Kapitel 10

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EMILIA

Aus den 3 ursprünglich mal geplanten Tagen im Krankenhaus, wurden 2 1/2 Wochen.
Der Schwindel und die Übelkeit, die eigentlich nur für 2-3 Tage bleiben sollte, verschwanden auch nach einer Woche nicht.
Manu machte sich Sorgen, doch ich war froh das er jeden Tag da war.
Mein Arzt machte nochmal ein CT um eventuelle Blutungen auszuschließen, doch alle Untersuchungen waren negativ.
Mein Arzt hatte sich auch nochmal bei mir entschuldigt und er war von dem Tag an deutlich besser gelaunt.

Doch heute wurde ich endlich entlassen.
Gerade stand ich vor meinem gepackten Koffer und zog mein Handy aus der Tasche um die Uhrzeit zu erfahren.
10:30
Manu würden in 30 Minuten hier sein um mich abzuholen.

"Sie haben ja schon gepackt. Und ihr Bett ist auch schon gemacht.?" Ich drehe mich um und sehe in der Tür eine etwas kleinere, dickere Frau stehen. Ihre grauen Locken sind auf ihrem Kopf zu einer Art Dutt zusammengebunden und sie hat die Hände in die Hüfte gestemmt und sieht mich erwartungsvoll an.
"Rose. Ja ich habe schon gepackt. Ich darf doch heute nach Hause." Ich lächel sie an.
Rose war meine Krankenschwester. Sie hat in den 2 1/2 Wochen auf mich aufgepasst und dafür gesorgt, das alle immer nett und freundlich zu mir waren. Angeblich war sie sogar dafür verantwortlich dafür das sich mein Arzt bei mir entschuldigt hat, aber das ist nur ein Gerücht das im Krankenhaus kusiert.
"Ja ich weiß. Erinnern sie mich da nicht dran. Sie werden mir fehlen." Die steinharte Miene von Rose wurde weich für einen Moment. Laut den anderen Schwestern war sie sowas wie die Mutti hier. Sie half dir bei allem, aber sie war auch die die sich 1 1/2 Stunden neben dir saß wenn du dein Mittagessen nicht essen wolltest.
Ich ging auf sie zu und schloss sie fest in die Arme. "Sie mir auch und seien sie mir nicht böse aber ich hoffe ich sehe sie nicht so schnell wieder." Ich löste mich wieder von ihr und sah Tränen in ihren Augen.
"Ach jetzt hab ich was im Auge. Ja ich hoffe ich sehe sie auch nicht wieder. Wann kommt ihr Freund denn? Sofort um 11 wie ich ihn kennengelernt habe, oder?"
Sie nahm meine Tasche von meinem Bett und gemeinsam gingen wir Richtung Fahrstuhl.
"Er ist nicht mein Freund. Aber ja um 11." Ich humpelte neben ihr her. Mit den Gehhilfen zu laufen war garnicht so einfach wie gedacht, aber ich hatte einfach keinen Lust mehr auf den Rollstuhl.
"Junge Dame vertrauen sie mir. Ich weiß wann ich ein Pärchen sehe. Er hat sie jeden Tag besucht und ihnen sogar Schokolade ins Krankenhaus geschmuggelt nur damit sie mal wieder lächeln. Sehen sie mich nicht so erstaunt an, glauben sie etwa wirklich das sie das vor mir hätten  verstecken können? Ich weiß alles was hier im Krankenhaus passiert." Rose hatte einen überlegenden Blick aufgesetzt und musterte mich.
Wir waren mittlerweile unten in der Eingangshalle angekommen und ich merkte wie sich fast wie von selbst ein Lächeln auf meinem Gesicht breit machte, als ich einen mir nur allzubekannten braunen Haarschopf erblickte. Manu saß bereits in einem der Wartebereiche obwohl es gerademal 10:45Uhr war und eigentlich noch garnicht rein dürfte.
"Sehen sie? Er schmuggelt sich selbst ins Krankenhaus nur um sie zu sehen." flüsterte Rose und ging dann geradewegs auf Manu zu und legte ihm meine Tasche vor die Füße.
"Guten Morgen junger Mann. Sie dürfen ihre Freundin gerne jetzt schon mitnehmen." Und damit drehte sie sich wieder um und verschwand mit einem letzen Winken wieder im Aufzug.

Manu stand auf und sah mich an, ein Lächeln das nur für mich bestimmt zu sein schiehn, auf den Lippen.
"Nach Hause?" fragte er und hob meine Tasche hoch. Sein Lächeln ließ mich schweben und fühlte sich so gut an.
"Ja. Nach Hause." Ich ging auf ihn zu und gemeinsam gingen wir nach draußen.

Zuhause angekommen wurde ich fast von Micha umgerissen.
Er war die letze Woche nicht im Krankenhaus gewesen, weil er ein paar Sachen zu regeln hatte.
Maurice wohne noch immer auf unserem Sofa, aber das störte mich nicht.
Auch Nala begrüßte mich stürmisch und beschnüffelte 10 Minuten lang meinen Fuß der ja noch immer in der Schiehne steckte.

"Ich möchte duschen gehen und noch ein bisschen schlafen, aber danach können wir gerne noch was machen." antwortete Ich Micha und Maurice die mich mit Fragen löcherten und fragte dann Manu ob er meine Tasche in mein Zimmer stellen könne.
Er tat dies und ich schnappte mir ein Handtuch und ging das erste Mal seit fast 3 Wochen wieder richtig duschen.

Als ich fertig war mit duschen und ich wieder in meiner Jogginghose und einem T-Shirt steckte und mein Fuß wieder in der Schiehne hörte ich jemanden Klavier spielen.
Ich folgte der Musik und öffnete leise, um ihn nicht zu stören, seine Zimmertür und schlüpfte ins Zimmer.

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