Kapitel 6

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- Die Schutzgöttin -

Von wegen, kein Fall - in der folgenden Nacht wurde ein Mädchen namens Maggie entführt

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Von wegen, kein Fall - in der folgenden Nacht wurde ein Mädchen namens Maggie entführt. Die Polizei hatte eine Blüte neben den Containern gefunden, genau wie bei Mrs. Chandler zuvor.
»Lassen Sie mich raten«, sagte Marie, als wir uns ihr und Maeve näherten, »Sie haben auch vor, mich auszulachen.«
»Erzähl uns, was deiner Freundin passiert ist«, verlangte Sam.
Marie atmete tief durch. »Maggie ist ausgestiegen. Sie wollte, dass die Aufführung abgesetzt wird. Deshalb haben wir uns gestritten. Sie lief wütend davon, doch dann hörte ich sie auf einmal schreien. Ich rannte hin, um ihr zu helfen. Und ... da sah ich eine Vogelscheuche ... Sie sah ganz genauso aus wie die von uns, aber ... lebendig ...«
»Und was dann?«, wollte Dean wissen.
»Ähm ... Sie zerrte Maggie mit ihren Ranken hinter die Mülltonnen, und dann waren sie plötzlich verschwunden. Also rief ich die Polizei, und dann haben mir alle Erwachsenen gesagt, dass wahrscheinlich meine Fantasie mit mir durchgegangen ist. Aber ... es ist alles wahr ... alles ... Geister, Engel ... Dämonen ...«
»Ich möchte daran glauben«, sagte Maeve leise.
»Das solltet ihr auch«, meinte Sam. »Ihr beide. Denn all diese Dinge gibt es wirklich. Genau wie uns.«
Die Mädchen sahen uns schweigend an.
»Ich bin Sam Winchester, das sind Dean und Cat.«
Die Mädchen tauschten einen kurzen Blick, dann brachen sie in schallendes Gelächter aus. Ungläubig sahen wir uns an.
»Okay, hören Sie zu«, sagte Marie, als sie sich wieder beruhigt hatte. »Ich bin bereit, zu glauben, dass es Monster wirklich gibt. Aber die Geschichte der Bücher ist Fiktion.«
»Und ganz ehrlich, Sie drei sind viel zu alt, um Sam, Dean oder Cat zu sein«, fügte Maeve hinzu.
»Ach, wirklich?«, fragte ich und trat auf die beiden zu. Langsam beugte ich mich zu Marie hinunter, packte sie am Kragen und zog sie näher. »Dann sieh genau hin.« Ich ließ meine Augen schwarz werden und grinste das Mädchen an.
»Was zum ...«, setzte Marie an und wollte zurückweichen.
Ich ließ sie wieder los und trat zurück, während die beiden Mädchen mich entsetzt anstarrten.
»Sie sind ein Dämon!«, rief Marie.
»Ach, was«, sagte ich augenverdrehend.
»Das beweist aber noch lange nicht, dass Sie wirklich Catherine sind«, meinte Maeve ruhig.
»Catherine existiert nicht wirklich«, stand Marie ihrer Freundin bei. »Sie ist reine Fiktion.«
Genervt warf ich die Arme in die Luft. »Glaubt, was ihr glauben wollt. Mein Name ist Catherine, das sind Sam und Dean, und wir sind Jäger und wollen diese verdammte Vogelscheuche fangen.«
»Die Vogelscheuche aus dem Musical«, ging Sam dazwischen, »basiert sie auf den Büchern?«
Marie schüttelte den Kopf. »Nein. Das wollt' ich nicht. Als ich ein Kind war, gab's da diese Geschichte. Es wurde erzählt, dass auf einer Farm ganz in der Nähe diese Vogelscheuche rumstand. Die Kinder sagten, wenn sie dich fängt, würde sie dich fortzerren.«
»Okay. Wenn die Vogelscheuche deiner Version entspricht, könnten Mrs. Chandler und Maggie noch am Leben sein«, meinte Dean.
Verwundert runzelte Maeve die Stirn. »Sie denken, unser Stück hat sie hervorgebracht?«
Verstehend sah Marie uns an. »Sie denken, sie ist eine Tulpa.«
Wir gingen in die Schulbibliothek und holten dort ein Buch über alte Sagen heraus, um Maeve zu erklären, was Tulpa sind - Wesen, die durch den reinen Glauben daran ihre Existenz gewinnen.
Marie erzählte uns, dass sie die Vogelscheuche im Heizungskeller aufbewahrten, und während Sam der merkwürdigen Blüte auf der Spur ging, führte Marie Dean und mich in den Keller. Die Vogelscheuche war von einem riesigen Tuch verdeckt. Das Mädchen hatte furchtbare Angst, und als ich ruckartig das Tuch herunterzog, zuckte es sogar zusammen. Vor uns stand nun eine Attrappenvogelscheuche - nichts Ungewöhnliches war zu erkennen.
»Gibst du dem Arschgesicht eins drauf?«, fragte Dean Marie und hielt ihr einen Schraubenschlüssel hin.
»Arschgesicht?« Das Mädchen grinste. »Sehr gut. Klingt wirklich sehr nach Dean.«
Genervt verdrehte der Winchester die Augen.
»Nein, danke. Sie gehört Ihnen, Agent Smith und Agent Smith.«
Dean schlug auf die Vogelscheuche ein, dann verbrannten wir die Einzelteile im Ofen.
»Wirklich einfach«, sagte ich, als wir die Bibliothek betraten. »Die Tulpa ist -«
»Es ist keine Tulpa«, unterbrach Sam mich. »Es ist keine Tulpa.«
»Sag das noch mal, aber mach einen auf Crowley«, sagte Dean und verstellte seine Stimme. »Es ist keine Tulpa.«
»Alter, komm schon. Es ist Kalliope.«
Fragend sah Dean seinen Bruder an. »Äh, wer?«
»Die Schutzgöttin der epischen Dichtkunst«, erklärte Maeve. »Eine Muse.«
»Man assoziiert sie hiermit, der Borage, auch Blauhimmelstern genannt.« Sam deutete in einem Buch auf ein Bild von der Blume, die die Polizei gefunden hatte.
»Aber wenn es um Götter geht, was soll das mit der Vogelscheuche?«, fragte Dean.
»Laut Überlieferungen manifestiert Kalliope Figuren aus den Geschichten, der sie sich annimmt.«
»Also rennt diese Vogelscheuche hier noch rum«, sagte Marie, »und wir haben meine umsonst verbrannt?«
»Der einzige Weg, die Vogelscheuche zu töten, ist, Kalliope zu töten«, meinte Maeve.
»Ja, sie erweckt diese Figuren zum Leben, um auf diese Weise den Autor zu inspirieren und zu schützen, bis seine Vision Wirklichkeit geworden ist«, erklärte Sam.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Und dann?«
»Dann ... verschlingt sie den Autor ...«
Marie atmete tief ein. »Okay, das ist weniger gut.« Sie sah uns an. »Tja, Ihr Wunsch wird wahr - wir sagen die Aufführung ab.«
»Wenn ich mich recht entsinne, haben das deine Lehrerin und deine Freundin auch versucht«, sagte ich, »und dann hat die Vogelscheuche sie geholt.«
»Also krallen wir uns diese Kalliope«, meinte Dean. »Doch die wird sich erst zeigen, wenn deine Version«, er deutete auf Marie, »Wirklichkeit ist.«
Verwirrt sah sie uns an. »Was soll das heißen?«
»Die Show muss weitergehen ...«
Marie brach in Panik aus, und während Dean versuchte, sie zu beruhigen, ging ich mit Sam nach draußen, um die Holzpflöcke und das andere Zeug zu holen.
»Das ist doch alles totaler Schwachsinn«, murmelte ich, als ich den Kofferraum des Impalas öffnete.
Sam holte neben mir die Pflöcke heraus. »Was war das vorhin? Als du Marie so in die Mangel genommen hast?«
»Wenn man wieder schwarze Augen hat, sollte man sie auch einsetzen«, erwiderte ich, ohne aufzublicken.
Da legte Sam auf einmal seine Hand auf meine Schulter und zog mich mit einer festen und bestimmten Bewegung hoch. »Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, als du ein Dämon warst, und selbst Meg hatte kein weißes Tuch.«
»Mir geht es gut, Sam, wirklich«, sagte ich. »Mach dir keine Sorgen.« Ich entnahm ihm die Holzpflöcke und lief mit denen zum Eingang der Schule.
Auch ich habe kein weißes Tuch.

Das Klavier begann zu spielen, die Sänger zu singen, das Stück zu erwachen. Sam, Dean und ich standen mit Pflöcken in der Hand hinter der Bühne und versuchten, alles im Auge zu behalten.
Erst geschah nichts; die Zuschauer verfolgten gebannt das Stück, die Schülerinnen spielten ihre Rollen. Doch dann winkte Dean auf einmal Sam zu. Dieser verstand die Geste zunächst nicht und grüßte zurück.
»Dreh dich um, Mann!«, rief Dean so laut, dass nur wir es verstehen konnten und nicht die Leute im Zuschauerraum.
Erst jetzt sah ich die Vogelscheuche, die hinter Sam stand. Der jüngere Winchester wandte sich sofort um und versuchte die Attacke der Göttin abzuwehren. Dean und ich setzten uns sofort in Bewegung und rannten hinter dem Bühnenbild entlang, doch als ich dort ankam, war es bereits zu spät - Kalliope hatte Sam mit ins Bild gezogen, welches wie ein Portal funktionierte.
»Sie hat ihn«, erklärte ich, als Dean mich erreichte. »Wir sind zu spät.«
»Verdammt!«, fluchte der Winchester.
Das Lied endete, das Bühnenbild wurde geändert. Wir rannten zurück zu Marie, die hinter die Bühne getreten war, während ein anderes Lied angestimmt wurde.
»Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Marie.
»Du singst weiter, und wir warten, bis die Vogelscheuche zurückkommt«, sagte ich.
»Sie meinen wohl, bis Sie mich verschlingt.«
»Dazu wird es nicht kommen«, entgegnete Dean. »Wir werden dich beschützen und diese Göttin zur Strecke bringen.«
Marie fuhr sich verzweifelt und ängstlich mit der Hand über ihr Gesicht, doch dann richtete sie ihre Sam-Perücke und ging zurück auf die Bühne.
Dean und ich beobachteten alles von der Seite, die Holzpflöcke fest umklammert. Nach einer Weile erschien die Vogelscheuche auf der Bühne, und Dean rannte los und riss sie zu Boden, bevor sie Marie angreifen konnte. Schnell rapelte sich der Diener Kalliopes auf und stieß Dean mit aller Kraft von sich, so dass der Winchester quer über die Bühne flog und eine Windmülle aus Holz herunterriss.
Ich blieb an der Seite stehen und beobachtete das Spektakel. Marie hob Deans heruntergefallenen Holzpflock auf, schrie »Das ist keine Liebesschnulze!« und stieß der Vogelscheuche den Fahl ins Herz. Das Monster stolperte rückwärts, blieb vor der ersten Reihe stehen und zerplatzte dann in einer lila Masse. Glücklicherweise trugen die Zuschauer Regencapes, da es eigentlich hätte nur nass werden sollen, nun waren sie besprenkelt mit violett aussehender Farbe.
Entsetzt starrten die Zuschauer die Darsteller an, und auch diese schienen wirklich überrascht, doch dann erhoben sie sich und klatschten begeistert.
Dean setzte sich auf und verbeugte sich hastig, dann schloss sich der Vorhang. Die Bühnenarbeiter änderten das Bühnenbild, und während Dean sich von Marie verabschiedete, trat Sam neben mich.
»Gut geschlagen?«, fragte ich, ohne ihn anzusehen.
»War nicht ganz einfach, aber ja.« Er musterte mich von der Seite. »Wie lief's bei euch?«
Ich wandte mich ihm zu. »Es war ermüdend.« Ich drückte ihm meinen Holzpflock gegen die Brust und ging davon.

1539 Wörter

Noch ein letztes Kapi für heute. Der Uploadplan ist jetzt so, dass immer freitags und/oder sonntags ein Kapi kommt. Falls es einmal ausfallen sollte, schreib ich das auf mein Profil.

Was sagt ihr zu Cat? Sie liebt es anscheinend, Kindern Angst zu machen xD

Und was sagt ihr dazu, dass sie Dean nicht geholfen hatte? Glaubt ihr, es wird Konsequenzen tragen?

Danke für über 400 Reads und über 100 Votes in so kurzer Zeit ❤ bis Freitag/Sonntag 😍

Black Eyes || Supernatural Staffel 10Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt