;Chapter 3\One of them;

254 13 0
                                    

Hwan Jun war der einzige, der okay war.
Er saß auf einem Stuhl, in der Ecke des Büros und hörte still zu.

Als Onkel sagte, ich solle mit Hwan Jun raus, stand er auf, nahm meine Sachen und ging schon mal raus.

Onkel nickte mir lächelnd zu und nervös stand ich auf und verließ das Büro.

Hwan Jun stand draußen und legte meine Sachen auf eine Bank. Ich ging schnell zu meinem Koffer und nahm mein Winnie Pooh Plüschtier.

Hwan Jun sah recht normal aus. Er hatte keine Sonnenbrille auf oder trug einen Anzug. Einfach ein Mann, Anfang 30 vielleicht, der nicht so gruselig wirkte wie alle anderen.

Er lächelte mich an. "Das alles muss total seltsam sein, oder nicht?"

Ich nickte.

Und dann sagte er etwas, was mein Herz in tausend Stücke zersplittern ließ.

"Deine Mutter und ich... wir waren gute Freunde in der Schule."

Ich sah ihn lange an.

"Aber nachdem sie deinen Vater geheiratet hat und nach Deutschland gegangen ist, hab ich sie nicht mehr gesehen."

Er erwartete keine Antwort von mir. Er wollte mir einfach mitteilen, dass er meinen Schmerz verstehen kann.

Ich nickte wieder.

Er setzte sich auf die Bank und schob meine Sachen so weit zur Seite, so dass ich mich neben ihn setzten konnte.

Ich saß schweigend da und streichelte Winnie Pooh sanft.

"Weißt du," setzte Hwan Jun an "Soll ich dir erklären, wieso du ausgerechnet hier gelandet bist? Und wie die Zukunft für dich aussieht?"

Ich nickte wieder. Ich fände es toll, wenn mir jemand alles genau erklären könnte.

"Deine Mutter wusste, dass du Sängerin werden wolltest. Sie hat dich immer singen und tanzen gesehen. Du magst es zu tanzen, oder nicht?"

"Ich liebe es!" sagte ich. "Ich hab mal bei einem Wettbewerb mitgemacht."

"Und wie weit bist du gekommen?" fragte er mit einem Lächeln.

Traurig sah ich auf den Boden. "Ich musste abbrechen, weil Mama im Krankenhaus war."

"Ah..." er sah weg. "Auf jeden Fall... als deine Mutter erfahren hat, dass sie krank werden würde, hat sie viele Leute gefragt, dich aufzunehmen. Aber da war niemand, der die Verantwortung für dich übernehmen wollte. Und da hat sie ihren Stiefbruder gefragt. Sie dachte sich, zwei Fliegen in einer Klappe. Du darfst das machen, was du schon immer tun willst und jemand würde sich um dich kümmern."

"Onkel kümmert sich nicht um mich," unterbrach ich ihn.

Er nickte. "Ich weiß. Aber du weißt jetzt, wie du hier her gekommen bist. Und wie es weiter geht? Wie du merkst will dein Onkel dass du hier debütierst. Er sich ziemlich sicher, dass aus dir was großes werden kann. Deshalb wirst du hier lernen, wie man richtig singt, tanzt und sich der Welt präsentiert. Die Leute die hier trainieren, werden Trainees genannt."

Ich sah auf den Boden. Ich vertraue Onkel nicht. Nicht im geringsten. Ich möchte ihn nicht. Aber die Idee, vom Tanzen und Singen; die mochte ich.

"Bin ich dann auch ein Trainee?"

Hwan Jun lachte. "Wenn du einer sein willst?"

Ich nickte wieder.

"Wir warten jetzt auf die Jungs. Eigentlich wollten wir dich bei Mädchen unterbringen. Girls Generation, kennst du die?"

"Ich mag die! Wieso darf ich nicht zu Ihnen?"
Ich würde traurig. Ich mochte GG, vor allem Ding Taeyeon.

"Weil sie viel zu tun haben. Deshalb bringen wir dich zu einer Gruppe von Trainees. Das sind 12 Jungs mit denen du wohnen wirst. Und nächstes Jahr debütieren sie sogar. Ist das okay für dich, zu Ihnen zu gehen?"

Ich wog den Kopf hin und her. "Ich weiß nicht... ich will eigentlich zu Mama..."

"Seohyun-"

"-Aber ich hab das verstanden. Ich weiß das schon. Ich wusste es schon, seit mich die gruseligen Männer abgeholt haben."

"Es tut mir Leid, Seohyun," sagte er und sah mich traurig an. "Du bist so jung, und doch so schlau, dass du viel zu viel von dem hier verstehst."

"Es ist okay. Es ist nicht das erste Mal. Papa ist auch schon gegangen. Das einzige, was ich blöd finde, ist dass Mama mir versprochen hat, zu kommen. Sie hat noch nie ein Versprechen gebrochen." Ich ballte meine Hände zu Fäusten und spürte Tränen meine Wangen runter laufen.

"Weißt du, Seohyun... Manchmal versprechen Leute etwas, was sie nicht halten können. Und das liegt nicht daran, dass sie denken, sie könnten es halten, sondern einfach aus dem Grund, dass sie einen nicht verletzten wollen," sagte Hwan Jun und strich übers Haar.

Ich zuckte zurück und er zog seine Hand weg.

"Sie wollte dir nicht weh tun."

Ich verstand das. Ich verstand das nur zu gut. So war meine Mama. Sie hat mir auch nicht erzählt, dass Papa verstorben war. Sie hat mich einfach aufgezogen, als hätte ich nie einen Papa gehabt. Das war meine Mama.

Alles tun, damit ich keine Schmerzen erleide.

Dabei war ihr ganzer letzter Weg eine einzige Hürde. Nicht nur für sie, sondern auch für mich.

Hwan Jun reichte mir ein Taschentuch und ich wusch mir die Tränen weg.

"Du bist sehr schlau, Seohyun."

"Ah! Hwan Jun! Da seid ihr ja!" rief eine Stimme. Es war Suho. Er kam mit 11 anderen Jungs auf uns zu.

Hwan Jun beugte sich schnell zu mir runter.
"Mein letzter Tipp, bevor ich dich zu ihnen lasse," sagte er leise.

Suho und die anderen kamen immer näher.

"Versuch dein schlaues Köpfchen einzusetzen."

Sie waren fast da.

"Und vertraue deinem Onkel nicht."

Suho lächelte nett.

"Die Jungs passen auf dich auf."

Auch die anderen sahen nett aus.

"Und benutz deine Intelligenz sinnvoll," flüsterte Hwan Jun und setzte sich wieder richtig auf.

Er stand auf und umarmte Suho. "Kann ich euch die Kleine überlassen?"

Ein anderer Junge stellte sich neben Suho. "Klar, wir haben uns drauf vorbereitet. Sogar Windeln gekauft!" Er sah mich und Hwan Jun fest an.

"10 Jährige brauchen keine Windel..." kam ein Murmeln von hinten.

Ich wich einen Schritt zurück und drückte Winnie Pooh an mich.

Da standen 12 Jungs vor mir und sie waren alle unwissender als mein Onkel.

"Hey! Wir sind die zukünftige Gruppe: EXO!" sagte sie gleichzeitig einstudiert und lächelten mich glücklich an.

Mama, ich wünschte du würdest hier sein.

I didn't want to become an idol. // Mark Lee x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt