Kapitel 9

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MANUEL/GLP

Ich wachte durch die laute Stimme des Artzes auf.
Ich mochte ihn nicht und Emilia schiehn ihn ebenfalls nicht zu mögen, ihrem Blick nach zu urteilen.
Ich bemerkte das Micha ebenfalls im Raum stand und wollte Emilias Hand los lassen, die ich wie ich feststellen musste, noch immer fest in meiner hielt, doch Emilia verstärkte ihren Griff und lächelte mich an.
Also hielt ich ihre Hand fest, küsste sie einmal zaghaft und hörte dem Arzt zu, der monoton zu sprechen begann.

"Die Platzwunde an ihrem Kopf hat zu einer Gehirnerschütterung geführt. Es könnte sein das ihnen in den nächsten Tagen noch etwas schlecht wird aber sonst scheint nichts passiert zu sein. Durch den Schlag ins Gesicht ist ihr Wangenknochen angebrochen. Dies ist allerdings unbedenklich und wird ohne Komplikationen wieder verheilen. Ihr Fußgelenk ist gebrochen und wird auch noch einige Wochen brauchen bis er verheilt ist. Die Flecken an ihrem Hals werden ebenfalls noch ein paar Tage bleiben aber die gute Nachricht ist wir müssen nicht operieren. Haben sie noch Fragen?"
Er sah mich und Emilia an, so gefühlslos an wie er auch seinen Text runter gerattet hatte. Ich schüttelte den Kopf und der Artz war schon in begriff zu gehen, als Emilia ihre Simme erhob. Sie hörte sich etwas wütend an als sie sprach.

"Ja ich habe eine. Kann ich einen anderen Arzt bekommen? Einen mit Gefühlen?" Ich sah Emilia erstaunt an, doch ich konnte sie verstehen.
"Wie bitte?" fragte der Arzt und schob seine Brille hoch.
"Sie haben mich schon verstanden. Ich mein ich weiß das sie objektiv sein müssen, aber ich bin einem Typen entkommen, der weiß was ich mit mir gemacht hätte, wenn man ihn nicht aufgehalten hätte und liege jetzt, ohne größere Schäden im Krankenhaus und sie sagen das als sei es nichts. Sie könnten wenigstens so tun als würde ich sie als Person interessieren und nicht nur eine Nummer auf ihrem Blatt sein. Und jetzt würde ich sie bitten zu gehen, ich bin nämlich müde." presste Emila zwischen ihren Zähnen herrvor.
Der Arzt machte den Mund auf, klappte ihn dann aber wieder zu und verließ das Zimmer.

Als die Tür hinter ihm zu ging, sah Micha Emilia völlig entgeisterten an.
"Ist was?" fragte Emilia ihn und zog dabei so sakastisch die Augenbrauen hoch das ich nicht anders konnte als zu grinsen.
"Und du unterstütz sie auch noch?" fuhr Micha mich gespielt an und boxste mir leicht auf den Oberarm. "So spricht man nicht mit seinem Arzt." Micha versuchte krampfhaft die Fassung zu bewahren und den vernünftigen, strengen Erwachsenen zu spielen, aber schließlich fing auch er an zu lachen.
Auch Emilia fing an und so saßen wir bestimmt 10 Minuten da und lachten.
Einfach so als wenn die Welt sich nur um uns drehen würde und sie nicht kaputt und hässlich wäre.

"Ich unterbreche sie nur ungern aber ich habe heute noch etwas anderes zu tun!" unterbrach uns eine teife Stimme.
Sie gehörte zu einem großen Mann in Uniform, der in der Tür stand. "Sie sind sicher der Polizist." sagte Micha, wieder toternst,  zu ihm und als Bestätigung zeigte er uns seinen Ausweis.

Er befragte Emilia und sie schiehn mit jeder Frage meine Hand nur noch fester zu drücken.
Emilia konnte dem Polizisten nur eine wage Beschriebung des Angreifers geben, doch der Beamte meinte dass das nicht schlimm wäre.
Er war sehr freundlich und schließlich veschwand er auch wieder nachdem er uns noch einen 'schönen Abend' gewünscht hatte.

Micha und ich blieben noch bei Emilia und auch Maurice kam später noch dazu.
Der Abend schiehn ewig zu gehen und ich hielt die ganze ihre Hand und es fühlte sich so vertraut an.
So als würden wir den ganzen Tag nichts anderes machen und gleichzeitig so neu.
Schließlich wurden wir jedoch von einer Krankenschwester unterbrochen. Sie schickte uns nach Hause da die Besuchszeit vorbei war. Sie war nett und sagte mir auch direkt das ich morgen ab 11 Uhr gerne wiederkommen dürfte.

Ich verabschiedete mich von Emilia und fuhr mit Micha und Maurice wieder nach Hause.
"Ich geh noch eben mit Nala spazieren okay?" das hatte ich schon seit Jahren nicht mehr gesagt. Entweder ging Micha mit ihr oder ich ging nur mit ihr wenn Micha mir die Leine in die Hand drückte und mich mitschleifte. Nicht das ich sie nicht mehr lieb hatte aber da draußen lagen zu viele Erinnerungen. Doch ich wollte nicht mehr weg laufen.
Micha schiehn ebenso erstaunt zu sein, wie ich über mich selbst aber er nickte schließlich nur und gab mir die Leine in die Hand.

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