-fünfundzwanzig-

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Dass ich Lily das Leben gerettet habe machte zur Abwechslung mal keine große Runde. Ich bin froh darum. Einen ähnlichen ansturm, wie am Anfang des Jahres würde ich nicht aushalten. Nicht jetzt.
Als sich alle noch mal versichert haben, dass Lilys schmerzen wirklich (wie meine) verschwunden sind, drehte ich mich zu Remus, Peter und Maddy. Ich muster sie genau. Äußerlich scheint ihnen nicht zu fehlen.
"Ist alles okay mit euch?" fragte ich sie. Als Antwort nickten sie nur (wie wir alle) verstört. Vor allem Maddy kann immer ihre Tränen immernoch nicht  stoppen.
"Habt ihr Grace, Katy oder Hee gesehen?" setzte Sirius mit ein, aber sie schütteln nur den Kopf.
Auf sie zu warten wurden zur schlimmsten Zeit meines Lebens.
Nach einer Stunde, die sich wie ein Jahr anfühlt, stürmt Hee in den mitlerweihle komplett überfüllten Krankenflügel. Sie stützt ihren Ravenclaw-Lucas. Gerade, als sie durch die Tür kommt verlässt sie ihre Kraft und sie sakt zusammen. Wir rennen auf sie zu und ein paar St Mungo mitarbeiter helfen uns sie auf ein Bett zu legen.
Als sie nach einer halben Stunde wieder zu sich kommt erzählt sie, wie schlimm es immernoch ist. Sie wussten nicht wohin. Sie hatten keine Ahnung von den Geheimgängen, wie wir und haben sich versteckt, aber dann wurden sie gefunden und sind nur noch gerannt. Am schluss, sagt sie, hat es gebrannt. Es soll eine gefühlte Ewigkeit gedauert haben, bis die Auroren eingetroffen sind. Sie haben den antaperier-Fluch aufgehoben und sie waren die ersten, die geflohen sind.
Lucas wurde von einem 'einfachen' Fluch getroffen und konnte so schnell geheilt werden.
Für eine Zeit lang waren wir alle froh, dass es beiden gut geht, aber nur so lange, bis uns wieder einfällt, dass Katy und Grace immer noch nicht da sind.
Und wir warteten. Und wir warteten noch länger. Irgendwann, gegen Abend wurden wir aus dem Krankensaal geschmissen, also warteten wir davor, bis uns Filch findet und uns in den Gemeinschaftsraum schickt. Er wollte uns eigentlich an Dumbledore ausliefern, weil wir noch so spät vor dem Krankenflügel rumlungern, aber dann wurde ihm bewusst, dass Dumbledore vollstes Verständnis mit uns haben würde.
Also warteten wir im Gemeinschaftsraum, aber nichts passiert. Keiner kommt. Weder Katy noch Grace. Wir konnten es nicht akzepieren und wir wollten es nicht akzeptieren.
Irgendwann wollte James nach einem Buch auf dem Tisch greifen und stieß dabei seine Tasse Kafee darüber um.
Keiner von uns sagte etwas, aber wir dachten alle das gleiche: Wäre Grace hier würde sie sich furchtbar darüber aufregen.

Wir haben die nächste Woche frei bekommen. Es wurde erstaunlich ruhig in Hogwarts. Bis auf einen Hufflepuff, der einen Slytherin verprügelt hat.
Ich hatte vor mein wöchentliches Treffen mit Regulus, ab zu sagen, aber er lies es nicht zu und meinte, dass er für mich da sein will.
Es brachte furchtbare Wut in mir aus, als ich daran dachte, dass vielleicht eine seiner Freunde sie umgebracht haben könnte. Ich habe ihn sogar angeschreien, obwohl ich mir sicher bin, dass er nichts dafür kann, aber er ist ruhig geblieben und hat mich in den Arm genommen. Er hat mich verstanden und getröstet und dafür war ich ihm dankbar. Es ist so unfair, dass ich sie nicht mal ein halbes Jahr lang kennen durfte und dabei war ich mir so sicher, dass wir richtig gute Freunde hätten werden könne.

Und jetzt sitze ich hier in Runne. Neben mir starrt Peter vor sich hin, ohne wirklich da zu sein und auf der anderen Seite sitzt Sam. Aber sie schaut nicht aus, wie Sam.
Die ganze Stunde über hat sie mir noch keinen Hasserfüllten Blick zugeworfen. Zuerst dachte ich, dass es an Katy und Grace liegt, aber ihre Stille strahlt mehr als nur trauer aus.
Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und frage sie, ob es ihr gut geht. Sie schaut mich verwirrt an.
"Wiso interessiert es dich, ob es mir gut geht?" frägt sie. Nicht schnippisch oder zickig, sondern einfach nur verwundert. "Ich habe alles getan, damit du mich hasst"
Ich muss über ihre Frage nachdenken. Eigentlich hat sie recht. "Ich glaube es sollte jeder mal gefragt werden, ob es einen gut geht" antworte ich "Und selbst, wenn du nicht unbedingt nett zu mir warst sollte es dir gut gehen."
Ich weiß nicht, ob ich etwas falsches gesagt habe, aber ihre Augen füllen sich noch während ich gesprochen habe mit Tränen.
Eine Zeit lang schaut es so aus, als ob sie nicht weiter reden wollen würde, aber dann öffnet sie wieder ihren Mund. "Es tut mir leid, dass ich so gemien zu dir war" sagt sie ganz leise, wie ein flüstern, sodass ich es fast nicht verstanden hätte. "Es... es tut mir wirklich leid. Ich weiß nicht, was ich gedacht habe. Ich glaube ich habe gar nichts gedacht. Aber als ich dich gesehen habe habe ich einfach Panik bekommen. Ich dachte wenn du mich hasst würde alles gut werden, aber... aber... es tut mir so leid" immer mehr Tränen rollen über ihre Wangen, aber es interessiert keinen wirklich. Mitlerweihle wundert sich keiner mehr, wenn jemand anfängt zu weinen.
Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen "Was meinst du damit?" frage ich sie
"Ich... ich habe es in einer Glaskugel gesehen." schluchtzt sie.
"Was hast du gesehen?" frage ich weiter
"Da war ich und meine Schwester. Sie lag im Bett und... und... und war tot. Ich habe um sie geweint und dann kamst du. Ich habe es in der dritten Klasse gesehen. Da kannte ich dich noch nicht und zuerst dachte ich, dass ich mich versehen habe. Du kamst nur ganz kurz vor. Aber dann habe ich davon geträumt. Immer und immer wieder. Und als ich dich dann im Abteil der Rumtreiber gesehen habe war ich mir zu hundert prozent sicher, dass du es bist." Ich schnappe nach Luft. "Ich... ich wusste nicht, was ich tun sollte. Du standest da und ich habe das Bild von meiner Schwester gesehen. Wie sie... wie sie da im Bett liegt. Ich dachte, wenn ich mich von dir fern halte und wenn du mich hassen würdest, dann würden wir uns vielleicht nach Hogwarts nie mehr wieder über den Weg laufen und dann..." ihre Stimme bricht ab.
Ich schaue sie voller Mitleid an. Es muss schrecklich für sie sein zu wissen, dass iher Schwester bald stirbt. Hätte ich gewusst...
"Das tut mir so leid" murmel ich ihr zu. "Ich glaube, ich hätte das selbe getan" das glaube ich wirklich.
"Als ich gehört habe, dass du Lily gerettet hat, da... da wurde mir klar, warum du da warst. Ich wollte wissen, ob du sie retten kannst, weil ich mich zu dem Zeitpunkt wieder an Lily erinnern werde. Aber du... du wirst nichts tun können"
Ich umarme sie und als wir uns von der Umarmung lösen wischt sie ihre Tränen ab. "Ich wollte mich nur entschuldigen" sagt sie "Vielleicht können wir doch Freunde werden"
"Ich bin mir ziemlich sicher"

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Heyy
lasst mir Feedback da:)

Rumtreiber, Muggel und die anderen Dinge in Hogwarts (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt