Kapitel 7

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MANUEL/GLP

Noch immer saß ich in der Küche, als Micha aus seinem Zimmer gestürmt kam.

"Manuel komm! Emilia ist in Schwierigkeiten!" rief Micha und sah mich an. Ich konnte nicht reagieren, denn Micha ließ mir keine Zeit dazu, er zog mich hoch, aus dem Haus und ins Auto.

Die Autofahrt schiehn unendlich lang zu sein, doch plötzlich hielt der Wagen an und bevor Micha mich aufhalten konnte, stürmte ich aus dem Auto.
Dann sah ich sie, Micha rief ihren Namen doch ich nahm ihn nicht mehr war.

Sie lag auf dem Boden, Blut überall. Ich kniete mich sofort neben sie. "Emilia." flüsterte ich ihren Namen, Tränen bildeten sich in meinen Augen, Angst machte sich in mir breit. Ich blinzelte sie sofort weg.
Jetzt war Emilia wichtig, dann konnte ich zusammenbrechen.
Sie suchte mit ihrer Hand nach meiner und sofort nahm ich sie, hielt sie fest.
"Ich bin hier... alles ist gut." ich strich ihr einmal vorsichtig übers Haar, Angst ließ meine Stimme zittern.
Emilia nickte schwach, lächelte und hauchte ein "okay..." dann ließ sie meine Hand los und schloss ihre Augen, ihr Kopf sackte weg.
"Nein. NEIN! EMILIA!" schrie ich und beugte mich über sie. "Emilia."
Ich spürte nichts mehr.
Alles wurde undeutlich.
Ich nahm alles nur noch schemenhaft war.
Blaulicht tauchte auf.
Sanitäter kamen auf mich und Emilia zu.
Ich hielt noch immer ihre Hand in meiner.
Jemand zog mich von Emilia zurück und hielt mich fest.
Blaulicht.
Sanitäter.
Sie nahmen sie mit.
"Nein! Emilia!..." meine Stimme war heiser vom schreihen.
Ich versuchte mich gegen den festen Griff zu wehren, doch ich schaffte es nicht.
Immer wieder schreihe ich ihren Namen, doch sie hört mich nicht.

"Manuel MANUEL!" plötzlich sah ich Micha vor mir stehen.
"Ja gut so! Sieh mich an! Sieh mich an. Es ist okay sie bringen sie ins Krankenhaus! Es ist okay? Sollen wir hinterher fahren?"noch immer hielt er mich  fest, langsam kämpfte ich etwas weniger gegen ihn an.
"Sollen wir hinterher?!" fragte er noch einmal und sah mich dabei untentwegt an. Ich schloss einmal kurz die Augen und nickte dann.

Wir stiegen wieder ins Auto und fuhren zum Krankenhaus. Ich sah auf meine Hände. Blut klebte an ihnen, doch es war nicht meins.

Angekommen im Krankenhaus wurden wir in den Warteraum geschickt und ich überlegte die ganze Zeit ob wir jemanden anrufen müssten, ob es jemand wissen muss, das sie im Krankenhaus ist, doch sie hat  keinen.
Die, die sie hat sind hier, sonst hat sie keinen mehr.

Nach 3 quälend langen Stunden, kam endlich ein Arzt zu uns.
Er schob sich seine Brille auf die Nasenspitze, sah auf seine Akte, dann auf uns, dann wieder auf seine Akte. "Jetzt sagen sie schon. Wie geht es ihr?" fragte ich ungeduldig.
"Sind sie Verwante von ihr?" frage er tonlos und sah dabei nichtmal von seiner Akte hoch.
"N-Nein." antwortete ich.
"Dann darf ich ihnen keine Auskunft geben. Nur der Familie. Entschuldigen sie mich." Er schob sie an uns vorbei und war in begriff den Raum wieder zu verlassen.
"Wie lang wollen sie denn warten?" rief ich ihm hinterher.
Betont langsam drehte er sich wieder um. "Wie bitte? Sie haben mich doch gehört. Auskunft nur an Familienmitgliedern."
"Hören sie mir zu. Wir sind ihre Familie! Ihre Eltern sind tot und sonst hat sie keine Verwanten mehr. WIR... sind ihre Familie. Das können sie gerne prüfen aber wenn es ihnen nichts ausmacht  würde ich jetzt gerne wissen wie es ihr geht."
Ich sprach langsam, aber mehr um nicht auszurasten, weil  dann würde er mich niemals zu ihr lassen.

"Also. Sie hat eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde am Hinterkopf, eine an der Wange und einen gebrochenen Knöchel. Sie ist noch nicht wach, daher können wir jetzt noch nicht sagen wie groß die Ausmaße ihrer Kopfverletzung ist. Es kommt jetzt darauf an wann sie wieder aufwacht, aber momentan ist sie stabil." antwortete er mir, Mitleid schwang in seiner Stimme mit, das ich ihm aber nicht abkaufte.

"Darf ich zu ihr?" fragte ich ihn, schon wieder den Tränen nahe, doch ich schluckte sie abermals hinunter.
"Folgen sie mir." sagte der Arzt, das Mitleid war so schnell verschwunden wie es gekommen war und er brachte mich zu ihrem Zimmer.
"Danke." ich sah den Artz dankbar an und dieser nickte nocheinmal und ging dann entgültig seiner Wege.
Ich legte meine Hand auf die Türklinke, doch ich schaffte es nicht sie hinunter zu drücken.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter. "Geh rein." sagte Micha mit Nachdruck und lächelte dann. "Wir warten hier draußen auf dich. Erst jetzt nahm ich Maurice war, der hinter Micha stand.
Ich nickte, atmete noch einmal tief durch und betrat den Raum.

Sie sah so wunderschön aus, so friedlich.
An ihrem Hals sah man blaue Flecken,
die Wunde auf ihrer Wange war getapte worden,
ihr Fuß hing in einer Schlaufe in der Luft und über der Platzwunde an ihrem Kopf klebte ein Pflaster.
Doch sie war wunderschön.
Sie schiehn zu schlafen, wie wenn sie sich wie so oft zu mir ins Wohnzimmer setze wenn ich laß.
Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen und nichts schiehn sie kaputt machen zu können.
In dieses Lächeln hatte ich mich so sehr verliebt.

Ich setze mich neben sie und nahm ihre Hand.
"Wach bitte auf. Ich darf dich nicht verlieren. Ich liebe dich doch..." dann ließ ich meinen Tränen freien Lauf.

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