- Zurück in die Dunkelheit -
Ich schrie und zog an den Fesseln, so dass sie laut klirrten.
»Wenn ich hier rauskomme, bring ich euch um!«, brüllte ich. »Lasst mich raus, ihr Mistkerle! Oder ich bring' euch um!«
Wütend zog ich an den Ketten, immer und immer wieder, doch die Nägel waren fest an jeweils einer Seite der Wand verankert, so dass ich mich nicht befreien konnte. Ich stand mitten in einem Raum - und ich hatte keine Ahnung, wo genau ich mich befand.
Sam und ich hatten nach Hinweisen über Dean gesucht und waren schließlich getrennt losgegangen, was keine sonderlich gute Idee gewesen war. Denn kaum hatte ich die erste Nacht in einem Motel eingecheckt, waren die Dämonen aufgetaucht und hatten mich hierher gebracht.
Ich hatte keine Ahnung, wie viele Tage seitdem vergangen waren. Es gab hier nur ein kleines Fenster. Der Raum war kalt und feucht, die Wände aus Beton.
Man hatte mir nie Essen gebracht, schlafen konnte ich auch nicht, und wenn ich doch mal kurzzeitig eingenickt war, wurde gegen die Eisentür geschlagen, so dass ich sofort aus dem Schlaf schreckte.
»Nun. Ich hoffe, dir gefällt meine bescheidene Residenz«, erklang auf einmal Crowleys Stimme.
Ich hob den Kopf. Der König der Hölle stand mir gegenüber, direkt vor der Tür.
»Crowley«, knurrte ich mit finsterer Miene.
»Hallo, Kitty-Cat. Schön, zu sehen, dass es dir gut geht.« Auf dem bärtigen Gesicht erschien ein belustigtes Lächeln.
»Wo ist Dean?«, verlangte ich zu wissen. »Was hast du mit seinem Körper gemacht?«
Verwundert runzelte Crowley die Stirn. »Was soll ich denn mit seinem Körper machen? Bitte, ich hoffe doch noch nicht, dass das, was ich gerade denke, das ist, was du denkst, was ich tue. Du verstehst schon.«
»Sag mir, wo Deans Leiche ist, du verräterischer Mistkerl!«, brüllte ich.
Der König der Hölle steckte die Hände in die Taschen seines teuren Anzugs und lief langsam auf und ab. »Leider kann ich dir nicht sagen, wo seine Leiche ist, denn es gibt keine. Nur einen mörderischen dämonischen Dean Winchester. Das ist alles.«
»Dämonisch?«, wiederholte ich. »Hör auf mit der Scheiße. Wo ist er? Hast du ihn von einer seiner Dämonen besessen lassen?«
Crowley seufzte genervt. »Als würde man mit 'ner Wand reden«, sprach er eher zu sich als zu mir, dann hob er den Kopf und sah mich an. »Dean ist ein Dämon.« Er sprach die Worte ziemlich langsam aus, als wäre ich begriffsstutzig.
Entsetzt starrte ich ihn an. »Er ist ...«
»Ein Dämon, ja. Wie oft noch? Er ist gestorben, das Mal hat ihn verwandelt, jetzt ist er ein Dämon. Ganz einfach.«
»Du bluffst«, meinte ich.
»Warum sollt' ich?«, gab Crowley zurück.
Ich schwieg.
»Wirklich? Damit gibst du dich zufrieden? Ich sag dir etwas, und du glaubst es?«
»Du sprichst die Wahrheit.« Ich hob den Kopf und sah ihn an. »Und bekanntlich glaubt man der Wahrheit.«
Dumme Worte, denn es gab einen anderen Grund, warum ich dem König der Hölle sofort Glauben schenkte. Es war die Zeit im Paralleluniversum gewesen, oder die Nahtoderfahrung, wie auch immer man das nennen wollte. Bevor ich erwachte, sagte Dean, dass ich zurückkehren könnte und somit dem Bösen direkt ins Gesicht sehen würde, dann wurden seine Augen schwarz. Wie die Sache mit Jeremy war dies nun eingetreten - deswegen glaubte ich Crowley.
»Du fragst dich sicher, warum du hier bist«, sagte Crowley, ohne weiter auf Dean einzugehen.
»Hat sicher mit deinem Plan zu tun«, meinte ich tonlos.
Crowley lachte. »Schlaues Mädchen.« Er vollführte eine Handbewegung, und die Tür öffnete sich. Ein Dämon schob einen Serviertisch herein, unzählige Spritzen lagen darauf.
»Da ich nicht wusste, welche Blutgruppe du hast, hab' ich mir die Freiheit genommen, von jeder etwas zu nehmen«, sagte der König der Hölle und deutete auf den Tisch.
Er vollführte eine weitere Handbewegung und der Diener verschwand.
Langsam lief Crowley auf den Tisch zu und nahm eine der Spritzen in die Hand. »Vor ein paar Jahren hast du mir dein schmutziges kleines Geheimnis verraten. Damals hatte es mir nichts gebracht, aber jetzt ... Jetzt ist dein Engel tot.« Er lachte.
»Was hast du vor?«, fragte ich mit pochendem Herz. Ich befürchtete, was folgen würde, und ich hatte Angst davor.
»Ich hatte dir gesagt, ich hätte Pläne für Dean und dich. Wird Zeit, diese umzusetzen.« Er drückte auf die Spritze, einige Tropfe Blut sprangen in die Luft, und Crowley sah zielsicher zu mir.
»Du würdest niemals deine Dämonen für mich opfern«, meinte ich, zog aber dennoch verzweifelt an den Ketten.
Crowley ließ die Spritze sinken. »Nein, du hast recht. Dieses Mal werde ich keine Dämonen von meiner Liste streichen, weswegen mir jeder einzelne Dämon Teile von seinem Blut übergeben hat.« Langsam trat der Mann auf mich zu. »Und wir werden nur so viel einsetzen, bis deine dunkle Seite zurück ist.«
»Wenn ich einmal damit angefangen hab', kann ich nicht mehr damit aufhören«, warnte ich.
Er blieb vor mir stehen. »Lass das mal meine Sorgen sein, Liebes.«
Ich zerrte stärker an den Ketten, so dass sie laut klirrten.
»Du willst doch wieder mit Dean vereint sein, oder? Hiermit hast du die Möglichkeit.« Demonstrativ wackelte er mit der Spritze vor meinem Gesicht. »Und bereit?«
»Crowley, tu's nicht«, flehte ich. »Das ist wie 'ne Droge.«
»Nichts anderes, als du die Seelen ausgesaugt hast.«
Ich wollte etwas erwidern, doch da stieß die Spritze in meinen Hals. Ich schrie auf, eher aus Reflex, doch als er das Blut in meinen Körper drückte, schrie ich, weil ich es spürte. Ich spürte, wie sich etwas in mir regte, und sofort versuchte ich mit aller Kraft dagegen anzukämpfen.
»Fahr zur Hölle«, zischte ich voller Hass und Abscheu, während Crowley die leere Spritze zurück auf den Tisch war.
»Nur wenn du mitkommst, Liebes«, gab der König der Hölle zurück und ergriff eine zweite Spritze. Ohne zu zögern, stieß er sie mir in den Hals. Die Ketten klirrten, als ich an ihnen zog. Meine Muskeln spannten sich unter der Anstrengung, dagegen anzukämpfen, an.
Ich knurrte und schrie, je mehr Spritzen in meine Haut gebohrt wurden und je mehr Blut sich in meinem Körper verteilte. Mir wurde kochend heiß. Es war, als würde ich in Feuer stehen. Ich spürte das Blut, ich spürte die dunkle Kraft.
Irgendwann erstarben meine Schreie. Das Klirren der Ketten verstummte. Ich stand einfach nur da.
Scheppernd fiel die letzte Spritze auf den Tisch, und Crowley sah erwartungsvoll zu mir.
Langsam wandte ich ihm meinen Kopf zu und ruckartig wurden meine Augen schwarz. »Hast du mich vermisst?«, fragte ich und ein dunkles Lächeln erschien auf meinen Lippen.1074 Wörter
Demon-Cat is back!
Und damit begrüße ich euch nun voll und ganz zu dieser FanFiction.
Einige Kapitel habe ich bereits vorgeschrieben, und ich kann sagen, dass dieses Buch mehr um Cats Selbstfindung geht, wohin sie wirklich gehört und was sie wirklich ist.
Danke für die Kommentare aus den letzten Kapis *-* es freut mich sehr, bekannte "Gesichter" wiederzusehen.
Ich würde mich übrigens freuen, wenn ihr bei meinem zweiten Account Jule2300 vorbeischauen würdet, wo ich meine eigenen Bücher hochlade. In nächster Zeit wird da auch ein Buch kommen, was Jugendprobleme, Mobbing etc behandelt.
Ich habe auch extra für Wattpad einen Insta-Account jule_writer.
Schaut vorbei :3
So, genug Werbung. Mal sehen, wie oft ein Kapi kommen wird. Vielleicht zweimal die Woche. Ich werde den Uploadplan auf meinem Profil aktualisieren!
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Black Eyes || Supernatural Staffel 10
FanfictionBuch 8 Dean verschwunden, Cat und Sam vollkommen verzweifelt - dies beschreibt am besten die Lage der drei. Catherine und Sam Winchester begeben sich auf die Suche nach Deans Hülle, die augenscheinlich von einem Dämon besessen sein musste. So denke...