdes Kind genommen' von mir gegeben, aber ich habe das Gefühl, dass die Glückshormone meine Schlagfertigkeit blockieren.
Beide kommen nächer und schauen sich das kleine Kind in meinem Arm an. "Sie schaut ihm ähnlich" murmelt Remus, was wir alle denken.
Es sind neun Monat seit Sirius Festnahme vergangen, aber ich weiß es noch ganz genau. Ich weiß noch ganz genau, wie sie es ausgesprochen haben, als wäre er ein grausamer Mörder. Wie ich sie angeschrien habe und wie ich ihn hinter den Fester mit dem zuvor herunter gezogenen Rollo gesehen habe. Wie er mich angeschaut hat, tränen in den Augen, voller Wut und Trauer und davon so viel, dass es für die gesamte Menschheit ausreichen könnte. Wie ich ihm in die Augen geschaut habe und genau gesehen habe, dass er unschuldig ist. Wie ich mehr geschrien habe und mehr geweint habe.
Ich sehe ihn immer noch. In meinen Träumen, im Alltag und jetzt in unserer Tochter. Ich sehe ihn und ich weiß, dass er unschuldig ist. Ich weiß es. Er ist nicht wie seine Familie! Er ist mein... er wäre mein Mann geworden! Aber wieso ist er dann nicht hier? Wieso verdammt nochmal steht er nicht neben mir und hält meine Hand? Wieso kann ich nicht sehen, wie er strahlt und wie wir eine glückliche Familie werden? Wieso können wir keine glückliche Familie werden? Ich wünsche es mir so sehr, dass es weh tut.
Es ist ungerecht. Alles. Der Krieg. Die ganze Welt. Alles.
Tränen, die ich gar nicht bemerkt habe, laufen meine Wange runter und als hätte Remus meine Gedanken gelesen geht er um das Bett und hält meine Hand. "Wir kriegen das hin, Bee" sagt er und lächelt mich ermutigend an.
Nach einer langen Pause sagt Sam schließlich: "Wie wirst du die kleine nennen?"
Ich streichel ihr über die winzigen Finger, die sich sofort um meine schlingen. "Louise"
Vielleicht hat der Krieg mein Leben einen sehr kräftigen Stoß verpasst, aber so schnell gebe ich nicht auf. Nicht solange ich Sam, Remus und diesen winzige Mensch von mir und Sirius habe. Nicht solange ich weiß, dass Sirius unschuldig ist. Nicht solange ich eine (nicht ganz so heile) Familie habe._______________
Heyy
Tut mir Leid, dass ich das letzte Kapitel etwas verspätet veröffentliche... ich würde euch ja gerne ein Bonuskapitel geben, aber... u know?
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Rumtreiber, Muggel und die anderen Dinge in Hogwarts (Rumtreiber ff)
FanfictionElizabeth Johnson ist, wie viele andere, ein Muggel. Sie scheint keine ausergewöhnlichen Kräfte zu haben und war sich bis zu ihrem 17. Lebensjahr auch sicher, dass es, außerhalb von Büchern und Filmen, keine Menschen gibt, die solche Dinge wie Magie...