Kapitel 5

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- Das Supernatural-Musical -

- Das Supernatural-Musical -

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Flint, Michigan

Fall 2014

Ein neuer Fall. Flint, Michigan. Eine Lehrerin verschwand spurlos nach einer Theaterprobe.
Dean wollte dem unbedingt auf die Spur gehen, auch wenn Sam nicht glaubte, dass etwas Übernatürliches dahintersteckte. Wir fuhren dennoch hin, Dean zuliebe, da er sich unbedingt ablenken wollte.
Ich verhielt mich wie ein stilles Mäuschen. Ich hatte bisher auch keinen Drang dazu, Dean und Sam zu sagen, dass ich erneut auf Dämonenblut war. Es änderte ja auch nichts - ich fühlte nur weniger und konnte wieder meine dämonischen Fähigkeiten einsetzen. Das Problem war nur, dass ich kaum auf Dämonen traf. Crowley hatte diese zurückgezogen, so dass ich meist einen Kreuzungsdämon beschwören musste, wenn Sam und Dean gerade nicht anwesend waren.
Wir trugen unsere FBI-Outfits und wurden von der Direktorin in die Aula geführt.
»Idioten«, sagte jemand, kaum waren wir eingetreten. Wir blickten nach rechts, zu der verkleideten Schülerin, die sich langsam umwandte. »Ihr Idioten.«
Mit gerunzelter Stirn sah ich sie an. »Ist das ... Soll das ...?« Ich unterbrach mich selbst, als ich meinen Blick weiterschweifen ließ.
»Hey, Dumpfnase!«, rief ein anderes Mädchen mit braunhaariger Perücke und einen Trenchcoat tragend. Auf dem Rücken prankte ein Paar weißer Watteflügel, in der Hand hielt die Schülerin eine merkwürdig aussehende Flasche.
Ich wollte gerade etwas erwidern, als auf einmal ein Klavier zu spielen begann und ein Mädchen mit blonden Haaren, Fake-Bart und Lederjacke zu singen anstimmte, dazu wurde dann das Musical gespielt.
»John und Mary sind Frau und Mann, und kommen mit einem Baby an. Sein Name ist Sammy, ich bin sein Bruder Dean. Eine Bilderbuch-Familie wie es schien. Der Dämon kommt und sucht uns heim, denn Sam soll der Auserwählte sein. Er verbrannte meine Mutter, verfluchte meinen Bruder. Nur der Schmerz blieb uns.«
Die Sängerin holte Luft, doch bevor sie weitersingen konnte, stürmte ich die Stufen hinunter.
»Stopp!«, schrie ich. Das Klavier brach ab, die Darsteller sahen mich verwundert an. Erst jetzt realisierte ich mein Handeln, doch fing ich mich schnell. Ich straffte meine Haltung und holte meinen Ausweis hervor. »Wir sind vom FBI. Wir ermitteln im Fall eurer verschwundenen Lehrerin. Wer von euch ist der Leiter dieses ... Werkes?«
»Oh, das bin ich.« Ein Mädchen mit kurzen braunen Haaren und in einer roten Uniform stapfte zusammen mit einem asiatischen Mädchen die Treppe zu mir und den Brüdern hoch, die sich wieder zu mir gestellt hatten.
»Mein Name ist Marie, das ist Maeve«, stellte das braunhaarige Mädchen sich und ihre Freundin vor.
»Ich bin Special-Agent Smith«, erklärte Sam. »Das sind meine Partner, Special-Agents ...«
»Smith«, beendete Dean, der völlig neben der Spur war.
»Nicht verwandt«, sagte Sam schnell. »Wir untersuchen den Fall der verschwun-«
»Seit wann wird in Supernatural gesungen?«, verlangte Dean ungehalten zu wissen.
»Also, das ist Maries Interpretation«, sagte das schwarzhaarige Mädchen langsam.
Dean lachte. »Falls ... Ich meinte, falls Gesang gäbe, und das ist ja fraglich ... Wenn es Gesang gäbe, wäre es klassischer Rock, und nicht so 'n Andrew-Floyd-Webber-Gejammer.«
»Andrew Lloyd«, verbesserte Sam.
»Na ja, wir singen ein Cover von Carry on my wayward son, kurz vor Ende des zweiten Akts«, erklärte Marie, die Leiterin des Stückes.
Entsetzt zog Sam die Stirn in Falten. »Wirklich?«
»Das ist 'n Klassiker«, sagten Dean und Marie gleichzeitig.
Genervt atmete ich aus. »Alles schön und gut, aber könnten wir jetzt bitte -« Ich hörte auf zu sprechen, als ein junges Mädchen in schwarzer Lederjacke und High Heels die Bühne betrat. Es trug eine Perücke mit langen braunen gewellten Haaren, und ich sah, dass es schwarze Kontaktlinsen trug.
»Du hast doch bisher nur meine Augen gesehen«, sagte die Schülerin auf einmal. »Komm schon, Dean. Du kannst mir nicht sagen, dass sie so schlimm sind. Gewöhn dich dran. So wirst du auch bald aussehen.«
»Was zur Hölle«, flüsterte ich entsetzt.
»Wie auch immer«, sagte Sam. »Wir möchten über das Verschwinden von Mrs. Chandler reden. Ihr habt sie nicht zufällig gesehen, bevor sie verschwunden ist?«
Marie nickte. »Doch. Sie ging etwa so gegen halb zehn.«
»Wisst ihr, wo sie um diese Uhrzeit hin ist?«
»In 'ne Bar? Oder Alkohol kaufen?«, meinte Maeve. »Oder beides?«
»Letztes Jahr musste sie durch 'ne schwierige Scheidung. Meistens sieht man sie, wie sie's nennt, Saft für Erwachsene, oder halt weggetreten. Normalerweise in der Reihenfolge.«
»Tja, wen wundert's«, sagte Dean. »Ich brauch' fünfzig Kurze und 'n Gartenschlauch, sonst krieg' ich diesen Gestank nie weg.«
Sam lachte verlegen, und noch gerade so konnte er Maeve davon abhalten, sich auf Dean zu stürzen.
»Du bist die Inspizientin, richtig?«, fragte er.
Sie nickte. »Und die Zweitbesetzung für Jody Mills.«
Ich gluckste belustigt auf, verstummte jedoch, als Marie mir einen finsteren Blick zuwarf.
»Also. Könntest du mir vielleicht einen Blick hinter die Kulissen gewähren? Und deine Regisseurin zeigt meinen beiden Kollegen Mrs. Chanders Büro.«
Die beiden Mädchen nickten.
»Sehr schön. Nur noch eine Minute bitte.«
Die Schülerinnen gingen davon.
»Ich glaub', ich muss kotzen«, sagten Dean und ich gleichzeitig.
»Ganz ehrlich, das alles ist irgendwie charmant. Das muss echt ein Aufwand gewesen sein -«
Mit ernster Miene sahen wir den jungen Winchester an, und sogleich verschwand sein Lächeln.
»Nein? Nein«, sagte Sam schnell und räusperte sich. »Ich werd' mal die EMF untersuchen. Ihr untersucht nach verfluchten Gegenständen.«
Wir wurden von Marie hinter der Bühne langgeführt. Überall befanden sich Darsteller und lagen Requisiten herum. Es war wirklich ein bizarres Bild.
»Wo habt ihr all die Sachen her?«, wollte Dean wissen.
»Einiges selbst gemacht, einiges zweckentfremdet, aber alles umwerfend.«
Dean nahm eine Plastikpistole in die Hand und spielte damit herum. Sofort riss Marie sie ihm aus der Hand.
»Sie können nicht ... Bitte nicht.« Genervt legte sie es zurück.
»Was machen die da?« Dean deutete auf sein und Sams Fake-Ich, die gegen einem Pappimpala lehnten.
»Oh, die gehen die BM's Szene miteinander durch«, erklärte Marie.
Verwundert runzelte ich die Stirn. »Die was?«
»Die »brüderliche Melodrama«-Szene. Die Szene, in der die Brüder sich treffen und durch die Gegend fahren oder sich gegen Deans Baby lehnen. Sie trinken ein Bier, teilen einander ihre Gefühle mit. Nur die beiden, allein, aber zusammen. Einander verbunden.«
»Wieso stehen die so nah beieinander«, verlangte Dean zu wissen.
»Oh, Sie wissen schon ...«
Genervt verdrehte Dean die Augen. »Sie sind Brüder, das wisst ihr schon.«
»Ach, was«, machte Marie sarkastisch. »Wirklich?« Sie lächelte. »Subtext.«
Dean seufzte. »Ihr seid jetzt brav und geht einen großen Schritt auseinander«, rief Dean Fake-Sam und Fake-Dean zu. Langsam gingen sie dem Befehl nach.
»Und wo ist Cat bei der ganzen Sache?«, wollte ich zu wissen.
»Wahrscheinlich irgendwo bei Bobby oder so. Catherine spaltet sich im Verlauf der Bücher und der Stücke immer mehr von den Brüdern ab.«
Ich nickte langsam, und Marie wandte sich ab und ging weiter. Mit gehobenen Augenbrauen sah ich Dean an. Der verdrehte nur genervt die Augen, und zusammen folgten wir dem Mädchen.
Im Büro der Lehrerin standen überall Flaschen, der Alkohol war längst leer getrunken.
»Gehört der ihr?«, fragte ich mit einem Blick auf den Roboterhelm.
»Der Roboter ist aus dem zweiten Akt. Wir suchen den Helm schon die ganze Zeit«, sagte Marie erfreut.
»In Supernatural kommt kein Weltraum vor«, meinte Dean.
»Nicht kanonisch gesehen, aber das ist transformative Fiktion.«
Dean lachte. »Du meinst Fan-Fiction.«
Marie wirkte ziemlich genervt. »Nennen Sie's, wie Sie wollen, okay? Unsere Aufführung ist inspiriert von Carver Edlunds Bücher. Allerdings etwas ausgeschmückter. Sie wissen ja, Chucks letztes Buch war Schwanenlied. Und ich konnte die Geschichte nicht so lassen. Dean, der nicht mehr jagt und mit Lisa zusammenlebt, nur weil Cat sich den Engeln angeschlossen hat? Und Sam entkommt dem Käfig, will aber nicht wieder zu Dean? Also habe ich mein eigenes Ende geschrieben.«
»Dein eigenes Ende?«, wiederholte Dean. »Mit Raumschiffen?«
»Und Robotern. Dann kommen noch Ninjas, und außerdem wird Dean zu einer Frau.«
Augenblicklich begann ich zu lachen. »Das nenn' ich 'ne Story.«
Dean verdrehte genervt die Augen, und wir verließen das Büro.
»Also, Shakespeare. Soll ich dir das richtige Ende erzählen?«, fragte Dean die Schülerin. »Durch 'nen Freund von mir hab' ich die unveröffentlichten unveröffentlichten Bücher. Also, Sam kam aus der Hölle wieder. Doch ohne seine Seele wieder. Und Cas hat 'nen Haufen Leviathane aus dem Fegefeuer mitgebracht. Dann ist Bobby gestorben. Danach hingen Dean und Cas im Fegefeuer fest, Cat schloss sich Crowley an und wurde zum Dämon. Sam hat 'n Hund angefahren. Sie haben Kevin, einen Propheten, getroffen, der auch gestorben ist. Dann hat Sam sich den drei Aufgaben gestellt, mit dem Ziel, die Höllentore zu schließen. Dabei ist er fast draufgegangen, und Dean wurde zu einem Dämon. Einem Ritter der Hölle, um genau zu sein.«
Wir waren zurück auf der Bühne, als Dean endete.
»Wow«, machte Marie. »Das ist mit Sicherheit die fürchterlichste ... Fan-Fiction, die je einer verfasst hat.« Sie lachte. »Ganz ehrlich, wovon hat Ihr Freund diesen Schwachsinn her? Ich sag' ja nicht, dass unsere Aufführung ein Meisterwerk ist, aber das ...«
Dean hörte schon gar nicht mehr zu. Sein Blick lag auf Fake-Dean und Fake-Cas, die sich umarmten.
»Was soll das?«, fragte er.
»Ähm ... Die Jugendlichen heutzutage nennen das umarmen ...«
»Ist das Teil des Stücks?«
»Ähm, nein. Shiobhan und Kristen sind wirklich zusammen. Aber im zweiten Akt erkunden wir die Figur Destiel und ihre Eigenheiten.«
»Wie bitte, was?« Fassungslos starrte ich sie an. »Destiel?«
»Das ist nur Subtext«, meinte Marie. »Aber eines ist klar - niemand kann Subtext buchstabieren ohne S, E, X.« Das Mädchen grinste, und Deans Gesicht verdunkelte sich.

»Ich versteh' das nicht«, sagte Sam draußen auf dem Parkplatz, als wir ihm alles erzählt hatten. »Es müsste doch Deastiel heißen ...«
Verständnislos sah Dean seinen Bruder an. »Ehrlich? Sonst stört dich gar nichts?«
»Nein, natürlich stört mich da noch mehr.« Sam lehnte sich gegen den Impala. »Ähm, was wäre mit Sastiel?  Samstiel?«
»Okay.« Genervt sah Dean ihn an, und ich konnte mir noch gerade so das Lachen verkneifen. »Mach doch mal das, was du viel zu selten tust - du hältst die Klappe. Für immer.«
Sam lachte. »Hör zu, es gibt keine EMF, keine Hexenbeutel. Die Requisiten sind auch nicht verdächtig. Da war nichts.«
»Mrs. Chandlers Büro ist voller Alkohol«, sagte ich. »Sie wird sicher irgendwo betrunken an einer Bar sitzen.«
»Also ist die ganze Musical-Nummer Zufall und kein Fall für uns?«, fragte Dean.
»Wenn ich nichts übersehen hab', ist das kein Fall für uns«, sagte Sam.
Dean nickte und umrundete den Impala.
»Cas-Dean?«, fragte Sam auf einmal.
Abrupt blieb Dean stehen. »Hey, Fresse halten. Ab ins Auto.«
Sam ging dem hastig nach, und lachend setzte ich mich hinter ihn auf den Sitz.

1741 Wörter

Sam ist so Zucker 😂👌

Ich mag die Folge :3

Im nächsten Kapi wird etwas mehr bezüglich Cats Veränderung bemerkbar ^^

Was sagt ihr zu Cats Reaktionen bezüglich des Musicals?

Und wer von euch ist Destiel-Shipper?

Black Eyes || Supernatural Staffel 10Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt