- Opfer -
Während David uns zu dem Nest führte, erklärte er uns, was in den letzten Monaten geschehen war. Anfangs hatte er die Vampirgruppe verfolgt, um sie zu vernichten, doch dann war er gefangengenommen worden. Sie wussten, wer er war, und sie wussten, dass eine hohe Dosis Eisenkraut ihn schwächte. Sie gaben ihm immer wieder welches, so dass es ihnen ein Leichtes war, ihn festzuhalten.
Tage sind vergangen, Wochen, bis er endlich fliehen konnte, weil einer der Jungvampire es versäumt hatte, die Dosis Eisenkraut zu erneuern. Allerdings hatte er es nur so weit geschafft, sein Handy in einer Hütte aufzuladen, damit er Jeremy anrufen konnte. Die Hütte war ein aktueller Unterstand von Jägern gewesen, die er schnell wieder verlassen hatte, da er nicht deren Leben aufs Spiel setzen wollte.
Bezüglich seiner Liebe, die er anscheinend gefunden hatte, meinte er nur, dass er sie während seiner Gefangenschaft kennengelernt hatte. Ansonsten sagte er nichts dazu.
Wir erreichten das Nest - ein alter verlassener Stall weiter nördlich des Waldes.
Es war bereits hell, was bedeutete, dass sich die Vampire mit höchster Wahrscheinlichkeit im Stall befanden und schliefen. Einerseits ein Bonus für uns, andererseits auch etwas gefährlicher, da das Nest laut David aus zwölf Vampiren bestand. Na ja, jetzt aus zehn.
David hatte unterwegs ein Reh erledigt und dessen Blut getrunken, weswegen er gestärkt war. Doch das Sonnenlicht machte ihm etwas zu schaffen. Jeremy und ich nahmen unsere Macheten und positionierten uns an der Tür.
»Es muss leise und schnell gehen«, flüsterte ich.
Jeremy nickte, und leise öffnete ich die Tür. Wir mussten auf unsere Taschenlampen verzichten; es wäre zu riskant. Allmählich gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich sah einige Gestalten auf Matten liegen. Vampire.
Ich bedeutete Jeremy mit einem Kopfnicken, dass er die rechte Seite übernehmen sollte, ich die linke. David schloss leise die Tür und behielt die Schlafenden im Auge, um, falls einer erwachte, uns den Rücken freizuhalten.
Ich beugte mich gerade über einen der Vampire und wollte ihn töten, als ich ein Stöhnen vernahm. Verwundert blickten Jeremy und ich auf, und da erkannten wir die junge Frau am Ende des Stalls an einer Holzsäule gefesselt.
»Clarissa!«, raunte David in diesem Moment und rannte mit seiner Vampirgeschwindigkeit auf sie zu.
Verzweifelt nahm er ihr Gesicht in seine Hände und betrachtete die Schnitte und Wunden. Ketten klirrten, und bevor ich reagieren konnte, erhoben sich die Vampire und rissen mich und Jeremy zu Boden.
»David!«, rief mein Bruder, während er versuchte, sich aus den Griffen der Monster zu winden.
Doch da wurde David von zwei weiteren ergriffen. Mein Vater wollte sich wehren, doch packten andere Clarissa und hielten ihre spitzen Zähnen über ihren Hals.
»Nein, nein, nicht!«, rief David verzweifelt.
»Wenn du aufhörst, dich zu wehren«, sagte auf einmal ein Vampir, der aus dem Schatten getreten war; sein Haare waren dunkel, ebenso wie seine Augen, »werden wir ihr nichts tun. Wir lassen sie und deine Freunde frei und vergessen das kleine Blutbad, welches ihr in der alten Hütte hinterlassen habt.«
»Du bist also der Anführer dieser Abscheulichkeiten«, bemerkte ich.
Er wandte sich mit einem selbstsicheren Lächeln an mich. »Kann man so sagen, ja. Und du bist die Schlampe der Jäger?«
Kaum hatte er dies gesagt, spannte sich mein Körper an, und ich zog an den Griffen der Vampire, die um einiges stärker waren. Ich hasste es, dass ich so schwach war.
»Wenn ich meine ganze Kraft besitzen würde, würde ich euch vernichten«, zischte ich.
»Wir sind ja so erfüllt von Angst.« Theatralisch hob der Vampir seine Hände und ließ seine Stimme gespielt ängstlich klingen. Dann wandte er sich wieder an David. »Was sagst du? Gehst du den Deal ein?«
David schien kurz nachzudenken, und ich hoffte innerlich sehr, dass er abdankte.
»Ja«, sagte er schließlich. »Ja, wir haben einen Deal. Ich bleibe hier.«
»David!«, rief Jeremy und erhielt dafür einen Schlag ins Gesicht.
»Wir haben einen Deal!«, wiederholte David lauter. »Lasst sie frei!«
Auf einmal begann Clarissa laut zu lachen und die Vampire ließen sie los.
»Dass es so einfach wird«, sagte sie kopfschüttelnd. »Der stärkste Vampir auf Erden ... Anscheinend doch vom Namen her, denn im Innern bist du schwächer als alle Monster zusammen.« Sie trat auf meinen Vater zu, und ich sah deutlich, dass er die Welt nicht mehr verstand. »Die Liebe, für die Liebe hättest du dich verkauft. Wie tief kann man sinken.«
»Du bist eine von ihnen«, flüsterte David fassungslos.
»Ich war schon immer eine von ihnen«, gab Clarissa zurück und lachte wieder. »Ich sollte überlegen, eine Schauspielkarriere einzuschlagen. Du dachtest wirklich, ich wäre ein armes Mädchen, das von Monstern festgehalten wird ... Und damit habe ich alle Informationen über dich erhalten, die es gibt. Eigentlich müsste ich dir danken. Für deine Naivität.«
»Wer ist hier die Schlampe?«, rutschte es mir heraus. »Sie sind hier das Miststück.«
Die Vampirin lachte. »Nenn mich, wie du willst. David wird einer von uns werden, und ihr könnt es nicht verhindern.«
»Sie nicht, aber ich«, sagte David, und kaum hatte er dies ausgesprochen, riss er sich von den Vampiren los und rannte auf Clarissa zu, um ihr mit einer schnellen Bewegung den Kopf abzureißen. Bevor sie reagieren konnte, lag sie tot auf dem Boden.
Danach ging alles ganz schnell. Die anderen Vampire stürzten sich auf ihn, und nach und nach schaltete er sie aus. Jeremy und ich nutzten die Chance der Ablenkung und rissen uns von den Vampire los und töteten sie ebenfalls, bis sich um uns herum nur noch Blut und Leichen befanden.
Schweigend trat David nach draußen. Seine Sachen waren, wie bei uns, blutüberzogen, nur dass ihn weitaus mehr zierte. Jeremy und ich beseitigten die Leichen, verbrannten sie hinterm Stall und verwischten die Spuren, dann packten wir unsere Sachen zusammen und traten zu David nach draußen.
Auffordernd sah Jeremy mich an, und mit einem Seufzen ging ich zu David.
»Hey ... Alles ... in Ordnung?«, fragte ich vorsichtig.
David wandte sich mir zu und sofort sah ich, dass er geweint hatte. »Ja ...«, er räusperte sich, »ich hatte nur gedacht ... Ich dachte, ich hätte endlich mal wieder jemanden gefunden.«
Beruhigend legte ich dem Mann meine Hand auf den Oberarm. »Vielleicht wird irgendwann wieder die Richtige kommen ...«
»Jenna war die Richtige«, entgegnete David, »und sie ist tot.«
Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging davon.
Ich fühlte mich schuldig. Ich fühlte mich schuldig an Jennas Tod und an Davids Leben, welches er jetzt führen musste. Meinetwegen. Nur meinetwegen war das alles geschehen. Weil ich damals gegangen war. Weil ich damals meine Eltern im Stich gelassen hatte.Lebanon, Kansas (The Bunker)
Ich hatte noch bei David und Jeremy getuscht und die nächste Nacht dort verbracht und war schließlich gegen Nachmittag zurück zum Bunker gefahren, nachdem ich mir sicher gewesen war, dass es David mehr oder weniger gut ging. Ich musste Jer versprechen, dass ich ihn einmal in der Woche anrufen würde, und er musste mir versprechen, sich zu melden, was irgendwas mit David geschah.
Sam und Dean waren bereits zurück. Doch sie waren nicht allein. Jemand begleitete sie, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, und das letzte Treffen war auch nicht sonderlich gut ausgegangen.
Es war Charlie, und sie sah ziemlich zugerichtet aus.
»Cat?«, fragte sie, als ich den Hauptraum betrat, und abrupt blickte ich auf, als ich die Stimme erkannte.
Perplex sah ich sie an, unfähig zu reden.
»Du hast alles, und das nicht, weil du ein kleines, ruhiges Mädchen bist, was Freude und Spaß verdient, sondern weil du mir alles genommen hast«, waren meine letzten Worte an sie gewesen, bevor Sam und Dean mich noch gerade so davon abhalten konnten, sie zu töten.
»Charlie -«, setzte ich an und suchte verzweifelt nach einer Erklärung, als sie mit ihrem Gipsarm auf mich zukam und mich in eine Umarmung schloss.
»Es ist okay«, sagte sie nur und langsam umarmte auch ich sie. »Vergeben und vergessen. Ich lebe ja noch.«
Ich ließ sie los und musterte sie. Sie hatte nun kurze Haare. Ihr Gesicht war nun jedoch gezeichnet von Narben und blauen Flecken.
»Dean und Sam meinten, du wärst in Oz. Hat man dich dort so zugerichtet?«
»Nein ...« Ihr Blick wanderte zu Dean, der mit Sam am Tisch saß.
Verwundert zog ich die Stirn in Falten und wollte gerade nachfragen, als sie mir mit der gesunden Hand auf die Schulter klopfte.
»Ich werde mich etwas hinlegen. Peace out, Bitches.« Sie winkte noch, dann ging sie zu den Schlafräumen.Charlie blieb noch einen weiteren Tag. Innerhalb dieses Tages erfuhr ich nur knapp, was geschehen war. Charlie war in Oz mehr oder weniger geklont worden. Ihre böse und ihre gute Charlie war gespalten worden.
Dean war in einen Kampf mit der bösen Charlie verwickelt worden. Allerdings hatte er zu spät bemerkt, dass sich dadurch auch die gute Charlie die Wunden zuzog und die Schmerzen spürte. Angetrieben von seiner Blutlust verletzte er einen Menschen, den er am meisten liebte.
Als Charlie ging, übernahm sie für Sam den Auftrag, nach dem Buch der Verdammten zu suchen, welches Dean anscheinend helfen konnte. Hätte er gewusst, was geschehen würde, hätte sie nicht gehen und dieses Buch suchen lassen. Dann hätten wir sie nicht gehen und suchen lassen.1514 Wörter
Nachdem die Lesenacht gestern ins Wasser gefallen ist, weil Wattpad voll die Probleme mit den Kommentaren hat und die genau zwei Stunden später anzeigt wurden, hoffe ich mal, dass es sich jetzt geändert hat.
Btw, ist euch das auch aufgefallen? Auch bei anderen Geschichten?
Wisst ihr, was voll creepy ist? Wenn man alleine in einem alten, großen Haus ist, weil die Familie nicht da ist, und du gehst die Treppe runter und auf einmal kommt der Sound einer Geburtstagskarte mit Happy Birthday und du weißt nicht, woher das kommt.
Also, es kam aus dem Arbeitszimmer, aber da war keine Karte. Ich habe meinen Vater angerufen, der konnte sich auch an keine erinnern. Zumal man so was aufklappen muss, damit die Musik zu spielen beginnt. Außer sie hatte einen Wackelkontakt, aber wieso immer dann, wenn ich da langlaufe?!
Und es musste ja ausgerechnet sein, als es draußen schon dunkel war, und ich habe generell Angst im Dunkel -.-
Aber ich hab's überlebt, hier bin ich xD
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Noch was zum Kapi:
Ich weiß nicht, irgendwie kam mir alles zu schnell bezüglich des Verrats und dass David der Frau sofort den Kopf abgerissen hatte. Aber im Nachhinein denke ich, lag seine blitzschnelle Reaktion vielleicht an dem Vampir in ihm 🤔 klingt logisch
Wisst ihr noch, was Sam auf den Schultern lastet? Und wenn ja, glaubt ihr, er weiht Cat ein?
Wie fandet ihr mal diese Art vom Kapi?
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Black Eyes || Supernatural Staffel 10
FanfictionBuch 8 Dean verschwunden, Cat und Sam vollkommen verzweifelt - dies beschreibt am besten die Lage der drei. Catherine und Sam Winchester begeben sich auf die Suche nach Deans Hülle, die augenscheinlich von einem Dämon besessen sein musste. So denke...