Kapitel 10

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- Was sind wir? -

Ich fuhr mir mit dem Ärmel meines Pullovers über mein Gesicht

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Ich fuhr mir mit dem Ärmel meines Pullovers über mein Gesicht. Ich hielt den Blick gesenkt, schwieg.
»Scheint 'ne Art Wechsel zwischen uns beiden zu sein«, sagte Dean. »Du wirst zum Dämon, dann ich, dann wieder du.«
Er hob eine Bierflasche, doch ich schüttelte abdankend den Kopf, und so setzte er sich mit seiner eigenen mir gegenüber, die andere stellte er auf den Tisch.
»Willst du darüber reden?«
»Über das, was Demon-Cat gesagt hat?«, fragte ich und sah ihn an. »Was gibt's da noch zu sagen?«
»Ob es die Wahrheit war, zum Beispiel. War es die Wahrheit?« Die Frage kam nur zögernd über seine Lippen.
Tief atmete ich durch. Tränen drohten in meine Augen zu treten, kaum dachte ich an das, was ich sagen wollte.
»Dean, was ist das hier? Was sind wir?«
Der Winchester sah mich mit festem Blick an und wollte etwas erwidern, doch ließ ich ihn nicht zu Wort kommen.
»Wir beide sollten nicht an einem Ort sein«, sagte ich und Tränen traten in meine Augen. »Das wird niemals gut enden. Vor allem nicht jetzt. Du hattest recht. Die Dunkelheit lässt einen nie wieder los. Mein Dämon wird irgendwann zurückkommen -«
»Dann werd' ich ihn wieder austreiben«, meinte Dean entschlossen, doch ich sah, dass auch er mit den Tränen kämpfte.
Schwach schüttelte ich mit dem Kopf. »Nein, Dean. Wir beide ... Es hat niemals funktioniert. Es wird niemals funktionieren. Wir beide sind Gift füreinander. Wir müssen einen Schlussstrich ziehen, sonst ... Ich kann das nicht mehr.« Ich atmete tief durch, ohne den Blick von ihm zu nehmen. »Ich kann dir nicht in die Augen sehen, mit dem wissen, dass wir niemals ... niemals wirklich das sein können, was wir sein wollen. Eine Familie.«
Verletzt wandte Dean seinen Blick ab. Er presste die Lippen aufeinander, während die Tränen seine Wangen hinunterrannen. Ich wollte noch etwas sagen, ich wollte, dass er etwas sagte, doch wir beide schwiegen, und so erhob ich mich und ging an Sam vorbei, der im Türrahmen erschienen war. Auch er sprach kein Wort. Er wollte, ich sah es ihm an, doch ließ er es.
Ich blieb ratlos in meinem Zimmer stehen. Was hatte ich vor? Warum tat ich das?
Weil ich Sam und Dean beschützen wollte.
Das war schon immer so.
Ich wollte sie vor mir beschützen.
Und mit diesem Gewissen packte ich meine Sachen zusammen.

Mir wurde die Tür geöffnet. Erst sah der Mann mich verblüfft an, dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht.
»Cat! Was machst du hier?«
»Dich besuchen, kleiner Bruder, was denn sonst?«, gab ich grinsend zurück und schloss ihn in eine Umarmung.
Lachend erwiderte er diese, dann zog er mich in die Hütte.
»Ihr wohnt immer noch hier?«, fragte ich Jeremy und ließ meinen Blick schweifen. Es lagen immer noch Essen und Papier herum. An der Wand befand sich eine Karte mit Zeitungsausschnitten und Zetteln.
Er seufzte. »Ja. Na ja, ich zumindest.«
Ich wandte mich ihm zu. »Du? Was ist mit David?«
Jer zuckte mit den Achseln. »Verschwunden, seit einigen Wochen. Er wollte eigentlich einem Fall nachgehen, und dann ... Keine Ahnung. Er hat sich nicht mehr gemeldet. Ich weiß nicht, was mit ihm ist. Entweder er steckt in Schwierigkeiten oder er ist abgehauen.«
»Das ist nicht seine Art«, meinte ich. »Vielleicht dauert der Fall etwas länger ...«
Jeremy warf mir einen verständnislosen Blick zu, schwieg aber.
»Ähm, hättest du ein Problem damit, wenn ich ein paar Tage hier bleibe?«, fragte ich ihn irgendwann.
Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hab' gerne Gesellschaft. Bleib so lange, wie du willst.«

Aus Tagen wurden Wochen. Ich wäre noch länger geblieben, hätte ich nicht diese Nachricht bekommen.

Komm so schnell du kannst, ich brauche deine Hilfe.

- Castiel

Zunächst wunderte ich mich. Cas hatte sich lange nicht mehr bei mir gemeldet, und jetzt auf einmal brauchte er meine Hilfe? Wieso fragte er mich und nicht Sam und Dean?
Dennoch ließ ich mir von ihm die Adresse schreiben und fuhr dorthin. Zu einer Bar. In Pontiac, Illinois.
Und von wegen er hatte nur mich gefragt. Nicht nur Cas saß an der Bar, sondern auch Sam und Dean.
»Wie ich sehe, brauchst du meine Hilfe nicht all zu sehr, wie ich angenommen hatte«, sagte ich und drängte mich zwischen Sam und Cas, den Blick dabei jedoch nur auf den Engel gerichtet.
Er sah mich überrascht an.
»Ich ... äh, du hast so spät geantwortet. Da hab' ich Sam und Dean gefragt.« Er sah zwischen mir und den Winchesters hin und her. »Habt ihr Streit?«
Ich blickte an dem Engel vorbei zu Dean, der starr nach vorne sah und seinen Whiskey trank.
»Nein«, gab ich daher zurück und wandte mich wieder an Cas. »Alles bestens.« Sam rutschte einen Platz weiter und ich setzte mich zwischen ihn und Cas. »Was gibt's?«
»Claire steckt in Schwierigkeiten«, erklärte Cas.
Verwundert runzelte ich die Stirn. »Wer ist Claire?«
Cas' Miene wirkte niedergeschlagen und erst da verstand ich.
»Warte. Die Claire? Claire Novak? Die Tochter deiner Hülle?«
Der Engel nickte.
»Oh, Gott.« Scharf sog ich die Luft ein, dann nahm ich Sams Glas und trank es in einem Zug aus. »Erzähl mir die ganze Story während der Fahrt.« Mit Nachdruck stellte ich das Glas ab.
Ich lief los, die anderen folgten mir.
Cas hatte Claire einfach mitgenommen, vom betreuten Wohnen, weil er ihr helfen wollte, ein besseres Leben zu führen. Sie war ihm jedoch weggelaufen, und kurz darauf hatten er und die Winchesters sie durch ein paar Informationen vom Ladendiebstahl abhalten können. Sie klaute Geld für einen gewissen Randy, bei dem sie jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit war.
Wir erreichten das Haus und liefen auf dieses mit erhobenen Waffen zu. Uns wurde die Tür geöffnet und mit finsterer Miene ließ Cas den Mann vor uns von den Beinen nach hinten fliegen. Es krachte laut, als er durch die Küchentür stürzte.
Wir betraten das Wohnzimmer und drängten einen weiteren Mann, der uns angreifen wollte, zurück. Ein anderer stand neben einem weiteren, der am Stuhl gefesselt war. Höchstwahrscheinlich Randy.
»Ich würd' dir davon abraten«, sagte ich an den Mann vor uns, da er vorhatte uns anzugreifen.
»Wo ist die Kleine?«, verlangte Cas finster zu wissen.
In diesem Moment erklang Kampfgeschrei von oben, und ohne zu zögern, rannte Cas nach oben. Kurz darauf kam er mit Claire zurück.
»Schaff sie hier raus«, wies ich an, und der Engel und das Mädchen rannten hastig davon. Auch Sam verließ das Haus.
»Hey, bleibt stehen!«, rief Dean, als die beiden Männer neben Randy ansetzten, uns anzugreifen. »Seid nicht so dumm, wie ihr ausseht!«
Auf einmal fiel in meinem Rücken die Tür ins schloss und kurz darauf wurde Dean mit einer Flasche geschlagen. Es war der Mann, gegen den Claire oben gekämpft haben musste.
Dean blutete aus einer Wunde am Kopf. Er kniete auf dem Boden, dennoch schien er nicht wirklich geschwächt oder benommen zu wirken.
Ich zielte mit der Waffe auf den Mann, der Dean angegriffen hatte. Nur mit Mühen konnte ich mich zwingen, diesen im Auge zu behalten und nicht den Winchester.
»Hey, Leute, ihr wisst nicht, was ihr tut«, sagte Dean auf einmal mit merkwürdig ruhiger Stimme.
Der Mann vor ihm lachte nur, dann trat er Dean mit voller Wucht ins Gesicht. Erst dachte ich, Dean würde bewusstlos davon werden, doch sprang er auf einmal auf.
Ich war wie gelähmt, so dass ich nicht einmal schießen konnte. Der Winchester hatte sein Messer gezogen und schaltete damit jeden Mann im Raum aus, sogar Randy, bis nur noch ich auf den Beinen stand.
Mit blutverschmiertem Gesicht wandte er sich an mich, und zitternd richtete ich den Lauf meiner Waffe auf ihn.
»Bleib, wo du bist, Dean«, sagte ich, und man hörte deutlich die Angst in meiner Stimme.
Da stürzte der Winchester schwach auf die Knie, und in diesem Moment ging die Tür auf. Claire schrie auf, als sie den toten Randy sah, und Cas nahm sie in den Arm.
Sam rannte auf seinen Bruder zu und umrahmte sein Gesicht, so dass Dean gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. »Sag mir, dass du keine Wahl hattest.«
»Ich ... Ich konnte nicht anders ...«, flüsterte Dean.
Sam schüttelte den Kopf. »Nein. Sag mir, es gab nur sie oder dich.«
Dean antwortete nicht, sondern blickte nur hilflos zu Boden. Cas brachte Claire nach draußen, und langsam ließ ich meine Waffe sinken.
Gibst du dich einmal der Dunkelheit hin, lässt sie dich nie wieder los.

1390 Wörter

Armer Dean ... :/

Und Dean und Cat - es geht auf und ab ...

Was sagt ihr zu Cats Ansprache am Anfang das Kapis?

Black Eyes || Supernatural Staffel 10Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt