-einundzwanzig-

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Hee freute sich so sehr das Wochenende in Hogsmead, dass sie kaum wiederzuerkennen ist. Dauernd ist sie mit ihren Gedanken wo anders und schaut verträumt in der Gegend rum.
Wir alle sind uns sicher, dass da mehr passiert ist, als eine Einladung nach Hogsmead.
Als es dann entlich so weit ist treffen wir uns alle, das heißt Remus, Peter, James, Sirius, Maddy, Grace, Lily, Katy (Rose wollte eigentlich auch mit kommen, aber seitdem sie von ihren Eltern heim gekommen ist hängt sie in ihrem Bett und schneutzt sich von einem Taschentuch ins nächste) und ich, pünktlich vor den Toren Hogwarts. McGonagall schaut mich zwar ein ziemlich unsicher an, sagt aber dann nichts.
Ich habe außerdem auch besseres zu tun als mir darüber Gedanken zu machen. Wir sind alle viel zu beschäftigt einen Blick auf Hee und ihren Ravenclaw zu erhaschen. Sie wollte uns keine genauen Angaben geben, also haben wir sie uns geholt.
Eine Freundin von Rose ist ebenfalls in Ravenclaw und hat erzählt, dass er Lucas heißt. Er kam erst dieses Jahr zu uns, was erklärt, warum ihn der Rest nicht kennt. Mehr weiß sie auch nicht, aber er scheint ein netter Kerl zu sein.
"Also wo wollt ihr hin?" frägt Remus, als wir schon die kleinen Häuser erkennen können. "Können wir in die drei Besen gehen?" schlägt Maddy vor und reibt sich die Hände, während ihr Atem in der Luft als weiße Wolke sichtbar wird.
"Wir sind nichtmal zehn Minuten draußen" sagt Lily und schüttelt den Kopf.
"Wir müssen zum Honigtopf schauen" sagt James "Da wird es dir gefallen" wendet er sich an mich.
Letztendlich einigen wir uns darauf zuerst in den Honigtopf und dann in die drei Besen zu gehen.
Wir laufen ein Stück zu einem kleinen Laden, der bereits voller Schüler ist. "Honigtopf" erklärt mir Sirius mit einem Wort und reißt seine Hände hoch zu dem Schild über ihm, "Der beste Süßigkeitenladen allerzeiten"
Wir betreten die warme Hütte, was sich nach der Kälte wie eine Umarmung anfühlt. "Hier, getrocknete Kakerlaken" schreit James von der anderen Seite des Ladens zu mir rüber und schmeißt eine Packung auf mich. Ich schreie auf. Weniger aus Angs vor Kakerlaken, mehr aus Schreck. Logisch, dass Sirius das mal wieder lustig findet.
"Haha, sehr lustig" sagt Katy und hält mir eine Packung Süßigkeiten unter die Nasen, die wie Jelly Beans ausschauen "Berty Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung, die muss du probieren. Da sind einfach alle Geschmacksrichtungen drin"

Als wir wieder rauskommen sind wir eine Packung von den Bohnen, zwei Schokofrösche und Pfefferkobolde, was auch immer das ist, reicher. Etwas verspätet trödeln wir zu den drei Besen. Es hat eine Zeit gedauert, bis wir Grace in dem überfüllten Laden gefunden haben. Sie stand in der Ecke und hat etwas, das so aussah, wie Lollis (aber sicherlich keine waren) sortiert. Mit der Begründung 'die waren so unordentlich, das konnte man gar nicht anschauen'. Ich muss Maddy langsam Recht geben, wenn sie sagt, dass sie jetzt dringend ein Butterbier braucht um nicht zu erfrieren.
Gerade, als wir durch die Türe laufen fällt Sirius auf, dass er die Tüte mit den Süßigkeiten liegen gelassen hat. Er nimmt Remus mit und läuft den Weg wieder zurück.
Katy und Grace wollen uns Butterbier holen, während wir einen Platz suchen.
Zwischen den ganzen Schülern ist das gar nicht so einfach. An eisigen Tagen wie diesen ist der Pub anscheinend sehr angesagt. Trotzdem finden wir einen Tisch ganz hinten in der Ecke. Wir stellen noch zwei Stühle dazu, damit wir alle hin passen und setzen uns auf die Bank.
"Ob sie jetzt in Madam Puddifoots sitzen?" flüstert mir Lily ins Ohr und ich brauch nicht nach zufragen um zu wissen, dass sie mit 'sie' Hee und Lucas meint.
Madam Puddifoots ist ein Cafe und ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie da gerade drin sitzen, aber ich komme nicht dazu es aus zu sprechen. Ein weit entfernter knall ertönt und eigentlich hätte mich das nicht daran gehindert auf ihre Frage zu antworten. Was mich stutzen lässt sind ihre Blicke darauf.
"Was ist los?" frage ich sie verwirrt. Alle vier Gesichtszüge haben sich schlagartig von entspannt und glücklich in pure Panik und Angst verwandelt.
 "Habt ihr das auch gehört?" ignoriert James meine Frage. Die Art, wie er es sagt macht mir Angst. Als ob er innerlich so sehr hoffen würde, dass wir ihm sagen, dass er sich das eingebildet hat.
Prötzlichg fällt mir auf, dass nicht nur unser Tisch so schaut. Es ist schlagartig mucksmäuschen still geworden.
"Da hat einfach jemand die Türe laut zu geschlagen oder ist gegen eine Vase gelaufen" versuche ich es ihnen zu erklären, auch, wenn es sich nicht wirklich danach angehört hat, aber was soll es denn sonst sein?
"Nein, das war weder eine Tür noch eine Vase" flüstert Maddy schon fast.
Überraschender Weiße ist es Peter, der als erstes (auf was auch immer) reagiert. Er springt auf und schmeißt den Tisch um. Verwundert schaue ich ihn an, aber ich hatte nicht viel Zeit dazu. Lily packt mich an der Hand und zieht mich mit sich dahinter. Auch die anderen lehen sich mit den Rücken an die Unterseite des Tisches. Lautes krachen lässt mich ahnen, dass der Aufprall unseres Tisches die anderen aufgewäckt hat und sie jetzt ebenfalls die Tische umwerfen.
"Was zur Hölle ist hier los?!" frage ich sie vollkommen verwirrt. Keiner scheint mir antworten zu wollen. Alle werfen sich nur Blicke zu. Besonders James brennt sich in meinen Kopf ein. Es war nicht die geringste Spur von Scherz oder Belustigung darin zu sehen. Kein verschmiertztes lächeln und sogar kein Leuchten in den Augen, wie normalerweise.
"Wir haben dir möglicherweise vergessen etwas über die Zaubererwelt zu erzählen..." fängt Lily an, aber schaut nicht zu mir. "Also... weißt du noch, als wir gesagt haben, dass das Verhältnis zwischen Zauberer und Muggeln nicht ganz so gut ist? Seit ungefähr einen halben Jahr... naja... es gibt da so jemanden..." anscheinend war Lilys erklärung Maddy zu langsam "Es ist Krieg und wenn wir nicht alle sofort verschwinden sterben wir!" brüllt sie fast in die erdrückende Stille. 
Es dauert ein paar Sekunden bis ich realisiere, was sie gesagt hat "Ich bin seit fünf Monaten hier und keiner hat es für nötig gehalten mir zu sagen, dass Krieg ist?!" schreie jetzt ich und bin mir sicher, dass sich gerade die gleiche Angst und die gleiche Panik in mein Gesicht breit macht. Ich kann versuchen mir einzureden, dass das ein Scherz ist, aber ihre Blicke weichen so sehr meinen aus, dass es zwecklos ist. 
Wieder ertönt der gleiche Knall. Jetzt näher. "Es gibt keine Zeit für große Erklärungen." unterbricht uns James "Hör zu, wir müssen dich hier raus bringen" sagt er mir "Und zwar sofort"

Rumtreiber, Muggel und die anderen Dinge in Hogwarts (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt