-neunzehn-

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Die Nächte auf der Couch war bequemer als ich dachte und wir verstehen uns wirklich gut.
"Wo ist eigentlich die Weihnachtsdeko?" fällt mir am dritten Tag auf. "Weihnachtsdeko?" frägt James, "Ich weiß nicht. Letztes Jahr haben Sirius und ich ein bisschen mit den Christbaumkugeln experimentiert. Was übrig ist müsste noch im Keller sein" erklärt er mir. 'Was übrig ist' hört sich nicht wirklich vielversprechend an.
Ich hatte recht. Abgesehen von einer Krippe, einem Santa und einem kleinen verkokelten Weihnachtsbaum ist nichts mehr übrig. Also beschloss ich kurzerhand in die Stadt zu gehen und ein bisschen Deko zu sammeln.
"Ihr räumt die Küche auf" erkläre ich den zwei Jungen, als sie hoch gehen wollen "Warum?" protestieren sie "Weil ich Frühstück gemacht habe" konter ich. Sie verdrehen die Augen und laufen wieder in die Küche "Was ist eigentlich in diesem Haus, dass alle Frauen so diktatorisch werden?" höre ich Sirius noch sagen und musste lachen.
Ich ziehe miene Schuhe an und gehe aus dem Haus. Gerade, als ich mich umdrehen will kommt jemand aus dem nichts. Ich schreie auf und drücke mich an die Tür.
"Lily?" verwirrt schaue ich meine von oben bis unten durchnässte Mitbewohnerin an. "Was machst du denn hier?"
"Ich... ich... ich habe keine Ahnung. Tut mir Leid... das war eine blöde Idee. Ich gehe einfach wieder" sagt sie.
"Nein, warte" sage ich sie sofort. Ich weiß zwar nicht, wie sie es so schnell geschafft hat hier her zu kommen, aber ich bin mir sicher, dass sie auch so schnell wieder verschwinden kann. "Was ist denn passiert?" frage ich mit ernsthafter Sorge.
"Ich bin gestolpert und in den Pool gefallen und meine Schwester ist ausgerastet, weil sie gedacht hat ich mach es absichtlich um die Aufmerksamkeit von ihr und ihrem Mister ich-bin-so-toll auf mich zu ziehen und dann bin ich ausgerastet, weil sie mich einfach auf die Palme bringt und ich habe es nicht mehr ausgehalten und bin weg und ihr wart die ersten, die mir eingefallen sind und jetzt stehe ich hier, obwohl ich eigentlich nicht hier seinsollte und ich will nicht mehr zurück und-" "Es ist alles gut, Lils" beruhige ich sie und nehme sie in den Arm, wodurch mein Tshirt unter meiner Jacke etwas nass wird, aber das ist mir egal. Sie schaut so aus, als würde sie es wirklich brauchen.
"Es war gut, dass du zu uns gekommen bist. Komm, wir gehen rein" sagte ich und klingel wieder an der Tür.
Sirius macht mir auf "Das war aber-" als er Lily sieht verstummt er "James, Bee hat dir nen nassen Pudel aus der Stadt mitgebracht!" schreit er die Treppen hoch und bekommt dafür von Lily einen Schlag auf die Brust. "Was?!" brüllt James zurück.
"Da ist jemand der dich sehen will!" schreit Sirius wieder hoch. "Wenn es die Nachbarin ist, von der wir den Staubsauger ausgeliehen haben, sag ich bin nicht da" schreit er wieder runter, worauf Sirius die Augen verdreht und Lily leise kichert. "Jetzt komm schon!" schreit Sirius wieder hoch.
James stöhnt genervt und trampelt die Treppe runter. "Das war aber- oh" verstummt auch er, als er Lily erkennt. Sofort spiegelt sich Sorge in seinen Augen wieder "Was ist denn mit dir passiert?" frägt er "Du zitterst ja schon." behutsam legt er einen Arm um sie "Komm, ich hol dir ne Decke und was neues zum Anziehen" schlägt er vor und führt sie mit rein
"Ich... ich kann auch wieder-" fängt Lily an Lily. "Nein, auf keinen Fall. Du musst dir erstmal etwas anderes anziehen" springt er sofort wieder ein.
"Sirius und ich gehen in die Stadt" erkläre ich ihnen, als sie sich schon umdrehen wollten um weiter ins Haus zu verschwinden. "Tun wir das?" frägt er neben mir und kriegt dafür von mir einen Stoß in die Rippen "Au! Könnt ihr mal aufhören mich zu schlagen?" jammert er.
James dreht sich vor der Wohnzimmertür noch ein mal um. Er schaut so glücklich aus, dass ich nicht anders kann als auch zu lächeln. Er liebt sie so sehr. Es kann gar nicht sein, dass sie das übersieht.
Ich steige die paar Stufen runter. "Komm" rufe ich Sirius, der immer noch im Flur steht. Er seufzt und läuft ebenfalls raus. "Als ich mit vierzig Grad Fieber im Bett lag hat er zu mir gesagt ich soll mich nicht so anstellen" murmelt er, als wir zur Ubahnstation laufen.

Es hat sogar noch mehr spaß gemacht, als ich gedacht habe. Also für mich. Sirius stand die ganze Zeit daneben und hat gejammert. "Meine Zehen sind eingefrohren", "Ich spüre meine Finger nicht" und "Können wir nicht wieder zurück?" waren seine Lieblingssätze.
Letztendlich habe ich ein paar Rentiere, eine Lichterkette, einen neuen kleinen Plastik Baum, ein paar Weihnachtsgeschenke und neue Christbaumkugeln bekommen.
Zufrieden mit meinem Einkauf stehe ich mit einem maßlos übertreibenden Sirius wieder vor der Tür und klopfe.
"Ob sie schon rumknutschen?" grinst Sirius. Ich verdrehe nur die Augen, aber ich kann auch nicht aufhören darüber nach zu denken, was sie gerade machen oder gemacht haben.
James öffnet uns die Türe. Er hat das breiteste Strahlen im Gesicht, das ich je gesehen habe. Und es ist verdammt ansteckend. "Schaut euch das an!" sagt er ganz aufgeregt und macht eine Handbewegung, die uns auffordert ihm zu folgen.
Wir laufen ins Wohnzimmer und finden dort Lily, die auf dem Sofa tief und fest schläft.
Ihre Haare nass zu einem Zopf gebunden und ihre Keidung wurde eingetauscht in... James Quidditch Pulli, auf dem groß hinten 'POTTER' steht, und eine Jogginghose von ihm. Jetzt kann ich nicht anders und muss ebenfalls grinsen.
"Sie hat sich geduscht und dann habe ich ihr meine Sachen gegeben. Wir haben uns auf das Sofa gesetzt, sie hat mir die ganze Geschichte erzählt und dann ist sie eingeschlafen." erklärt uns James.
Als ob es Lily bemerkt hätte öffnet sie ihre Augen und setzt sich verschlafen auf. "Entschuldigung" war das erste, das sie sagt. "Ist dir kalt?" erkundigt sich James gleich. "Es geht schon" antwortet ihm Lily mit einem lächeln.
"Vierzig grad fieber" murmelt Sirius neben mir schnaubend.
"Was habt ihr gekauft?" frägt Lily, als sie unsere Tüten entdeckt "Deko" grinse ich "Wir haben noch viel zu tun"
"Kann ich helfen? Ich... ich will nicht zurück" Lily senkt ihren Blick und zieht die Ärmel von James Pulli über ihre Hände "Du kannst so lange bleiben, wie du willst" läd sie James ein.

Wir dekorieren das ganze Haus. Der weibliche zuwachs tut wirklich gut. 
"Du kannst mit auf der Couch schlafen" schlage ich Lily vor, als es langsam dunkel wird "Das wird zwar ein bisschen eng, aber für eine Nacht wird es reichen. Morgen suchen wir dann nach einer Matratze. Ich bilde mir ein eine gesehen zu haben, als ich nach der Deko geschaut haben"
Wir suchten ein weiteres Paar Kissen und Decke und machten es uns auf dem Sofa bequem.
"Also, wir ist jetzt der neue Verlobte von deiner Schwester?" frägt Sirius Lily, die auflacht. 
"Er ist furchtbar. Ich weiß nicht, was sie an ihm findet. Er ist dick, hat einen Schnurbart, keinen Hals und das einzige wovon er redet ist seine Arbeit. Ich wäre fast eigeschlafen" Wir stimmten in ihr lachen mit ein.
Irgendwann haben wir sogar einen alten Weihnachtsfilm gefunden. Lily und ich waren ganz aufgeregt.
Früher saßen wir immer alle an Weihnachten zusammen und haben einen Film nach dem anderen mit Schlafanzug, heißer Schokolade und tausenden Decken geschaut.
Wir legten ihn in den DVD player und zeigten Sirius und James, was Muggel so alles an Weihnachten tun, während es draußen dicke, fette Schneeflocken vom Himmel fallen lässt.
Es hat sich so angefühlt, wie Früher. Auch, wenn Sirius irgendwann eingeschlafen ist und durch sein Schnarchen alles übertönt hat.

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Heyy
weil ich jetzt mit der Schule fertig bin kann es sein, dass ich das Zeitgefühl ein bisschen verliere... also nehmt es mir nicht übel wenn ich am Wochenende nur ein und irgendwann am unter der Woche zwei veröffentliche:)
Habt noch einen schönen Tag und ich hoffe wirklich, dass es euch gefallen hat:)

Rumtreiber, Muggel und die anderen Dinge in Hogwarts (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt