Aussprache oder nicht?

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*Vanessa's Sicht*

Dort stand er, mitten im Türrahmen. Frisch geduscht, aber dennoch in Trainingsklamotten. Seine Haare sind nicht richtig gemacht, sondern nur etwas gerichtet, damit sie nicht in alle Richtungen stehen. Seine Augen waren auf mich gerichtet. Er ging ein paar Schritte in den Raum rein, um die Tür hinter sich zu schließen. Dann richtete er seinen Blick wieder auf mich.
J: "Hey" sagte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
V: "Hey" gab ich zurück, während meine Lippen ein leichtes lächeln umspielte.
J: "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du kommst. Aber ich bin froh, dass du da bist."
V: "Ja ich hatte auch ehrlich gesagt nicht vor zu kommen."
J: "Wer hat dich umgestimmt?"
V: "Naja, da gab's viele Gründe wenn ich ehrlich bin."
Eine kurze Stille entstand, die nicht ganz angenehm war.
J: "Ich wollte mit dir reden-"
V: "Ich weiß und genau das wollte ich auch." Unterbrach ich ihn.
J: "Fang an bitte."
Ich drehte mich um und ging zurück zur Glasfront. Ich ließ mich auf ein Sofa fallen und schaute aus das Spielfeld.
V: "Ich war so sauer und enttäuscht von dir. Du hast mit Hoffnung gemacht." Ich machte eine kurze Pause, da ich bemerkte, wie ich Tränen in den Augen bekam. Ich versuchte schnell sie weg zu blinzeln. Joshua kam auf mich zu, zog sich einen Stuhl vor mich und setzte sich drauf.
V: "Ich bin wegen dir nach München gekommen. Zumindest beim zweiten Mal. Ich hab dich vermisst und wollte dich wieder sehen. Ich war so nervös, weil ich einfach keine Ahnung hatte, was zwischen uns ist, wie das weitergeht. Ich wusste nur, dass ich dich sehen musste. Und dann...-" ich brach ab. Ich weiß nicht warum aber ich konnte nicht weiter sprechen.
J: "Dann was?" Wollte er wissen und war dabei kein bisschen fordernd. Er sprach ruhig und ich hatte das Gefühl von Sicherheit. Mit dieser Frage wusste ich, dass ich mit ihm reden kann und er mich nicht verurteilen wird.
V: "Liebst du sie?"
J: "Was?" Fragte er total erschrocken und ahnungslos, als hätte er die Frage nicht verstanden.
V: "Du hast mich genau verstanden Joshua."
J: "Wen meinst du? Das blonde Mädchen, die auf der Tribüne saß und heute auch?! Du glaubst wirklich, dass ich mich in meine Schwester verliebe? Wie kommst du darauf?", sagte er etwas lauter. Während er redete stand er auf und lief durch den Raum. Das einzige was ich gehört hatte, waren die ersten paar Wörter, weil mir da wieder die Tränen kamen.
V: "Ja genau die -. Warte. Deine Schwester? Und deswegen steht auch überall, dass ihr zusammen seit."
J: "Ja meine Schwester. Und der Grund warum keiner weiß, dass sie meine Schwester ist. Ist der, dass ich einfach mit noch keinem über sie geredet hab, weil es keinen Grund dazu gab. Aber wie kommst du auf so was?"
Er kam wieder zu mir und schaute mir in die Augen. Als er merkte, dass mir eine Tränen über die Wange lief, lehnte er sich zu mir, um sie weg zu wischen.
V: "Ich weiß es nicht. Du hast sie die ganze Zeit so angeschaut und dann als du mit mir geredet hast und gesagt hast dass du verliebt bist und sie dann angeschaut hast und dann hab ich halt gedacht.. und war verletzt und keine Ahnung..." redete ich ohne Pause runter.
Joshua nahm meine Hände in seine und schaute mir noch tiefer in die Augen, wenn das überhaupt noch möglich ist.
J: "Ich war einfach unsicher, als ich dir gesagt habe, dass ich mich verliebt hab und dann hab ich halt meine Schwester angeschaut, weil sie mir in so Fällen einfach die Unsicherheit nimmt. Und dann kam der Anruf und ich hab halt gedacht, dass ich nur so nh Zwischenlösung oder so bin. Und deswegen war ich dann so, ja irgendwie sauer und hab mich dir gegenüber so verhalten."
V: "Wieso kommst du auf Zwischenlösung?"
J: "Du hast den Anruf bekommen und dann gesagt du liebst jemanden und dann wusste ich einfach nicht.. Keine Ahnung."
Es war still. Keiner sagte mehr etwas, bis er die Stille unterbrach.
J: "Ich Liebe Dich Vanessa"

Die Schwester von Toni KroosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt