Kapitel 21:

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Und die ersten Krieger von Lokis Armee betreten die Erde aus dem Portal. Sogar Iron Man ist verblüfft, dass Loki nicht gelogen hat. Er zerstört schon die ersten Krieger, die es nur wagen, die Erde zu betreten, jedoch kommen immer mehr und die Leute von New York scheinen so gut wie verloren zu sein. Ich erschrecke bei dem Anblick, in dem sie aus ihren Autos steigen oder gerade aus einem Hochhaus aus und nach oben starren. Es erinnert mich irgendwie an den 11. September. Viele der Menschen geben schon Angst-Schreie von sich und laufen weg, andere starren immer noch nach oben und sind sich nicht sicher, was es zu bedeuten hat. Die Leute in den Hochhäusern sind leichte Beute. Als die Krieger von Lokis Armee durch die Straßen fliegen, stürmen sie alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Ihre Kräfte, welche ebenfalls Kraft des Tesserakts haben, zerstören alles in ihrem Umfeld. Autos fliegen durch die Lüfte, Menschen werden brutal und ohne Gnade erschossen oder von den fliegenden Trümmerteilen erschlagen. Es ist die Hölle auf Erden. Wir sind gerade in New York City angekommen und die Schreie muss ich jetzt selbst mithören. Wir alle schauen aus der Fenster des Jets und sind erschrocken und vor allem stumm über das, was gerade passiert. All das nur wegen Loki. Was hat er sich nur dabei gedacht? Die Erde zu beherrschen? Er ist blind vor Wut und Rache an Thor und alle, die ihm Leid zugetan haben. Das macht mich auch ziemlich wütend, wenn ich daran denke, dass ein Mann soviel Leid zu richten kann und andere den Preis dafür zahlen müssen.

Als ich wieder eine Vision bekomme, dass Loki auf dem Podest steht, wo Iron Man seine Rüstung immer entzieht, kommt Thor wie aus dem nichts einige Meter unter ihm auf dem normalen Balkon. Lokis Augen sind weit geöffnet. Man denkt, er hatte so das Gefühl, dass er weiß, dass er etwas falsch machen würde. Aber er selbst hätte wohl nicht erwartet, dass es so entgehen würde.

„Loki! Schalte den Tesserakt ab oder ich zerstöre ihn!"

„Das kannst du nicht! Er kann nicht gestoppt werden! Jetzt gibt es nur noch..." Er hält sein Zepter auf Thor gerichtet. „...den Krieg!"

„Dann muss es sein."

Nach diesen Worten von Thor springt Loki vom Podest herunter und will seinen Bruder damit erschlagen. Mit einem lauten Schrei stürzt Loki seinen Zepter gegen Thors Hammer. Der Kampf zwischen ihnen kommt mir etwas bekannt vor. Damals, als sie im Bifröst gekämpft haben, wobei ich später dazu kam und Thor schlussendlich den Bifröst zerstörte, um Jotunheim zu retten. Dasselbe sehe ich vor meinen Augen und wieder komme ich zu spät, um dazwischen zu kommen, um es irgendwie zu verhindern. Wegen Lokis Kraft zerstört er einen Buchstaben aus Tony Starks Gebäude. Jetzt steht da noch „Stak". Die Polizei hat sich inzwischen auf den Straßen verbreitet und versucht etwas Ordnung zu bringen, doch sogar sie können nichts gegen eine Armee aus dem Weltall anrichten. Die Armee der US-Regierung wäre besser für diesen Moment hier geeignet.

„Stark, wir kommen auf drei Uhr Richtung Norden.", sagt Natascha durch den Funk.

„Habt ihr zwischendurch noch am Drive-In gehalten?", fragt Tony.

Ich sehe New York wie noch nie. Im Krieg. Verwüstet und es brennt aus allen Ecken und Straßen. Gebäude werden angegriffen und es sieht nicht gut für uns aus. Das Feuer breitet sich schnell durch alle Blocks der Stadt aus, sodass Manhattan verloren scheint.

„Fliegt durch die Park-Avenue, ich servier sie euch.", sagt Tony.

Noch immer kämpfen Loki und Thor auf dem Balkon und man weiß nicht, wer von den beiden gewinnt. Die Visionen und meine Augen wechselen sich immer wieder ab, sodass es mich höllisch nervt, weil ich es nicht mehr unter Kontrolle habe. Captain America hält sich and er Decke an einer Stange fest, genauso wie ich.

„Alles klar bei ihnen?", fragt er mich.

„Ging schonmal besser."

In dem Moment schießt Natascha einige Chitauri nieder, als noch mehrere aus dem Portal kommen und sie verursachen immer mehr Schaden. Es gibt wohl kein Ende. Ich lasse die Stange los, schreite nach vorne zum Cockpit und sehe links aus der Fenster.

„Natascha.", sagt Clint laut und deutlich.

„Ich sehe ihn."

Wir kommen hinter dem Stark-Gebäude hervor und immer noch kämpfen Loki und Thor. Der Jet dreht sich zu ihnen. Gerade, als Loki Thor zu Boden wirft, schießt Loki mit seinem Zepter unser Jet nieder. Ein Triebwerk ist ausgefallen und wir stehen vor einem Absturz, sodass eine höllische Angst in mir hoch kommt. Ich will schreien, doch halte es zurück und halte mich stattdessen an dem Sitz von Natascha fest. Alles dreht sich und Natascha und Clint versuchen eine Bruchlandung hinzubekommen, doch in der Millionenstadt ist das ziemlich schwer. Ich kneife meine Augen zusammen und werde plötzlich nach hinten geworfen, als mich Captain America in seine starken Arme hält. Kurz starrt er mich an und hebt meine Hand dann hoch zur Stange, an der ich mich fest halte.

„Danke!"

„Keine Ursache!"

Alles dreht sich weiter und wir hängen komplett in der Luft. Clint dreht den Jet rund um ein Hochhaus und wir stürzen auf einem menschenleeren Parkplatz. Unser Jet bleibt still und ich lasse die Stange langsam los. Wir verlassen den Jet und ich kann meinen Augen nicht mehr trauen. New York wird nie wieder so sein, wie es einmal war. Ich höre Schreie von Menschen, die Sirenen von der Polizei, die Schüsse der Chitauri und das alles zusammen in einem.

„Wir müssen da wieder rauf!", sagt Captain America und wir folgen ihm durch die Straßen New Yorks.

Vor uns steht ein großes Gebäude, noch vor dem Stark-Gebäude. Ich höre plötzlich ein lautes Grollen, wobei ich immer mehr Angst bekomme, weil ich nicht weiß, was es zu bedeuten hat. Menschen haben doch immer Angst vor Dingen, die sie nicht kennen oder verstehen. Ich glaube, das, was hier in New York passiert, ist eines dieser Dinge. Ich, Clint, Natascha und Captain America starren nach oben zum Portal, als plötzlich eine große Bestie, so lang wie ein die Hälfte eines Fußballstadion, so breit wie ich es noch nie gesehen habe und so lange, spitze Zähne, wie das höchste Gebäude der Welt. Und es fliegt genau über uns vorbei.

„Tony, siehst du das?", fragt Captain America und kann es nicht glauben, was er da mit seinen eigenen Augen sieht, genauso wie jeder andere von uns.

„Ich seh's, aber ich glaub's noch nicht so richtig..."

Aus dieser riesen Bestie fliegen einzelne Chitauri auf Hochhäuser, zerbrechen die Fenster und greifen die Menschen dort an. Es ist wie ein trojanisches Pferd: Chitauris verstecken sich in dieses und wenn die Zeit gekommen ist, brechen sie aus und machen allem die Hölle heiß.

„Hat sich Benner schon blicken lassen?", fragt Tony dann.

„Benner?" Captain America hält seine Stirn in Falten.

„Haltet mich auf dem laufenden."

Meine Angst wird von Sekunde zu Sekunde größer, je mehr ich mir das ganze hier ansehe. Mein Herz pocht wie verrückt und ich glaube, diesen Tag werde ich nicht mehr überstehen. Und wenn doch, dann werde ich ihn niemals vergessen.

Dann bekomme ich wieder eine Vision von Loki und Thor. Sie stehen immer noch auf dem Balkon, doch Thor hält seinen Hammer an Lokis Hals, als wäre es ein Messer. Lokis Zepter lag wenige Meter neben ihm auf dem Boden.

„Seh dir das an! SEH DICH UM!", schreit Thor ihm ins Ohr.

Lokis Gesicht ist ebenfalls schockiert. Sein Helm ist verbeult, seine hellgrünen Augen sind weit geöffnet, sein Mund ist einen kleinen Winkel geöffnet und er bekommt kein Wort mehr heraus.

„Glaubst du dieser Wahnsinn wird mit seiner Herrschaft enden?"

„Es ist zu spät..." Loki schnappt nach Luft. „Es ist zu spät es aufzuhalten."

„Nein... Wir können es... zusammen."

Mit einem Ruck fälscht Loki ein Lächeln und drückt einen sehr kleinen Dolch in Thors Oberkörper.

„Gefühle...", faucht er, als Thor sich niederkniet und den Dolch heraus zieht.

Ja, die hatte ich noch, als ich Loki kennen lernte, doch diese sind längst bei ihm verschwunden. Was ist nur mit ihm passiert, dass er so geworden ist? Gefühle. Loki betont es so, als hat er noch nie sowas gehabt, geschweige denn gespürt und verabscheut sowas. Gefühle. Ja, diese hat er nicht mehr, doch wieso ist in mir immer noch dieser Drang in mir, wenn ich an ihn denke?

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