Als ich keine Vision mehr vor Augen habe, bedanke ich mich sofort bei Doktor Selvig für seine Hilfe, denn ohne ihn wäre der Krieg jetzt noch am toben. Er ließ sich abholen und flog Nachhause zurück, von wo er auch immer kommt. Nachdem sich die Avengers auf dem Balkon von Tonys Gebäude treffen, fragt Thor, wo Loki sei.
„Drinnen.", sage ich.
Tony ist genervt und schreitet hastig in die zertrümmerte Wohnung ein. Loki liegt immer noch auf dem Boden und dreht sich um, um weg zu kriechen. Aber nicht mit uns. Nicht mit den Avengers. Als er sich langsam umdreht, stehen wir alle vor ihm, wobei er den Mund geöffnet hält, nach Luft schnappt und uns alle einmal kurz anschaut.
„Wenn's keine Umstände macht, dann nehme ich jetzt den Drink.", murmelt er und runzelt kurz die Stirn.
Er stemmt sich mit seinen Armen vom Boden ab. Wir starren zu ihm herunter und Clint hält seinen Pfeil auf ihn gerichtet. Dann hören wir einen Helikopter. Sie kommen uns holen.
Zwei Tage später
Das Ganze, was in New York passiert ist, hat sich in innerhalb von zwei Stunden getan. Die Reporter haben Fragen an die Überlebende gestellt. Fragen an diese, die alles miterlebt und mit eigenen Augen gesehen haben. Die Menschen trauern über ihre Verluste. Über ihre Familie, Freunde oder auch nur Bekannte, die bei diesem Krieg ums Leben gekommen sind. Sie legen Bilder und Kerzen auf den Boden, mit Gedichten und Dankessagungen an diese Person, die ihr Leben in diesem Krieg gegeben hat. Sicherheitskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern und bringen sie ins Krankenhaus. Sie entsorgen die Körper der Chitauri und deren Waffen. Sogar Menschen aus aller Welt trauern über das Geschehen in New York. Sie haben alles über TV Live mit gesehen und können es einfach nicht glauben, was passiert ist. Sie lassen für jeden Verstorbenen eine Kerze an und lassen sie in einem Ballon hoch steigen. In Rom betet der Papst für alle Verstorbene und alle sind mit ihnen. Die Leute, die in New York leben und es überlebt haben, fangen wieder an, ihre Häuser wieder in Ordnung zu bringen. Jetzt lassen sich die Menschen sogar auch denselben Bart wie Tony Stark machen, weil sie ihm damit zeigen wollen, dass sie ihnen dankbar sind, dass es ihn gibt. Viele lassen sich ein Tattoo stechen, in dem meist das Gesicht von Iron Man, unsere Namen, Captain Americas Markenzeichen oder „The Avengers" steht. Die Menschen wissen nicht mehr viel zu sagen. Sie sind ahnungslos über das, was ihnen die Regierung nicht verrät. Teenager schleichen sich in der Nacht nach draußen und sprayen alles mit den Avengers voll und am Tag können die Menschen die Kunst bestaunen. Es gibt sogar Kostüme, die Mensche nicht nur zur Karneval, sondern eher im Alltag anziehen. Die Leute rennen mit Plakaten durch die Straßen und bedanken sich bei den Avengers. Ohne uns hätten sie es nicht geschafft.
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich war einen Tag bei den Avengers, aber ich wollte den Tag darauf Nachhause gehen zu meiner Mutter. Mit Schürfwunden an Armen und Beinen gehe ich diese Straßen entlang. Meine schwarzen Haare riechen nach verbrannt und alles in mir schmerzt bei jedem noch so kleinem Schritt, den ich mache. Kein Mensch ist in Cooperstown zu sehen. Jeder hat die Fenster geschlossen und die Vorhänge zu gemacht; jeder blieb in seine vier Wände. Als ich mein Haus erblicke, lächele ich kurz auf. Mein Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Mein Haus, in dem ich Zuhause bin. Mein Haus, in dem ich mich wohl fühle. Als ich vor der Tür stehe, öffne ich sie langsam. Der Flur ist dunkel, genau wie alle anderen Räume im Haus und im Wohnzimmer flackert der Fernseher vor sich hin.
„Trotz der Verwüstung, wie bestätigt wurde, ein Angriff von Außerirdischen sind die Heldentaten der Gruppe, die sich die „Avengers" nennt für viele nicht nur ein Trost, sondern auch die Rettung der Erde."
„Mom?", frage ich nervös „Mom?!" Ich renne verzweifelt in die Küche.
„F-f-freya?"
Sie ist schockiert mich zu sehen. Ihre Augen sind ausgeweint und sie hat Taschentücher rund um sich liegen.
„Mom." Als ich sie in meinen Armen spüre, drücke ich ihr einen Kuss auf die Wange.
„Fr-r-reya."
„M-mom, alles okay. Ich bin da.", murmele ich weinend.
Sie mustert mich nach der Umarmung kurz von oben bis unten. Mein Zustand sieht nicht gerade gut aus und eine super Entschuldigung habe ich nicht.
„Du hast dein Versprechen gebrochen."
„M-mom. Es tut mir Leid."
„Da gibt es noch was...", sagt sie leise, schon fast ein flüstern.
Ich starre sie fragend an. Sie atmet ein und wieder aus. „Deine Tante Doris... ist tot."
Mein Herz bleibt stehen. Meine Mutter weint wieder drauf los und umarmt mich. Das ist der Grund, wieso sie so schrecklich weint. Es war nicht wegen mir, es ist wegen ihrer Schwester. Ich bin nicht traurig. Ich bin wütend. Stinkwütend. Auf Loki. Alles nur Seinetwegen haben unschuldige Menschen ihr Leben gelassen. Meine Augen sehen finster aus. Ich balle meine Hände zur Faust.
„Komm.", sagt meine Mutter dann und führt mich ins Badezimmer, wo sie mir meine Wunden mit einem Lappen säubert.
Meinen engen, schwarzen Anzug ziehe ich sofort aus, denn er ist durchschwitzt und ich stinkt fürchterlich. Ich ziehe stattdessen eine normale Jeanshose an, T-Shirt mit einer leichten Jacke. Ich kämme mir mein Haar durch, bis es wieder weich und glatt ist. Plötzlich höre ich ein Hupen vor der Tür und weiß genau, wer auf mich wartet. Ich drücke meiner Mutter einen Kuss auf die Wange, verlasse das Haus, steige hinter Steve auf sein Motorrad und fahre davon.
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Freya: The Avengers
FanfictionFreya, welche ihre Schule abgebrochen hat, stellte eine Organisation für arme Menschen zusammen, die unter Naturkatastrophen leiden und versucht sich ein normales Leben aufzubauen. Doch als Loki, der für Tod gehalten wird, zurück kehrt und der Erde...