Kapitel 18

662 43 7
                                    

- Die Opfer, die wir brachten. -

Lebanon, Kansas (The Bunker)

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Lebanon, Kansas (The Bunker)

Sicher war ich mir, dass etwas mit Sam nicht stimmte, als er einfach heimlich in der Nacht verschwand, ohne irgendetwas zu sagen. Als er mit Dean und Jeremy wiederkam, die ein ganzes Vampirnest vernichtet hatten, und er sich dann still und heimlich in der Nacht, während die anderen Jungs schliefen, in den Hauptraum setzte und irgendwelche Sachen zusammentrug, beobachtete ich ihn dabei.
Ich wusste, dass Sam nicht bei seinem und meinem Bruder gewesen war, als sie das Vampirnest massakriert hatten, das hatte Jeremy mir erzählt. Unabhängig davon, dass ich es nicht sonderlich witzig fand, dass Dean mit meinem Bruder einfach auf eine Jagd ging. Eine Sache, die mich einerseits wunderte, warum er ausgerechnet mit jemanden die Aufgabe erledigte, den er nicht mochte, und andererseits wütend werden ließ, da Jeremy auch hätte draufgehen können. Nicht nur wegen der Anzahl der Vampire, auch wegen Deans Blutwahn, der zurückkommen konnte.
Doch in diesem Moment schob ich den Gedanken beseite und ich konzentrierte mich auf Sam, der ein altes Band der Männer der Schriften abspielte und diesem über Kopfhörern lauschte, so dass ich nichts hören konnte.
Nach einigen Minuten schaltete er das Abspielgerät aus und legte die Kopfhörer ab, und da entschied ich, den Raum zu betreten.
»Hey, Sam, kannst du nicht schlafen?«
Der Winchester zuckte erschrocken zusammen und ertappt sah er mich an.
»Ähm, ja. Also, nein. Nein, ich kann nicht schlafen«, sagte er schnell.
Ich deutete auf die Schriften und das Abspielgerät. »Was ist das?«
Er atmete geräuschvoll aus und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ähm, nur ein paar ... Bücher ... Da ich nicht schlafen konnte, dachte ich, dass ich mir die Schriften ansehen könnte, um sie neu zu sortieren. Dean bringt immer alles durcheinander.« Er lachte verlegen.
Verstehend nickte ich, dann setzte ich ein sanftes Lächeln auf. »Na ja, ich werd' mich dann mal schlafen legen. Noch eine angenehme Nacht, Sam.«
Ich wandte ihm dem Rücken zu und ging davon, und das war der Punkt, an dem ich wusste, dass Sam etwas geheimhielt.

St. Louis, Missouri

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder komplett die Fassung verlieren sollte:
Ich hatte Sam verfolgt, Dean irgendwie auch, mein Bruder begleitete ihn, und nun standen wir zu viert vor diesem Selbstmordhaus. Hier war ein Fall, wie ich später erfuhr, was mich ziemlich enttäuschte, da ich wirklich gedacht hatte, dass Sam etwas verheimlichte.
Eine Familie war vor einigen Jahren in dieses Haus gezogen und nach einer Woche haben sich drei von ihnen selbst umgebracht. Die ganze Familie, bis auf die Tochter, die immer noch in dem Haus lebte, und Sam beinahe angeschossen hätte.
Laut dem Winchester war das Haus ein Männer der Schriften Haus, was erklärte, warum Sam hier war. Es war ein Fall.
Ein Mann der Schriften, Magnus, hatte er dort eine magische Box namens Werther versteckt, die er gebaut hatte. Sie sollte bewacht werden, doch war es wahrscheinlich daran gescheitert, dass Abaddon zuvor alle Männer der Schriften vernichtet hatte.
Es war ein Fall, schön und gut, doch warum Sam allein losgezogen war, das war mir immer noch ein Rätsel.
Und hier waren wir also. Vier Jäger, die irgendwie nicht zusammenzuarbeiten schien. Okay, mein Bruder arbeitete mit meinem ... Freund? Was auch immer. Und das war eine Sache, die ich wohl am wenigsten verstand.
Als wir auf das Haus zugingen, hielt ich Jeremy etwas zurück.
»Warum arbeitest du mit Dean zusammen?«, verlangte ich zu wissen.
»Erst findest du's scheiße, dass wir uns nicht verstehen, und jetzt, da wir zusammenarbeiten, willst du das auch nicht?«, gab er verständnislos zurück.
Genervt atmete ich aus. »Ich will's doch nur verstehen. Wieso auf einmal?«
Jeremy zuckte mit den Achseln. »Er brauchte jemanden zum Jagen, Sam war nicht da, also ...« Er deutete auf sich.
»Und wieso hat er nicht mich gefragt?«
»Keine Ahnung. Seh' ich aus, wie 'ne Partnervermittlung? Frag ihn, was in eurer On-Off-Beziehung nicht stimmt. Ich halt mich da raus.« Und mit diesen Worten schloss er zu den Winchesters auf.
Wir beschlossen, dass es besser wäre, wenn Dean klopfte, und so schlich Sam zum Hintereingang herein, während eine Frau, um die fünfzig, aufgebracht öffnete und mit einer Waffe auf Dean zielte. Als sie jedoch bemerkte, dass es sich nicht um Sam handelte, wirkte sie verwirrt.
»Sie sind ... Jemand wollte ... Was wollen Sie?«
»Sie haben ihn gesehen? Oh, bitte, sagen Sie Ja«, spielte Dean mit seiner besten Schauspielkunst vor, die er besaß. »'tschuldigung, wir sind von der Nachbarschaftspolizei und wir untersuchen einige Einbrüche, und falls Sie einen Typen gesehen haben und ihn beschreiben könnten, dann würden Sie uns sehr helfen. Dauert auch nur eine Minute.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, schob Dean sich an der Frau vorbei. Jeremy und ich taten es ihm nach.
»Äh, so 'n Langer, Weißer, hübsche Frisur«, erklärte die Frau, als sie die Tür schloss und uns ins Wohnzimmer folgte.
»Ein schönes Haus haben Sie hier ...«, begann ich, sie fragend ansehend.
»Suzie«, stellte sie sich vor.
»Suzie«, wiederholte ich verstehend. »Wohnen Sie hier allein?«
»Ich lebe hier mit Guz«, erklärte sie.
»Guz?«
Zur Antwort hob sie ihre Waffe, und wir nickten.
Da begann etwas zu pfeifen und Suzie ging in die Küche, wo sie einen Wasserkocher vom Herd nahm. Wir waren ihr gefolgt, und als Dean um die Ecke lugte, sah er Sam, wie er sich am Schloss der Kellertreppe zu schaffen machte.
Schnell startete Dean ein Ablenkungsmanöver. »Ganz allein in so einem großen Haus, ist das nicht einsam? Selbst wenn Sie Guz haben.«
Suzie antwortete nicht, sondern machte sich eine Tasse Tee. Dann wandte sie sich an uns, so dass sie sogar Sam sehen könnte, wenn sie um die Ecke blicken würde. »Na ja, ich bin das so gewohnt.«
Da schaffte Sam es glücklicherweise in den Keller.
»Ich leb' allein seit 1980«, erklärte Suzie. »Nach dem Tod meiner Familie, zog meine Tante Pauline ein. Sie hat auf mich aufgepasst, mich großgezogen, einige Jahre wenigstens. Dann, tja ...«
Ein Poltern drang aus dem Keller zu uns hoch, doch sofort reagierte Jeremy.
»Was ist passiert mit Ihrer Tante?«, versuchte er abzulenken.
Skeptisch musterte uns die Frau. »Nun ja, ich sagte ihr, sie solle sich vom Keller fernhalten.« Sie starrte uns eine Weile an, dann wandte sie sich kopfschüttelnd ab. »Niemand darf in den Keller gehen.«
»Was ist im Keller, Suzie?«, fragte Dean vorsichtig und lächelte verschmitzt.
Sie schwieg.
»Ma'am, alles in Ordnung?« Dean trat auf sie zu, und da drehte sie sich abrupt um, mit der Waffe auf ihn zielend.
»Ich hab' zwar selten Umgang mit Menschen, aber ich bin nicht blöd. Seit Monaten hat niemand geklingelt, und dann zweimal innerhalb einer Stunde?«
»Woah, Miss, legen Sie die Waffe weg«, versuchte ich sie zu beruhigen, doch stattdessen richtete sie sie auf mich. »Wir wollen Ihnen nichts tun. Wir sind wegen -«
»- der Box hier«, beendete Suzie nickend. »Wer auch immer dieses schreckliche Ding dort unten gelassen hat, ich wusste, dass es irgendwann jemand holen wird. Und ich hab' geschworen, das zu verhindern.«
Verstohlen blickte Dean zur Kellertür.
»Er ist im Keller, oder etwa nicht?«, stellte Suzie fest.
»Er ist mein Bruder, und wir sind hier, weil wir helfen wollen.«
Ihre Waffe zitterte, als sie sie zurück auf Dean richtete. »Du wirst ihn jetzt nach oben rufen. Na los!«
»Okay.« Dean ging zur Kellertür, verfolgt vom Lauf der Waffe. »Sam? Sammy? Du sollst nach oben kommen, okay?«
Keine Antwort.
Da erklang ein lauter Knall und Suzie begann zu Schreien.
»Nein, nein! Raus hier! Raus«, sie scheuchte uns mit der Waffe ins Wohnzimmer, »ihr Mistkerle, ihr habt es rausgelassen!«
Da erschien ein grüner Nebel, und bevor wir reagieren konnten, flog er direkt auf uns zu und verschwand plötzlich.
»Wo ist es hin?«, wollte Jeremy wissen.
Kurz darauf kam Sam, und Suzie richtete die Waffe auf uns.
»Ihr habt es rausgelassen!«, schrie sie, dann sah sie entgeistert an uns vorbei.
»Los, kommt!« Sam zerrte uns in den Nebenraum und dann erklang ein Schuss.
Suzie redete wirres Zeug, sie schrie.
»Was hast du getan?«, fragte Dean seinen Bruder. »Wir haben keinen Plan. Nichts, was es aushält.«
Suzie schrie, wir wollten ihr hinterherrennen, doch da vernahm ich auf einmal eine Kinderstimme.
»Mami?«
Vorsichtig wandte ich mich um. Vor mir stand ein kleines Kind, und sofort erkannte ich, um wen es sich handelte. Jake Winchester, mein Sohn aus der Parallelwelt.
»Du bist nicht real«, sagte ich und stolperte zurück.
Die Umgebung änderte sich und auf einmal befand ich mich in dem Haus meiner Eltern.
»Du bist eine schreckliche Mami«, sagte Jake und kam langsam auf mich zugelaufen.
Ich wich immer weiter zurück, bis ich gegen etwas stieß. Erschrocken wandte ich mich um, erschrak noch mehr und stolperte zurück.
»Jenna?«, flüsterte ich.
Die Frau lächelte, und da tränkte sich ihr Oberteil in der Bauchgegend rot.
»Du hast mich getötet«, hauchte sie. »Deinetwegen bin ich tot.«
Ich wollte wegrennen, doch da erschien David vor mir, und abrupt blieb ich stehen.
»Deinetwegen bin ich ein Monster, Catherine«, sagte er. »Nur deinetwegen.«
Wild schüttelte ich mit dem Kopf. »Nein, nein ... Das war nicht ... Ich bin nicht schuld an dem ...« Ich stockte. »Du bist nicht real. Du bist nicht real!«
Ich rannte an ihm vorbei und wollte zur Eingangstür rennen, als auf einmal eine Gestalt vor mir auftauchte.
Ich verharrte mitten in der Bewegung und fassungslos starrte ich den Mann an.
»Cate«, begrüßte er mich und ein Lächeln erschien auf seinem bärtigen Gesicht.
»Bobby«, flüsterte ich.
»Du willst also davonrennen«, stellte der Mann fest und kam einen Schritt auf mich zu. »Du willst vor allen Problemen davonrennen, weil du denkst, dass es dich rettet.«
»Ich -«, setzte ich an, doch sogleich wusste ich nicht mehr, was ich darauf sagen sollte.
»Du kannst nicht davonrennen, Cate, du kannst nur bis zu deinem letzten Atemzug kämpfen.«
Er deutete mit einem Kopfnicken in die Küche und langsam folgte ich seinem Blick. Mein Herz setzte aus, als ich all die Gestalten erkannte. Jenna, David, Jo, Ellen und noch viele mehr, die wir verloren hatten.
»Besiege deine inneren Dämonen«, sagte Bobby und reichte mir eine Pistole. »Besiege sie hier und jetzt.«
Vorsichtig nahm ich sie entgegen und unschlüssig sah ich ihn an. Sein Blick war auffordernd.
»Töte sie«, sagte er, »und bist du frei.«
Ich sah zu den Leuten, dann wieder zu ihm.
»Du bist nicht real«, flüsterte ich und mit Wucht stieß ich das Messer in sein Herz. Sogleich löste er sich in Rauch auf, die Umgebung verschwand und ich fand mich in Suzies Haus wieder, mit einem Messer in der Hand.
Dean und Jeremy schienen ebenfalls aus ihrer Trance erwacht zu sein und begutachteten die Waffen in ihren Händen. Der Winchester war der erste, der sich fasste. Hastig rannte er die Kellertreppe hinunter zu Sam.
»Cat?«, murmelte Jeremy und ich stolperte auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.
»Was hast du gesehen?«, fragte ich.
Er lachte leise. Eher aus Verzweiflung und Fassungslosigkeit. »Ich sollte dich töten, weil du mir meine Familie genommen hast. Ich hab's nicht getan.«
Schweigend legte ich meinen Kopf auf seine Schulter.
»Und du?«
»Die Opfer, die mein Leben gebracht haben«, flüsterte ich, den Blick starr nach vorn gerichtet.
Und ich habe jeden einzelnen von ihn getötet.
Dean kam mit einem schwachen Sam die Treppe hoch. Der jüngere Winchester trug einen Verband um sein Handgelenk, durch welches sein Blut schimmerte. Dean hielt in der Hand ein Buch. Anscheinend war das in der Box gewesen.
»Wie geht es euch?«, fragte Dean und ich löste mich von Jeremy.
»Gut ...«, murmelte ich und verließ das Haus.

1901 Wörter

Zu viert einen Fall - und er endete so.

Was sagt ihr zu Cats Vision?

Da die Kommis nur morgens gehen, werde ich jetzt alle Kapis posten.

Black Eyes || Supernatural Staffel 10Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt