Kapitel 14:

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Nachdem Tony Stark und Bruce Benner in dem Flur auf der anderen Seite verschwunden sind, flüstert Nick Fury einem Agent, der vor einem Computer sitzt, etwas zu und deutete dann kurz auf mich. Dieser steht sofort auf, nickt Fury an und kommt auch mir zu.

„Folgen Sie mir, bitte."

Ich werfe schnell einen Blick zu Thor, der den Blick nach vorne gerichtet hält. Ich folge dem Agent nach draußen zu dem Flur, wo ich gekommen bin und deutet auf eine anderen Raum, dessen Tür ich öffne.

„Dort liegt Kleidung für Sie bereit."

Er sagt nichts weiter und knallt laut die Tür hinter mir zu, nachdem ich eingetreten bin. Die Kamera folgt langsam meinen Bewegungen nach und ich fühle mich wie in einem Gefängnis. Als ich im Badezimmer nebenan verschwinde, durchsuche ich wieder gründlich alles nach verstecken Kameras. Die Hose, welche ziemlich eng ist, ist eigentlich eine sehr elastische Hose und nicht aus Jeans. Sie ist ganz schwarz und hat keine Hosentaschen. Das Oberteil bekomme ich nur ein schlichtes T-Shirt der gleichen Farbe. Als ich fertig bin, sehe ich, dass noch Schuhe auf dem Boden liegen. Schwarze Stiefel, die sehr bequem sind und man mit ihnen prima laufen kann. Meine alte Kleidung lasse ich im Badezimmer liegen, denn mir ist es jetzt auch egal, was mit denen passiert. Als ich fertig bin, schreite ich den Raum hinaus wieder in das Cockpitt dieses Flugschiffes. Als ich eintrat, starrt niemand mich an. Ich setzt mich leise auf einen der sieben Stühle und bin still, wie eigentlich die ganze Zeit. Natascha und Clint sind verschwunden und ich weiß nicht wohin.

„Gleich nachdem Loki den Doktor entführt hat, haben wir uns um Jane Foster gekümmert. In Trausee gibt es ein ausgezeichnetes Observatorium. Sie wurde gestern urplötzlich gebeten, als Beraterin einzusteigen. Staatliches Gehalt, Privatflugzeug, abgeschiedene Gegend: Sie ist in Sicherheit.", erklärt Agent Couslon und lächelt Thor kurz an.

Beide beugen sich vor einem Computer, wo ich ein Bild von Jane entdecken kann.

„Danke."

Dann ist es etwas still zwischen den beiden und Thor ändert das Thema.

„Es war kein Zufall, dass Loki Selvig entführt hat. Ich fürchte, er wird ihn töten, wenn er ihn nicht mehr braucht. Erik ist ein guter Mann."

„Er spricht oft von ihnen, sie haben sein Leben verändert. Sie haben alles hier verändert.", sagt Coulson, erhebt sich und geht hinter Thor wieder zur Ebene hoch, wobei dieser ihm folgt.

„Vorher war es besser. Wir auf Asgard geben vor höher entwickelt zu sein, aber wir kommen her und schlagen uns dann wie Bilgenschweine."

„Wie was?" Coulson legt seine Stirn in Falten.

Frigga hat mir mal von dieser Art von Schweinen aus Asgard erzählt. Sie haben dicke Haut und sind schwer zu töten, aber wenn sie gebraten sind, sind sie köstlich. Das sagte Volstagg jedenfalls.

„Wie Bilgenschweine. Sehr groß, schuppig und mit diesen riesen Geweih. Gibt es die hier nicht?"

„Ich glaube nicht."

„Wiederwertige Kreaturen... und sie trampeln einfach alles nieder...", Thor geht zur großen Fenster, woraus man nicht viel sehen kann, außer der dunkele Himmel, der sich über die leeren Wolken ausbreitet. „Als ich das erste Mal auf die Erde kam, folgte Lokis Rut mir nach und die Menschen zahlten den Preis. Und jetzt erneut..."

Seine Worte tun mir Leid, doch er hat schon recht. Als ich auf Asgard kam, war er ebenfalls anders, doch er hat sich zum positiven verändert. Nicht so wie Loki.

„In meiner Jugend habe ich den Krieg gesucht."

„Noch hat der Krieg nicht begonnen." Nick Furys Stimme erklingt hinter mir.„Kannst du Loki dazu bringen zu sagen, wo der Tesserakt ist?"

Thor kommt dem Tisch näher. „Ich weiß es nicht. Lokis Gedanken sind verborgen, es ist nicht nur Macht, die er sucht, sondern auch Rache an mir. Kein Schmerz kann ihn vor diesem Vorhaben anbringen."

„Das denken viele, bis der Schmerz eintritt.", antwortet Nick.

„Was genau soll ich tun?"

„Ich fragte dich, was du bereit bist zu tun?"

„Loki ist ein Gefangener...", mein Thor.

„Warum wirkt er dann so, als wäre er der einzige, der wirklich gern auf diesem Boot ist?" Nick starrt Thor mit großen Augen an.

„Sie kann es doch versuchen.", meint Coulson und deutet auf den Finger auf mich.

Ich erschrecke. „Ich?"

„Ja, Sie kennen Loki doch auch? Sie könnten es versuchen."

„Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist."

„Freya, versuch es wenigstens."

Ich schüttele den Kopf. „Nein, er weiß überhaupt nicht, dass ich hier bin."

„Das ist es. Er weiß es nicht.", erklärt Thor und hoffte eine positive Antwort zu hören, doch meine Angst macht sich bei ihnen allen bemerkbar. Ich zitterte am ganzen Leib und versuche mich irgendwie daraus zu reden, doch ihre Blicke sagen mir, dass es nichts bringt. Also nicke ich.

Thor lächelt kurz und gibt mir das Zeichen, dass ich mit ihm den Raum verlassen soll. Ich stehe langsam auf und folge ihm durch die langen Flure.

„Also erwähne meine Eltern nicht, das macht ihn noch wütender. Jede von seinen Fehlern, die er in der Vergangenheit gemacht hat und welche er noch machen wird. Tue so, als hättest du eine Vision gesehen, indem es schlecht für ihn aussieht."

Thors Worte hallen mir durch den Kopf. Sie landen zwar in meine Ohren, aber mein Gehirn versucht mir gerade selbst zu sagen, dass ich Loki nach so langer Zeit wieder vor meine Augen bekomme.

„Und vergiss nicht, er ist nicht mehr derselbe, wie früher..."

Diesen Satz lässt mein Herz schneller klopfen und ich will am liebsten alles wieder zurücknehmen und weglaufen, aber ich bin ebenfalls - wie Loki - auf diesem Schiff gefangen. Als wir vor der hellgrauen Tür stehen, die sich per Knopfdruck öffnen lässt, klopfte mir Thor auf den Rücken. Ich starre einige Sekunden den Knopf an. Ich habe jetzt die Chance ihn zu drücken oder zu gehen, doch ich entscheide mich für das Erste und so öffnet sie sich langsam. Vor mir erhebt sich die große, gläserne Zelle, in dem ich Loki entdecke, welcher mir den Rücken zudreht.

Freya: The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt