EMILIA
...Und ich will verdammt nochmal das ihr wieder miteinander redet und zwar jetzt!"
Micha schrieh schon fast.
Ich sah Maurice Hand auf deinem Arm liegen, der letze verzweifelte Versuch ihn zu beruhigen.
Micha sah mich ein letzes mal an und verließ dann den Raum.
Ich hörte seine Schritte die von einem lauten Knall seiner Zimmertür unterbrochen wurde.
Maurice saß noch am Tisch und sah ihm hinterher. Dann seuftze er "Das musste ja irgendwann passieren..." und stand langsam auf. Er stellte unsere Teller zusammen und stellte sie dann in die Spühlmaschiene. Danach verließ auch er die Küche.Und jetzt saßen nur noch Manu und Ich in der Küche.
Keiner von uns sagte etwas, ein Schweigen lag wie ein schweres Tuch über uns.
Das Ticken der Uhr schiehn immer lauter zu werden, jede Sekunde.
Ohne es zu wollen kamen die Tränen wieder hoch, die ich die letzen 3 Wochen so erfolgreich verdrängt hatte.
Ich suchte ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sie schnell weg.
Manu saß noch immer am Tisch und sah starr geradeaus.Nala, die unter dem Tisch gelegen hatte, verschwand aus der Küche und kam wieder mit ihrer Leine im Maul.
Sie legte Manu die Leine auf den Schoß.
Manu sah sie erst ein wenig erstaund an doch dann machte er die Leine dran. Er wollte gerade mit ihr nach draußen gehen, als sie knurrte und mich am Ärmel zog. Sie wollte das ich mitkam.
Ich sah Manu an. Ich erwartete nicht das er mich mitnehmen würde, ich sah auf den Boden.
Ich hörte wie Manu tief durchatmete, Nala stupste meine Hand nocheinmal mit ihrer Schnauze an, und dann sah ich seine Hand.
Sie schob sich in mein Blickfeld, langsam aber entschlossen.
Ich sah an ihm hoch, musterte seinen Körper und blieb schließlich bei seinen Augen hängen.
Seine Hand hatte er noch immer ausgestreckt und er versuchte zu lächeln.
Ich zögerte, doch ich griff nach seiner Hand, hielt sie fest, ich hatte sie so sehr vermisst.Wir gingen, noch immer Hand in Hand, spatzieren. Ich genoss das Gefühl seiner Hand in meiner, die wärme die von ihr ausging.
Angekommen in dem kleinen Park, der nicht weit von unserer Wohnung war, ließen Manuel Nala von der Leine.
Manu sah ihr schweigend hinterher, wie sie über die Wiese jagte, meine Hand noch immer seiner."Ich dich auch..." flüsterte ich leise und hoffte irgendwie das er mich nicht gehört hatte, doch Manu drehte sich zu mir um und sah mich an.
Angefangen bei meinen Füßen, bis hoch zu meinem Gesicht glitt sein Blick. Am Gesicht angekommen bliebt er mit seinem Blick stehen und ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss."Wie bitte?" fragte er ganz ruhig, aber doch überrascht und musterte mich nocheinmal.
"Ich kann und werde dir nichts versprechen.
Nicht das ich dich ewig lieben werde.
Nicht das ich für immer bei dir bleiben werde.
Oder sonst etwas.
Ich kann es nicht versprechen, weil ich nicht weiß was die Zukunft bringt und ich gelernt habe das es mehr weh tut Versprechen zu brechen, als sie garnicht erst zu geben.
Aber...
Es tut gut deine Hand zu halten und
Dich dabei zu beobachten wie du lachst, lässt mein Herz springen
dein gleichmäßiger Atem und das Rascheln der Seiten, gibt mir das Gefühl das ich wieder ein Zuhause gefunden habe und lässt mich wieder glauben das die Welt perfekt sein kann.
Ich verliere mich ständig in deinen Augen und würde es so gern öfters tun.
Deine Stimme, die leise auf mich einredet, wenn ich dabei bin zu hyperventilieren, weil der Schmerz und die Angst mal wieder größer sind als ich selbst, ist mein Zuhause geworden.
Und ja ich liebe dich auch.
Aber ich hab auch Angst und ich kann dir nicht verspechen das das für immer bleibt.
Ich kann dir den Moment geben.
Jetzt liebe ich dich.
Okay?"
Ich sah auf den Boden als ich sprach. Tränen liefen stumm über meine Wangen, ich sah ihnen dabei zu wie sie auf den Boden tropften.Manu reagierte nicht und ich löste langsam meine Hand aus seiner.
Jetzt war es zu spät.
Ich habe ihn verloren.
Jetzt hasst er mich entgültig.
Wie kann man mich auch lieben, ich kann nichtmal mir selbst vertrauen.Ich drehte mich langsam um und entfernte mich von Manu, raus aus dem Park.
"Emilia.... Emilia warte bitte!" hörte ich Manu hinter mir rufen, doch ich blieb nicht stehen, ich konnte nicht, immer schneller trugen mich meine Füße.
"Emilia!" rief Manu noch einmal.
Mittlerweile war ich in der Stadt angekommen und trotz der späten Stunde waren viele Leute unterwegs.
Ich verschwand in der Menge und versteckte mich in einer unbeobachteten Ecke.
Manu lief an mir vorbei, suchend sah er sich um, doch sein Blick glitt über mich hinweg.
Er blieb einige Meter entfernt stehen, Nala sah sich suchen um, er zog sein Handy aus der Tasche und hielt es sich ans Ohr nachdem er ein paar mal darauf herum getippt hatte.
Ich konnte nicht hören mit wem er telefonierte doch nach ein paar Minuten legte er auch schon wieder auf und ging in Richtung nach Hause davon.Ich kam aus meiner Ecke herraus und sah ihm nach.
Ein Teil von mir wollte ihm hinterher, ihn rufen und ihm sagen das ich hier war, das er mir gut ging, ihn umarmen, ihn küssen...
Doch die Angst gewann und so drehte ich mich um und verwand langsam aus der Stadt, hin zu dem einzigen Ort an dem ich jetzt willkommen sein würde.
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Und jetzt?
FanfictionAlleingelassen vom Rest der Welt Fremde werden zur neuen Familie Und die Welt dreht sich einfach weiter